Na, heute schon Liegestütze gemacht? Nein!? Ich schon. Diese und andere Übungen zählen nämlich zu meiner Morgenroutine. Direkt nach dem Aufstehen zwinge ich meinen müden Kadaver auf den kalten Fußboden – und spule das Programm ab. Ansonsten stehen pro Woche zwei normale Workouts an. Nach Detlefs Anweisungen absolviere ich die Aufgaben im fahlen Licht meines Laptop-Monitors. Die sportliche Herausforderung dieser Standard-Workouts bleibt mäßig. Anders bei den Zusatz-Workouts. Die sind das Salz in der Suppe der Leibesertüchtigung. Da zieht Detlef das Tempo an. Ich arbeite mich durch die verschiedenen Übungen – und die Anweisungen, die mein Trainer in Windeseile vorträgt. Wie habe ich zu stehen? Worauf ist zu achten? „Wenn ich zu schnell bin, mach die Übungen ruhig langsamer“, sagt Detlef. Jo, passt schon. Wer diesem Hinweis folgt, hört nämlich über den Audio-Ausgang des Computers, wie Detlef sich schon durch die nächsten Übungen hebt, drückt und beugt – während der Nutzer noch seine Beine sortiert. Ich war bislang aber immer schnell genug. Ein wichtiger Bestandteil der Zusatz-Workouts ist die Kettlebell. Die sieht aus wie eine überdimensionierte Kuhglocke – ist aber deutlich schwerer und dient als Zusatzgewicht. Detlef nennt seine Kettlebell Berta – ich nicht. Schon allein, weil ich keine Kettlebell besitze. Da musste ich improvisieren. Der erste Versuch sah so aus: Ich habe zwei große Flaschen befüllt und aneinandergeknotet. Das hat bescheiden geklappt. Die Flaschen schlackerten mir nur um die Ohren, wenn ich sie etwa beim „Kettlebell Swing“ mit Schwung aus der Hocke nach oben hievte. Ich hatte mehr Hämatome als Trainingseffekt. Eine Hantel musste her. Funktioniert auch. Das Kettlebell-Workout haut schon rein. Und das ist längst nicht alles. Denn kaum steht die Kuhglocke in der Ecke, robbe ich mich schon über den Boden – beim Bauch-Training.