Berlin. Viele Deutsche wollen zum Fest ein technisches Gerät verschenken. Ein Smartphone muss dabei kein Vermögen kosten, brauchbare Boxen gibt es schon für weniger als 100 Euro. Ein Einkaufsführer mit den neuesten Trends.

Jeder dritte Deutsche will einer Statista-Umfrage zufolge in diesem Jahr zu Weihnachten ein technisches Gerät verschenken. Besonders beliebt sind Kommunikations- und Haushaltsgeräte. Jeder Vierte kümmert sich allerdings erst im Dezember darum und tappt schon mal in eine Preisfalle. Ein kleiner Einkaufsführer.

Kabellose Boxen

Zu Hause Musik hören ohne Strippenziehen und CDs-Rauskramen: Das versprechen etliche Funkboxen in den Regalen der Elektronikmärkte. Bevor man hier danebengreift, sollte eine grundlegende Frage geklärt werden: Soll es eine batteriebetriebene Bluetooth-Box sein, die zu Hause und unterwegs im Park aufspielen kann? Oder ein Ersatz für das heimische Küchenradio oder die Stereoanlage? Dann wäre eine leistungsfähigere W-Lan-Box mit Netzstecker empfehlenswert.

In Sachen Bluetooth-Box findet man, je nach persönlichem Soundanspruch, brauchbare Boxen schon für unter 100 Euro. Am besten testet man Klang und Lautstärke vor Ort selbst. Nicht nur für Musik unter der Dusche ist der wasserdichte Ultimate Ears Roll (ca. 65 Euro) geeignet, er klingt durchaus passabel. Wer dagegen Wert auf sehr guten Klang, ansprechendes Design und fast 20 Stunden Akkulaufzeit legt, wird mit dem „Bowers & Wilkins T7“ glücklich – muss dafür aber auch rund 350 Euro bezahlen.

Bei W-Lan-Boxen sollten mindestens 200 Euro für einen brauchbaren Klang investiert werden. Und dafür gibt es meist nur eine Mono-Box, das Stereopaar kostet entsprechend das Doppelte. Wer auf Stereo verzichten kann, erhält mit der Sonos Play:1
(ab 190 Euro) guten Klang für einen bezahlbaren Preis. Besser, vor allem als Stereopaar, klingen zwei Play:3-Boxen vom selben Hersteller (einzeln ab 270 Euro). Klassikfans, die auf eine kräftige Basswiedergabe verzichten können, erhalten mit den „Raumfeld Stereo Cubes“ (ab 500 Euro) ausgezeichnete, wunderbar klar aufspielende W-Lan-Boxen. Einen gelungenen Kompromiss beider Welten – also tragbare Bluetooth-Lautsprecher, kabelgebundene W-Lan-Box und noch dazu tollen Klang – bietet die „Zipp“ von
Libratone (ab 265 Euro).

Smoothie-Mixer

Täglich fünf Portionen Gemüse und Obst sollte man essen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Eine davon erfüllt auch in flüssiger Form als Saft oder Smoothie ihren Dienst. Stiftung Warentest (10/2016) hat untersucht, welche Mixer sich am besten für die Herstellung eignen.

Wer nur Smoothies zubereiten möchte, ist demnach mit dem Smoothie-Mixer AEG SB2500 (ab 30 Euro), dem Nutribullet NBR-1240M (ab 80 Euro) oder dem WMF Kult X Mix&Go (ab
35 Euro) „gut“ bedient, alle erhielten die Note 1,9. Unter den größeren Mixern bis 1000 Watt erhielt nur der Braun JB 5160 (ca. 100 Euro) die Note „gut“ (2,1).

Günstige Smartphones

Wer nicht viel für ein Smartphone ausgeben will oder kann, muss sich die oft besprochenen Topgeräte nicht anschauen. Sie kosten je nach Ausstattung deutlich über 700 Euro. Brauchbare Geräte gibt es aber schon deutlich günstiger. Huaweis P9 Lite etwa bietet tolle Technik in ansprechender Hülle für rund 250 Euro. Konzerntochter Honor liefert mit dem nahezu ebenbürtigen Honor 6 sogar ein Smartphone für unter 200 Euro.

Wer es etwas individueller haben möchte, bekommt mit dem Spark+ des britischen Unternehmens Wileyfox ein Smartphone, das man nicht so häufig sieht.

Mit Dual-Sim, wechselbarem Akku und nicht zuletzt dem Fuchslogo auf der Rückseite hebt sich das 150 Euro teure Gerät
aus dem Mitbewerberfeld ab. Ebenfalls interessant: Auf dem Smartphone ist statt Standard-Android die modifizierte Version Cyanogenmod installiert, was
einige zusätzliche Funktionen
bietet.

Espresso-Maschinen

Endlich italienischen Espresso statt schnödem Filterkaffee? Mit der richtigen Maschine ist das kein Problem. Wer sich nicht die Finger schmutzig machen will und bereit ist, etwas mehr auszugeben, entscheidet sich für den Kaffeevollautomaten. Vom Mahlen der Bohnen über das Espressobrühen bis hin zum Milchaufschäumen passiert hier alles automatisch. Die gute Nachricht: Im aktuellen Heft benotete Stiftung Warentest alle geprüften Maschinen mit „gut“ – richtig danebenliegen kann man also nicht. Einen Tick besser als die Konkurrenz waren dabei die Jura E8 Platin (970 Euro, Note 1,9) sowie die Melitta Caffeo Varianza CSP (625 Euro, Note: 1,9). Bei den sogenannten Siebträgergeräten muss das Espressopulver von Hand in ein Sieb gedrückt und anschließend in die Maschine gesetzt werden. Auch die Milch wird hier von Hand geschäumt. Am besten ließ sich das laut den Testern mit der De’Longhi EC 680 (188 Euro, Note: 2,1)
bewerkstelligen. Die Krupps XP3440 (147 Euro, Note: 2,2) gefiel im Test ebenfalls.

Fernseher

40 Zoll, 4K, HDR? Der TV-Kauf kann überfordern. Wer die Anschaffung eines neuen Fernsehers plant, sollte sich zunächst über die gewünschte Größe klar sein: Am besten misst man den Sitzabstand zum Fernseher zu Hause aus und verschafft sich im Geschäft beim selben Abstand einen Eindruck davon, wie groß das neue Gerät sein soll.

4K – also der neue, superscharfe Auflösungsstandard – ist derzeit noch kein Muss. Aktuell gibt es kaum Inhalte für die hohe Auflösung. Zudem ist der Schärfevorteil etwa bei einem 50-Zoll-Gerät schon von zwei Metern Entfernung kaum noch auszumachen.

Erheblichen Einfluss aufs Bild haben neue Displaytechniken wie HDR oder Quantum Dots (bei Samsung Nano Crystals): Sie sorgen für ein kontrastreicheres Bild und leuchtende Farben. Entsprechende Geräte kosten meist aber auch über 1000 Euro.

Aktueller Testsieger bei Stiftung Warentest in der Kategorie 65-Zoll-Fernseher ist Samsungs UE65KS8090 (Note 1,7, ca. 2500 Euro). Preistipp: Mit 49 Zoll kleiner, aber auch deutlich günstiger: LG 49UH7709 (Note 2,0, ca. 1000 Euro).