Braunschweig. Der Fitness- und Gesundheitscoach sagt: Man kann mit wenig viel erreichen.

Thomas Eberl ist Diplomsportwissenschaftler, Fitness- und Gesundheitscoach. In seinem Vortrag „Topfit mit minimalem Aufwand“ zeigt er Wege auf, die im Alltag helfen, fit zu werden – und das mit geringem Zeitaufwand. Bevor er am Gesundheitstag im BZV Medienhaus aufs Podium tritt, sprach Eberl mit Tobias Feuerhahn über effektive Übungen und darüber, was minimal-kontinuierliches Training bedeutet.

Herr Eberl, wie kann ich mich fit halten, während ich an der Supermarktkasse stehe?

Dieses Thema ist jetzt ein bisschen abgedroschen. Es geht mir darum, an das Körperbewusstsein zu appellieren. Die grundsätzliche Thematik lautet: Man kann mit wenig viel erreichen. Und da erläutere ich gerne das Prinzip der minimalen Kontinuität.

„Das Werkzeug und das Prinzip der minimalen Kontinuität ist das Ritual.“
„Das Werkzeug und das Prinzip der minimalen Kontinuität ist das Ritual.“ © Thomas Eberl, Sportwissenschaftler und Gesundheitscoach

Was ist das genau?

Das Werkzeug und das Prinzip der minimalen Kontinuität ist das Ritual. Ritualisiert zu trainieren heißt, man macht das jeden Tag an einem festen Ort. Und wir gehen nicht jeden Tag in den Supermarkt. Deshalb ist das nicht der ideale Anker. Der ideale Anker ist ein fester Zeitpunkt, der jeden Tag fest installiert ist. Vielleicht bestehen schon Rituale und daran hängt man etwas Neues.

Welche Art von Trainingsübung sollten denn zum Ritual werden?

Damit sind nicht etwa Liegestütze gemeint, sondern spezielle Übungen, mit denen körperliche Leiden bearbeitet und gestoppt werden können. Die Vorgehensweise ist kurz und prägnant, aber ganz strukturiert und ganz klar.

Haben Sie da ein Beispiel parat?

Es geht darum, ein Problem auszumachen und gezielt entgegenzuwirken. Das Schultergelenk etwa hat die Tendenz, sich zusammenzuschieben. Ein Handwerker zum Beispiel sollte daher versuchen, seinen Oberarmkopf aus dem Gelenk herauszuziehen. Das heißt, man nimmt eine Hantel oder ein schweres Gewicht in die Hand und lässt den Arm einfach nach unten hängen. So wird der Arm aus dem Gelenk gezogen.

Und durch das Entgegenwirken können ernste Verletzungen vermieden werden ...

Genau. Die meisten Menschen haben erst bei Reha-Maßnahmen nach einer Operation Kontakt mit den effektivsten Übungen. Meine Idee ist es, die Operation einfach wegzulassen und zu einem früheren Zeitpunkt damit anzusetzen.