Acht Wochen lang habe ich mich nun Detlefs hartem Regiment unterzogen. Acht Wochen Ernährungsexperimente, Motivationsvideos – und Training. Mit der radikalen Ernährungsumstellung hatte ich allerdings keine großen Probleme. Pommes und Brötchen von der Speisekarte zu streichen, bereitete kaum Schwierigkeiten. Nur das Frühstück – ja, das Frühstück war kein Spaß. Das deftige Rührei herunterzuwürgen, ließ schnell den Genuss der Arbeit weichen. Aber was tut man nicht alles, wenn ständig Detlefs strafender Blick vor dem geistigen Auge aufflackert. Ich tat also (fast) strikt wie mir von Detlef geheißen.

Das war schon beim Einkauf interessant: Darf ich die Kidney-Bohnen essen, obwohl sie in eine Lake aus Wasser und Zucker eingelegt sind? Lieber nicht! Einzig der Spielplan der 2. Bundesliga hauchte mir den Mut ein, mich gegen den Zorn meines Trainers aufzubäumen. Spielte Eintracht Braunschweig an einem Montag, habe ich mir schon eine Bratwurst samt Weißmehlbrötchen und ein Bier gegönnt – heimlich natürlich. Am nächsten Tag stand eh das nächste Training auf dem Programm. Und wenn es eines der Zusatzworkouts war, empfand ich keine Reue für den kurzzeitigen Ausbruch aus der Kohlenhydrat-Abstinenz. 20 Burpees (eine Mischung aus Liegestützen, Kniebeugen und Strecksprüngen), 20 Liegestütze und 20 sogenannte Crunches, das alles in einer kraftraubenden Schleife von fünf Durchgängen – da brennt die Muskulatur ordentlich. Wozu war der ganze Kram noch mal gut? Ach ja: sexy Muskeln und eine sexy Haltung. Ich habe in acht Wochen 2,7 Kilo abgenommen. Viel mehr Abnehmpotenzial bringt meine Körperstruktur allerdings auch nicht mit – sonst wird es ungesund. Die Rumpfmuskulatur ist kräftiger – das bleibt bei den vielen Sit-Ups-Varianten, die ich abgearbeitet habe, nicht aus. Ansonsten ist der Reiz der Muskulatur bei Bodychange wohl zu gering. Detlef, dieser Schelm – der mir schon nach dem ersten Log-in barbusig seinen Bizeps entgegenstreckte – pumpt sich sicherlich nicht nur bei seinen Bodychange-Videos auf. Ein Bizeps à la Detlef blieb mir also verwehrt.

Mein Fazit: Wer sich nicht nur von Currywurst und Pudding ernährt und etwas Sport treibt, braucht Bodychange nicht. Der gehört aber auch nicht zur Primär-Zielgruppe. Wer gesünder Leben möchte und dabei einen Tritt in den Hintern nötig hat, dem kann Detlefs Anleitung durchaus als Wegweiser dienen.