Wolfsburg. Ex-Essenerin Endemann dreht auf und sorgt dafür, dass die VfL-Fußballerinnen zum zehnten Mal in Serie im DFB-Pokal-Endspiel stehen.

Jetzt schnappt Euch den Jubiläums-Pott! Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg feierten am Ostersamstag ihren 49. Sieg in Folge im DFB-Pokal, stehen damit zum zehnten Mal in Serie im Endspiel - und können nun am 9. Mai (16 Uhr) im Kölner Rheinenergiestadion zum zehnten Mal in Serie den DFB-Pokal gewinnen. Die SGS Essen war im Halbfinale vor 2889 Zuschauern im AOK-Stadion für einen sehr konsequenten VfL kein Stolperstein. Ein früher Doppelschlag durch Jule Brand und Ewa Pajor führte die Wölfinnen auf die Siegerstraße, die Ex-Essenerin Vivien Endemann machte mit ihrem ersten von drei Treffern noch vor der Pause mit dem 3:0 den Deckel auf den Sieg. Am Ende stand nach weiteren Treffern durch Dominique Janssen, Emely Joester (Eigentor), Riola Xhemaili und Svenja Huth ein 9:0-Erfolg.

Essen-Coach lobt: Wolfsburg hat uns komplett den Schneid abgekauft

VfL-Trainer Tommy Stroot freute sich hinterher darüber, dass seine Mannschaft zu keinem Zeitpunkt nachgelassen hat. Er sagte: „Der wichtigste Punkt war, dass wir in jeder Phase, in jedem Duell eben auch diese Brutalität gelegt haben und wir allen hier im Stadion, aber auch jeder Gegnerin, zeigen wollten, dass wir ins Finale gehen.“

Die VfL-Fußballerinnen hatten nach dem Essen-Spiel allen Grund zum Jubeln.
Die VfL-Fußballerinnen hatten nach dem Essen-Spiel allen Grund zum Jubeln. © regios24 | Helge Landmann

Essens Trainer Markus Högner beschönigte nichts, auch wenn er sich nach guten Leistungen gegen andere Topteams durchaus etwas ausgerechnet hatte. „Glückwunsch für diese hervorragende Leistung. Das ist natürlich ein sehr, sehr bitterer Moment für uns. Man muss aber auch sagen, dass Wolfsburg einen hervorragenden Tag hatte: In Person von Svenja Hut, die wirklich überall war, die immer wieder angetrieben hat, oder durch Lena Oberdorf, die jeden Zweikampf gewonnen hat. Wolfsburg hat uns komplett den Schneid abgekauft und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“

Vivien Endemann überragt mit drei Toren und einer Vorlage

Wen er da noch nicht aufgezählt hatte, war Endemann. Seiner früheren Spielerin bei der SGS (von 2021 bis 2023) hatte er schon im Kabinengang gratuliert. Die 22-Jährige hatte gegen ihren ehemaligen Verein einen Sahnetag. Sie erzielte erstmals im VfL-Trikot und seit langer Zeit überhaupt drei Treffer, legte das 2:0 zudem vor. Die pfeilschnelle Neu-Nationalspielerin präsentierte sich einmal mehr in hervorragender Form. Gegen Essen hatte sie bereits im Liga-Spiel getroffen.

Vivien Endemann (links) überragte gegen ihren Ex-Klub mit drei Treffern und der Vorlage zum 2:0.
Vivien Endemann (links) überragte gegen ihren Ex-Klub mit drei Treffern und der Vorlage zum 2:0. © regios24 | Helge Landmann

Nach diesem zweiten Tor war die Partie auch bereits so gut wie entschieden. Nach einer sehr körperlich geführten Anfangsphase brachte Brand den VfL per Kopf in Führung, Pajor legte zwei Minuten später nach einer Endemann-Flanke nach - von diesem Doppelschlag erholte sich die SGS nicht mehr.

Das Torfestival gegen die SGS war der höchste Pokal-Halbfinalsieg des VfL Wolfsburg

Die Gäste zeigten sich dieses Mal hinten anfällig, sie ließen den schnellen VfL-Außen zu viel Platz und leisteten sich schwerwiegende Fehler. Hinzu kam, dass die Wolfsburgerinnen keinen Deut nachließen. Es war bezeichnend, wie Huth kurz vor Schluss ihr Tor noch unbedingt wollte und schließlich auch mit dem Schlusspunkt bekam.

Kapitänin Svenja Huth zeigte gegen Essen eine bärenstarke Leistung, belohnte sich mit dem Treffer zum 9:0-Endstand.
Kapitänin Svenja Huth zeigte gegen Essen eine bärenstarke Leistung, belohnte sich mit dem Treffer zum 9:0-Endstand. © regios24 | Helge Landmann

Die Konsequenz, die die Wolfsburgerinnen gegen Essen zeigten, hatte ihnen zuletzt bei den Niederlagen in den Bundesliga-Spitzenspielen bei der TSG Hoffenheim (1:2) und gegen den FC Bayern gefehlt. Mit dem Torfestival feierten die Wölfinnen den höchsten Saisonsieg - und auch den höchsten Sieg in einem DFB-Pokal-Halbfinale, der ihnen schließlich das zehnte Endspiel in Serie beschert.

Am 9. Mai geht‘s für die VfL-Fußballerinnen um den 10. Pokalsieg in Serie

Am Donnerstag, 9. Mai, geht‘s jetzt im Endspiel in Köln um den Jubiläums-Pott. Der Finalgegner wird am Ostersonntag (15.45 Uhr) in München ermittelt. Dort empfängt Meister FC Bayern Eintracht Frankfurt. Im Endspiel gegen München - es wäre ein Traumfinale der beiden besten deutschen Frauenfußball-Teams. Das gab‘s bisher erst einmal, 2018 siegte Wolfsburg nach Elfmeterschießen. In den vergangenen fünf Jahren hatte der VfL die Bayern vier Mal in der Vorschlussrunde ausgeschaltet. Stroot meinte mit Blick auf die Bedeutung dieses zehnten Endspiel-Einzugs im nationalen Cupwettbewerb: „Mit jeder Saison wird es eine größere Herausforderung, weil alle noch mehr darauf schauen. Das jetzt wieder erreicht zu haben, ist wieder ein riesengroßes Statement von uns.“

Spiel kompakt:

VfL Wolfsburg: Frohms - Wilms, Hendrich (63. Küver), Janssen, Rabano (55. Wedemeyer) - Oberdorf (73. Demann), Huth - Endemann, Hagel (55. Xhemaili), Brand - Pajor (46. Kalma).

SGS Essen: Winkler - Sterner, Meißner, Pucks (71. Kröll), Ostermeier (58. Joester) - Piljic, Rieke (71. Debitzki) - Purtscheller, Kowalski (58. Pfluger), Elmazi (58. Potsi) - Maier.

Tore: 1:0 Brand (14.), 2:0 Pajor (16.), 3:0 Endemann (37.), 4:0 Endemann (51.), 5:0 Janssen (66.), 6:0 Joester (Eigentor/69.), 7:0 Endemann (81.), 8:0 Xhemaili (83.), 9:0 Huth (89.).

Gelbe Karten: Rabano / -.

Schiedsrichterin: Naemi Breier (Konz).

Zuschauer: 2889 im AOK-Stadion.