Berlin. Eiweiß formt als Proteinlieferant die Bizepsmasse – laut Forschern ist es egal, ob es aus tierischer oder pflanzlicher Quelle stammt.

Er kann mehr als 550 Kilo tragen und hält den Rekord im Baumstammstemmen. Der in Potsdam lebende Kraftsportler Patrik Baboumian zählt zu den stärksten Männern Deutschlands – und er ist Veganer. Dass sich das nicht widerspricht, belegt jetzt eine neuerliche Studie aus den USA. Wie Wissenschaftler der University of Massachusetts herausgefunden haben, ist es egal, ob man tierische oder pflanzliche Eiweiße zu sich nimmt – denn beide stärken Kraft und Muskeln gleichermaßen.

Bisher galt in den Trainingsstudios das Vorurteil, dass zu Hanteln, Schweiß und harten Jungs immer Eier, Milch – gern in Form von Eiweißshakes – und eine große Portion mageres Fleisch gehören, um die Bizepsmasse weiterwachsen zu lassen. Nun zeigt sich laut der US-Forscher: Es spielt keine Rolle, ob man Linsen oder Hühnerbrust, Soja oder Schnitzel, Erdnüsse oder Käse als Proteinlieferant nutzt.

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Proteinzufuhr bei Erwachsenen

Die Hypothese, dass es Unterschiede gebe, habe sich nicht bestätigt, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin „The American Journal of Clinical Nutrition“. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass jedwede Proteinzufuhr bei Erwachsenen zu Muskel- und Kraftaufbau führe.

Als Basis für die Studie diente die dritte Generation der berühmten Framingham-Herz-Studie, die seit 1948 die Bevölkerung der Stadt Framingham systematisch auf Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen untersucht. Die Wissenschaftler erfassten daraus 2986 Frauen und Männer im Alter zwischen 19 und 72 Jahren und analysierten deren Ernährungsgewohnheiten – vor allem die Aufnahme und Herkunft von Proteinen.

Kraft- und Muskelmasse

Das Ergebnis: Die Menschen mit einem höheren Eiweißkonsum legten gleichermaßen an Kraft- und Muskelmasse zu – ganz egal, ob sie der Gruppe „rotes Fleisch“ oder „fettarme Milch“ oder „Gemüse“ angehörten. Die Ergebnisse werden wohl nicht nur an der Tierschutzfront für zufriedene Gesichter sorgen, sondern auch bei Medizinern und Ernährungsberatern.

Noch immer gilt Low Carb – eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und viel Eiweiß – als Abnehmdauerbrenner. Allerdings werden dabei auch Diäten beworben – etwa „Atkins-“ oder die „Steinzeit-Diät“, die täglich ordentliche Fleischportionen vorsehen.

Verzehr von tierischem Eiweiß

Doch der übermäßige Verzehr von tierischem Eiweiß wird schon seit vielen Jahren mit gesundheitlichen Risiken in Verbindung gebracht. Mehrere Studien kamen zu dem Schluss, dass Menschen, die viel Fleisch, Käse und Milch konsumieren, ein höheres Risiko haben, früher zu sterben. Ein Übermaß an tierischen Proteinen lässt nicht nur Cholesterinwerte steigen, begünstigt werden auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und das Wachstum von möglichen Krebstumoren.

Fleischlose Ernährung ist im Ex­tremsport angekommen, und selbst in einschlägigen Bodybuilding-Foren spielt der vegane Muskelaufbau eine immer größere Rolle. Dafür sorgen auch Muskelmänner wie Patrik Baboumian – sowohl als Tierschützer für die Organisation Peta als auch als Werbefigur für vegane Aufbaumittel ist er gefragt.