Wolfsburg. Der Routinier von Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg trifft als Einwechselspieler zum verdienten 1:1-Endstand gegen Borussia Dortmund.
Yannick Gerhardt war der Joker, der dem VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag in der Fußball-Bundesliga zu einem Achtungserfolg verhalf. Zwar gelang den Wölfen vor 28.917 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen-Arena nicht der ersehnte erste Sieg des Jahres. Doch immerhin knüpfte die Mannschaft von Coach Niko Kovac Spitzenteam Borussia Dortmund beim 1:1 (0:1) einen Punkt ab. Yannick Gerhardt egalisierte für die Wölfe nach einer guten Stunde die frühe Dortmunder Führung durch Niclas Füllkrug.
In Sachen Aufstellung hatte VfL-Coach Niko Kovac die zu erwartende Startelf-Variante gewählt: Koen Casteels kehrte zurück ins Tor. Für den verletzten Rogério rutschte Ridle Baku als rechter Außenverteidiger ins Team, Joakim Maehle wechselte dafür auf die linke Seite. In der Innenverteidigung lief Moritz Jenz trotz Nasenbeinbruchs mit Maske von Beginn an auf. In Mittelfeld und Angriff setzte der Trainer auf die gleiche Besetzung, die zuletzt bei Union Berlin eine Chance bekommen hatte. Vor der Abwehr agierten Kapitän Maximilian Arnold und Mattias Svanberg, davor Lovro Majer, Jonas Wind und Kevin Paredes. Ganz vorne stürmte Winterneuzugang Kevin Behrens.
Wolfsburg erwischt gegen Dortmund guten Start
Anlaufzeit benötigten die Hausherren gegen den Favoriten aus dem Ruhrpott keine. Der VfL machte von der ersten Minute an Dampf und brachte den BVB mit laufintensivem Pressing schon zu Beginn in Verlegenheit. Bereits in der vierten Minute prüfte Kevin Behrens Dortmund-Keeper Gregor Kobel mit einem Schuss aus mehr als 20 Metern, den Nachschuss setzte Lovro Majer daneben. Kurz darauf aber der Schock für die Wölfe: Nach langem Pass von Sabitzer ging Marco Reus über die linke Seite durch, seine Hereingabe drückte Niclas Füllkrug in der Mitte zum 0:1 über die Linie (8.).
Ihren Frust über den Gegentreffer ließen die Wolfsburger Anhänger sogleich in Form des ersten Fanprotests heraus. Wie in den vergangenen Wochen in vielen Bundesligastadien üblich flogen immer wieder Tennisbälle auf den Rasen, Schiedsrichter Martin Petersen musste die Partie auch anschließend nach wiederkehrenden Flummiwürfen aus dem Wolfsburger Block immer wieder unterbrechen.
Die besten Fotos zum Spiel VfL Wolfsburg gegen Borussia Dortmund
Der Anfangsschwung im VfL-Spiel war danach erstmal verflogen, die Gäste übernahmen immer mehr die Kontrolle über das Spiel. Erst nach einer knappen halben Stunde waren die Grün-Weißen urplötzlich wieder da: Mattias Svanberg setzte sich mit viel Willenskraft auf dem rechten Flügel durch, doch an seine Flanke kam der in der Mitte bedrängte Kevin Paredes nicht heran.
Wolfsburg wird in Nachspielzeit wieder gefährlich
Richtig turbulent wurde es offensiv dann erst wieder in der zwölfminütigen Nachspielzeit – und das vor dem Dortmunder Tor: Zunächst war Kevin Behrens nach schöner Vorarbeit von Baku und Svanberg durch, doch Kobel lenkte den Abschluss an den Pfosten. Nur kurz darauf tauchte der Stürmer nach Pass von Wind erneut allein vor dem Dortmunder Tor auf, umkurvte den Borussen-Keeper, traf aber nur das Außennetz – allerdings stand Behrens auch im Abseits.
Nach der Pause kam der VfL leicht verändert zurück auf den Platz. Kovac nahm Svanberg raus, brachte dafür Yannick Gerhardt. Viel Spielfluss kam aber zunächst nicht auf. Die Tennisbälle flogen jetzt aus dem Dortmunder Block auf den Rasen, die Begegnung musste mehrfach unterbrochen werden. Danach waren es die Gastgeber, die wieder besser ins Spiel fanden.
Einen abgefälschten Distanzschuss von Baku konnte Kobel gerade noch zur Ecke abwehren, der aber nichts einbrachte. Ein weiterer Eckball kurze Zeit später ließ dann aber Jubel in der Volkswagen-Arena aufkommen: Den von Kobel herausgefausteten Ball brachte Arnold per Kopf zurück in den Strafraum, wo Reus eine Kerze fabrizierte. Gerhardt rauschte heran und köpfte die Kugel zum Ausgleich ins Netz (64.).
Danach bemühte sich der BVB wieder aktiver zu werden, doch viel lief bei den Gästen offensiv nicht mehr zusammen. Kovac hatte die Wolfsburger Abwehrkette bereits während der ersten Hälfte um einen Mann verstärkt: Kevin Paredes war als fünfter Mann hinten eingerückt, offensiv beackerte dafür Majer den linken Flügel. Mit dieser Formation war der VfL in der Schlussphase das bessere Team, wenngleich die ganz großen Gelegenheiten fehlten. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass Kovac mit Lukas Nmecha seinen lange verletzten Torjäger zu einem Comeback verhalf (77.).
Kurz vor Schluss kamen die Gäste noch einmal zu einer Großchance durch Niklas Süle, doch am Ende durfte sich der VfL Wolfsburg über einen verdienten Zähler freuen. Die Mannschaft tritt nun am kommenden Sonntag bei Eintracht Frankfurt an.