Braunschweig. Vier Tipps, um mit Kindern, Freunden oder dem liebsten Schatz unter freiem Himmel zu tafeln

Wer ein Picknick ausrichtet beziehungsweise zu einem Picknick eingeladen wird, stellt sich folgende Fragen:

•1. Was gibt es zu essen und zu trinken?

•2. Wo soll das Picknick stattfinden?

•3. Wie kommen wir zum Picknickplatz?

•4. Was zieht man an?

Diese Fragen sind elementar und nicht zu unterschätzen. Zunächst aber sollte der Picknick-Ausrichter klären, wer alles teilnehmen soll. Beispielsweise Familien mit Kindern. Oder ausschließlich Erwachsene. Oder ein verliebtes Pärchen.

Stehen die Teilnehmer fest, können die vier elementaren Fragen abgearbeitet werden.

Der Klassiker

Die ersten Picknicks der zivilisierten europäischen Menschheit waren mit wenig Aufwand verbunden für den, der die Idee zum Speisen im Freien hatte: Jeder Gast brachte sich zu essen und zu trinken selbst mit. So kann man’s machen.

Familienpicknick

Familienausflüge sind nicht selten von Stress begleitet. Aber weil nun gerade und besonders ein Picknick – mit dem die allerwenigsten Familien Erfahrung haben – ausdrücklich gemütlich werden soll, bietet es sich an, so viele Mäkeleien wie möglich von vornherein auszuschließen.

•1. Was gibt es zu essen und zu trinken? Fürs Speisen und Schmausen im Freien muss daheim natürlich alles vorbereitet werden. Am besten eignen sich belegte Brote (um handwerkliche Ungeschicklichkeiten und Schmierereien zu vermeiden), Kekse, Obst und Gemüse – und zwar in familienbeliebter Auswahl. Dazu Tee beziehungsweise Kaffee in Thermoskannen, Säfte und Mineralwasser. Die Menge und Auswahl an Speisen und Getränken hängt entscheidend vom Transportmittel ab. Fußgänger müssen die maximale Kapazität ihrer Rucksäcke ausnutzen (Gewicht bitte gerecht verteilen!), Zweiradfahrer können zudem auf Gepäcktaschen zurückgreifen. Autofahrende Picknicker können ihren Kofferraum fast hemmungslos beladen.

•2. Wo soll das Picknick stattfinden? Familienausflüge sind keinesfalls reine Erholungsreisen. Spätestens nach dem Essen suchen Kinder nach Beschäftigung. Als Picknickplatz eignet sich also ein Ort, der von sich aus Abwechslung bietet. Beispielsweise könnte ein Spielplatz in der Nähe sein, ein Streichelzoo oder auch ein Teich. Der Platz sollte groß genug sein, um auch Feder- oder Fußball, Boccia oder Gartenmikado spielen zu können. Im Vorteil ist, wer gern im Freien liest. Er hat weniger zu schleppen. Wichtig ist, dass der Picknickplatz sowohl Schatten als auch Sonne bietet. Ein Unterstand bei Regen ist in den meisten Fällen zuviel verlangt.

•3. Wie kommen wir zum Picknickplatz? Da gibt es mehrere Möglichkeiten: zu Fuß, mit dem Zweirad oder mit dem Auto. Von der Wahl des Verkehrsmittels hängt es ab, wie viele Speisen und Getränke mitgenommen werden können. Vor allem aber entscheidet sich, ob eine Picknickdecke mitgenommen wird (bietet sich für Wanderer, Motorrad- und Radfahrer an) oder sogar Klapptisch und -stühle (Auto).

•4. Was zieht man an? Wenn man das immer so genau wüsste. Empfehlenswert ist derbe oder Freizeit-Kleidung. Für die Kleinen vielleicht noch eine Jeans zum Wechseln. Jedenfalls ist es besser, eine winddichte Regenjacke mitzunehmen. Kleidungsstücke abzulegen ist die bessere Wahl, als Nässeschutz oder Pullover zu vermissen.

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Picknick für Freunde

Auch bei Freunden bietet es sich an, auf Vorlieben beim Essen und Trinken Rücksicht zu nehmen.

•1. Das Angebot kann durchaus um leichte Salate erweitert werden. Kaltes, gebratenes (Hack-) Fleisch ist denkbar, sogar eine gewisse Brotauswahl ist möglich. Als Getränke empfehlen sich auch hier Kaffee und Tee in Thermoskannen, Wasser und Säfte. Ein spezielles Thema ist Alkohol, besonders bei heißen Temperaturen. Bier sollte kalt sein. Fürs Picknick am besten geeignet ist Pilsner. Einfach deshalb, weil es sich gut aus der Flasche trinken lässt, was mit Weizenbier ohne Übung schwerfällt. Weißwein ist beliebt, sollte aber ebenfalls gekühlt sein. Mit Rotwein lässt sich der Temperaturfrage aus dem Wege gehen. Jedenfalls muss geklärt werden, wer die Kühltasche transportiert. Und vielleicht stellt man noch die eine oder andere Flasche alkoholfreies Bier dazu.

•2. Das Picknick mit Freunden kann auf einer großen Wiese oder in einer Waldlichtung stattfinden und außer Platz für die Picknickgesellschaft auch Raum für Bewegungsspiele bieten (siehe Familienpicknick). Und sollte jemand unbedingt einen Grill aufstellen, so muss der Platz entweder mit Bedacht gewählt werden oder es sollte vorsichtshalber ein ausgewiesener Grillplatz angesteuert werden.

•3. Die Anreise zum Schmausen im Freien mit Freunden unterscheidet sich durch nichts von der Anreise zum Schmausen im Freien mit der Familie.

•4. Auch die Bekleidungsfrage muss nicht mehrfach beantwortet werden. Deshalb: siehe oben.

Picknick für Verliebte

Das ist die ganz spezielle Variante, die nicht weniger Sensibilität und Taktgefühl erfordert. Vor allem sollte möglichst vorher absehbar sein, wie lange das Picknick an sich dauern soll.

•1. Leichte Kost ist empfehlenswert, beispielsweise sogenanntes Fingerfood. Für jeden ein paar Häppchen, nicht zu viel. Und möglichst ohne Fisch (wegen des zu erwartenden Mundgeruchs; man weiß schon). Erdbeeren oder anderes Obst, das nicht mit Taschenmessern zum Verzehr vorbereitet werden muss, bietet sich ebenfalls an. Getränkeauswahl: Total romantisch sind natürlich Champagner oder Sekt oder Weißwein. Allerdings stellt sich hier wieder die Frage nach der ausreichenden Kühlung. Vielleicht geht es aber auch mit Piccolo-Flaschen – allein schon wegen der Liebe...

•2. Der Ort fürs Picknick für Verliebte ist, wenn nicht mehr als zärtliche Küsse vorgesehen sind, fast überall zu finden. Denn allein der Zustand des Verliebtseins lässt eine Parkbank ebenso romantisch werden wie ein Kanalufer oder eine Verkehrsinsel. Aber schon klar: ein abgeschiedener Ort darf es sein. Im Wald, in der Heide, im siebten Himmel.

•3. Irgendwie muss man ja hinkommen zum Ort des Geschehens. Aber bei dem zu erwartenden kleinen Picknick-Gepäck ist das auch völlig gleichgültig.

•4. Das ist beim Picknick für Verliebte völlig uninteressant. Im Zweifel ist jedes (zusätzliche) Kleidungsstück vermutlich überflüssig.