Berlin. TV und Web vermischen sich mehr und mehr. Die „Digital Award“-Moderatoren Steven Gätjen und Joyce Ilg sehen in YouTube aber Vorteile.

Moderator Steven Gätjen führt am 18. Februar (ZDFneo und goldenekamera.de, ab 21.55 Uhr) gemeinsam mit YouTube-Star Joyce Ilg durch die Verleihung des Goldene Kamera Digital Awards. Der Preis wird dieses Jahr erstmals verliehen. Bei der Roadshow tourt Gätjen an der Seite von Joyce Ilg mit einem Bus durch Berlin – und überrascht die Preisträger.

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Im Interview sprach das Moderatoren-Team über das Zusammenwachsen von TV und Internet und die Vorteile von YouTube.

Beim Digital Award kommen Fernsehen und Internet zusammen. Wird das Web irgendwann dem Fernsehen den Rang ablaufen?

Steven Gätjen: Ich finde, dass zum Beispiel die YouTube-Kanäle ein großartiges Plus für Bandbreite und Vielfalt sind. Und wenn man sich anguckt, was passiert, durch wie viele Kanäle gute Typen – auch gute Moderatoren und Sänger – ein Publikum finden, und den Erfolg haben, den sie verdienen, freut mich das total. Fernsehen und Internet werden immer parallel funktionieren – allerdings bleibt der Kuchen in derselben Größe, und die Stücke werden kleiner. Daran muss man sich gewöhnen.

Passiert es viel zu selten, dass sich TV und Web vermischen?

Joyce Ilg: Finde ich eigentlich nicht. Wenn man mal drauf achtet, ist es schon sehr häufig der Fall. Vor dreieinhalb Jahren, als ich mit YouTube angefangen habe, war beides voneinander ganz klar getrennt. Mittlerweile ist es aber eine ganz gute, interessante Mischung, die sich oft bereichert.

Joyce, Sie haben einen eigenen YouTube-Channel, Steven, die Videos Ihres Blogs FredCarpet sind auch auf YouTube zu finden. Was macht für Sie die Faszination YouTube aus?

Auch beim Digital Award werden kleine goldene Kameras verliehen – genau wie bei der Goldenen Kamera.
Auch beim Digital Award werden kleine goldene Kameras verliehen – genau wie bei der Goldenen Kamera. © GOLDENE KAMERA/Steffen Jänicke | GOLDENE KAMERA/Steffen Jänicke

Gätjen: Ich finde großartig, dass bei den Leuten ungefiltert und direkt ankommt, was du machst. Und du gehst als Viewer viel selektiver ran. Ist ja viel geiler, wenn Du 1,5 Millionen Fans hast, die Kino großartig finden und sich für das Thema interessieren, als wenn das bei vielen Zuschauern nicht auf Gegenliebe stößt. Und es wird direkt über Daumen hoch oder Daumen runter über die Qualität der Beiträge entschieden. Das unmittelbare Feedback, wenn Dir die Leute auch noch schreiben können: „Gätjen geh nach Hause“ oder „Gätjen, das machst Du gut“ oder „Diese Frage fand ich komisch“, das mag ich einfach gerne.

Ilg: Es ist total spannend, wenn man das Produkt komplett selber in der Hand hat. Als Schauspieler bist du extrem angewiesen auf die Regie und die weiteren anderen Departments. Und bei YouTube hat man so viel Einfluss auf das Produkt, dass es zum eigenen Baby wird. Als wäre man Matthias Schweighöfer oder Til Schweiger – also Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller auf einmal, aber natürlich auf einem anderen Niveau.

Wenn man ein YouTube-Video produziert, ist es eine Woche später online. Wenn ich nach einem TV-Dreh nachfrage, wann die Sendung ausgestrahlt wird, heißt es dann auch mal: „2018“. Aber natürlich muss das so sein, damit die Qualität stimmt. Ich mag die Kombination sehr gerne, weil man bei YouTube nicht die Möglichkeit hat, im Alleingang so eine Qualität herzustellen.

Joyce, ist es für Sie dann eine große Umstellung, fürs TV zu drehen?

Ilg: Ich bin es ja gewohnt, ich drehe mittlerweile auch mehr fürs TV als vor meinem YouTube-Start, weil durch meinen Channel mehr Leute auf mich aufmerksam geworden sind und mit mir arbeiten wollen. Aber es ist immer ein ordentliches Kontrastprogramm zu einem YouTube-Dreh.

Wen haben Sie auf YouTube selbst abonniert?

Ilg: Superviele! Aber aus unterschiedlichen Gründen: Manche abonniere ich, weil ich sie gerne gucke. Andere, um mich weiterzubilden, weil das starke Kanäle sind und ich neugierig bin, was die Zuschauer daran mögen – auch wenn es nicht unbedingt mein Geschmack ist. Die meisten sind Comedychannels, weil ich ja selber auch Comedy mache.

Gätjen: Ich bin sehr amerikanisch veranlagt, Jimmy Fallon und Jimmy Kimmel gucke ich mir total gerne an, vor allem die Gags, die Intros, das hat bei mir einen großen Lern-Effekt und liefert Inspirationen. Und ich mag Unterhaltungsfernsehen in jeglicher Art und Weise einfach gerne.

Dieses Interview ist zuerst auf goldenekamera.de erschienen.