Berlin. Die Polizei beschäftigt sich nicht nur mit kriminellen Clowns, sondern auch mit vielen Falschmeldungen. Schuld sind auch Fake-Seiten.

Es vergeht kurz vor Halloween in diesem Jahr fast kein Tag mehr mit neuen Meldungen über Horroclowns – also Verkleidete, die andere Menschen erschrecken oder sogar verletzen. Als wäre das für die Betroffenen und die Polizei nicht schon genug, tauchen auch immer wieder Falschmeldungen zu dem Thema auf. Den Ursprung haben diese Fake-Nachrichten auch beim Portal 24aktuelles.com. Dort wurde auch schon die Legalisierung von Cannabis in Deutschland vermeldet.

Eine der jüngsten Falschmeldungen, die auch die Polizei beschäftigte, stammt aus Krefeld. In einem Artikel von 24aktuelles.com wurde über einen Horrorclown berichtet, der einen Jugendlichen zusammengeschlagen haben soll. Das Problem an der Nachricht: sie war frei erfunden. 24aktuelles.com ist nämlich ein Portal, auf dem sich Falschmeldungen erstellen lassen, die aussehen wie echte Nachrichtenmeldungen. Wenn diese dann noch bei Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken geteilt werden, ist auf den ersten Blick schwer nachzuvollziehen, ob es tatsächlich Fälschungen sind.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Internetseite nutzt sich mit der Zeit ab

Die Polizei Krefeld hat den Fall kurz nach der Veröffentlichung der Meldung auflösen können. Doch dies wird bei einer großen Masse von Falschmeldungen immer schwieriger. Die Fälschungsjäger der Internetseite mimikama.at haben bis zum 24. Oktober über 400 Falschmeldungen über Horrorclowns bei 24aktuelles.com gezählt. Die Fälschungsjäger sind optimistisch, dass die Internetadresse hinter den Fälschungen immer bekannter wird und sich dadurch eine „gewisse Grundskepsis“ einstellt.

Eine von unserer Redaktion erstellte Fälschung mutet vom Design wie ein Nachrichtentext an.
Eine von unserer Redaktion erstellte Fälschung mutet vom Design wie ein Nachrichtentext an. © 24aktuelles.com | Screenshot

Doch bis diese Grundskepsis einsetzt oder nur für ein bestimmtes Thema besteht, werden weiter fleißig Falschmeldungen produziert. Die Seite versteht sich selbst als Portal, auf dem lustige Meldungen in ernstem Gewand produziert werden. Ein Hinweis auf diese Ausrichtung findet sich auch stets unter den gefälschten Artikeln. Diese können auch harmlos bis lustig sein, wie etwa eine Meldung über die Legalisierung von Cannabis ab Anfang November.

Leser sollten Adressen und Links untersuchen

Auch wenn Leser der genannten Internetseite nicht trauen, bleiben noch zahlreiche andere Möglichkeiten, Meldungen zu fälschen. Manche Fälschungsportale stellen nicht nur Artikel bereit, die wie richtige Nachrichtenmeldungen anmuten, sondern sie kopieren ganze Internetseiten. So lassen sich beispielsweise bestehende Seiten von Zeitungen kopieren und mit eigenen Inhalten versehen. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Fälschungsportale auch die Adresse der echten Seiten teilweise übernehmen und somit ebenfalls imitieren.

Leser sollten also die Links rund um mögliche Falschmeldungen prüfen, diese lassen sich nicht komplett von den Fälschungsportalen verändern. Auch sollte die Internetadresse kontrolliert werden. Wirkt die Adresse Ihrer angestammten Nachrichtenseite verändert oder hat sie kryptische Zusätze, sollten Sie skeptisch sein.