Vorsfelde. Der MTV gewinnt beim TV Jahn, der zu interessanten taktischen Mitteln greift, ohne Probleme. Torwart Nick Weber ragt heraus.

Spätestens jetzt ist klar: Der MTV Vorsfelde ist zurück in der Erfolgsspur. Die Februar-Wochen, in denen die „Razorbacks“ etwas strauchelten, sind abgehakt. Durch den überzeugenden 31:23 (18:11)-Auswärtssieg beim TV Jahn Duderstadt sind die Eberstädter auf Kurs Vizemeisterschaft in der Handball-Oberliga.

In Duderstadt sahen sich die Vorsfelder einer in vielerlei Hinsicht schwierigen Aufgabe gegenüber. Die Fan-Unterstützung, die der TV Jahn genießt, macht Auftritte in Südniedersachsen zu einer besonderen Herausforderung. Diesmal kam hinzu, dass sich die Gastgeber taktisch einiges haben einfallen lassen. Der MTV trat gegen eine Offensiv-Verteidigung an, die ein geordnetes Aufbauspiel nie zuließ. „Duderstadt ist uns an der Mittellinie angelaufen, hat uns in dreifache Manndeckung genommen“, erklärte MTV-Trainer Daniel Heimann.

Thiele fühlt sich an Jugendhandball erinnert

Das überraschte die Vorsfelder, irritierte sie aber nicht nachdrücklich. „Es ist unangenehm, gegen eine solche Deckung zu spielen. Aber nach zwei, drei Angriffen hatten wir uns darauf eingestellt“, sagte Marius Thiele, Vorsfeldes Mannschaftsführer. „Das erinnerte an Jugendhandball.“

Den spielten die Vorsfelder sehr erfolgreich. Nach knapp neun Minuten lag der MTV mit 5:1 in Führung. Das Überraschungsmoment der offensiven Abwehrvariante war verpufft. „Wir haben uns schnell angepasst, waren sehr beweglich“, lobte Heimann. „Die Mannschaft hat die Zweikämpfe gesucht und gewonnen.“ In der eigenen Defensive war es Nick Weber, der zum Ausbau des Vorsprungs entscheidend beitrug. „Nick war super“, betonte Heimann. Der MTV-Keeper ließ die Duderstädter Angreifer reihenweise abblitzen.

In Durchgang 2 fehlt Vorsfelde die Konsequenz

Dass es nach 60 Minuten nicht deutlicher geworden war, lag daran, dass die Vorsfelder nach dem Seitenwechsel die Konsequenz des ersten Durchgangs vermissen ließen. „Wir haben nachlässig abgeschlossen. Es hat die Entschlossenheit gefehlt“, bemängelte Heimann. „Die Torausbeute war nach der Pause nicht mehr gut.“ Thiele erklärte: „Die Begegnung ist in der zweiten Hälfte dahingeplätschert. Wir hätten einen höheren Sieg einfahren können.“

Das Fazit ist dennoch ein Positives, auch weil Einzelleistungen wie die von Torwart Weber für Freude sorgten. Neben dem Torhüter ragte Paul Mbanefo heraus. Als Ersatz für den verletzten Jannic Steinke war der Kreisläufer in den Mittelblock beordert worden. Im Defensivzentrum zeigte Mbanefo eine seiner stärksten Saisonleistungen. „Paul hat gemeinsam mit Milan Vuckovic alles abgeräumt, was auf unsere Defensive zukam“, sagte Heimann. „Das war hervorragende Abwehrarbeit.“

MTV Vorsfelde: Weber, Krüger – Vuckovic (2), Wiegner (1), Mbanefo (4), Thiele, Liebich, Sievert (4), Frädermann (4), Schilling (1), Hoffmann (6), Nowak (7), Ludwig (2).