Berlin. Drei Autokindersitze sind bei einem ADAC-Test durchgefallen. Einer der Hersteller hat reagiert und bietet Kunden einen Umtausch an.

Preis und Leistung bei Autokindersitzen müssen nicht zwingend zusammenhängen: In einem aktuellen Vergleich von ADAC und Stiftung Warentest sind die drei einzigen mangelhaften Testkandidaten mit Preisen zwischen 370 und 550 Euro vergleichsweise teuer. Ihnen stehen gute Sitze zu Preisen von knapp 50 bis 80 Euro gegenüber.

So günstige gute Kindersitze haben die Experten in dem regelmäßigen Gemeinschaftstest nach eigenen Angaben seit Jahren nicht mehr gefunden. Neun der getesteten Sitze erhielten das ADAC-Urteil „gut“, zwei „befriedigend“, zwei Sitze wurden mit „ausreichend“ bewertet.

Kindersitze versagen bei Frontalaufprall

Nach Angaben der Tester versagten die Sitze Recaro Optia und Nuna Rebl bei einem Frontalcrash. Bei letzterem brach beim Aufprall der Metallrahmen unter der Sitzschale. Der Hersteller Recaro habe als Reaktion bereits eine Umtauschaktion gestartet.

Das dritte mit „mangelhaft“ bewertete Modell Diono Radian 5 ist aufgrund von Mängeln in der Kategorie „Bedienung“ durchgefallen. Den Testern zufolge müssen Eltern den Sitz abhängig vom Gewicht des Kindes umbauen. Das berge die große Gefahr, dass es zu Fehlern komme. Darüber hinaus bemängeln die Tester, dass sich der Hosenträgergurt auch mit großer Anstrengung nicht spannen lasse.

Diese Sitze schnitten am besten ab

Das Urteil „gut“ (1,7) holten sich der Cybex Aton Q i-Size für Neugeborene bis circa einem Jahr und auch der neu getestete Kiddy Phoenixfix 3 (Note 1,7) für Kinder von 9 bis maximal 36 Kilogramm Körpergewicht. In früheren Tests bekam diese Note auch der Joie i-Gemm. Der Maxi-Cosi Pebble Plus schnitt mit der Note 1,6 früher sogar noch besser ab, ebenso der Kiddy Evo-Luna i-Size (1,5). Letztere wurden dieses Mal aber nicht getestet.

Eltern sollten Kindersitze vor dem Kauf testen

Die Tester weisen darauf hin, dass nicht jeder Kindersitz gleich gut in jedes Auto passt. Aus diesem Grund empfehlen sie, die Sitze vor dem Kauf im eigenen Wagen zu testen. Um das Verletzungsrisiko für Kinder zu minimieren, sollten sie so lange wie möglich in rückwärts gerichteten Sitzen mitfahren, mindestens aber bis sie laufen können, so die Experten. (dpa/kge)