Fallersleben. Der VfB gibt sich gegen die HSG Nienburg zu keiner Zeit auf und schnuppert am Ausgleich, verliert dann aber doch mit 28:30.

Den Kampfgeist haben die Handballer des VfB Fallersleben wiederentdeckt, doch das Glück ist weiterhin nicht auf der Seite der Hoffmannstädter. Gegen die HSG Nienburg machten die „Lions“ einen Rückstand von zwischenzeitlich sieben Toren fast wett, nur ein Tor fehlte zum Ausgleich. Nach 60 Minuten stand allerdings eine 28:30 (11:13)-Heimniederlage gegen den Oberliga-Fünften.

Es gab Auftritte, nach denen Kris Behrens deutliche Kritik übte. Doch die Zeiten, in denen der Mannschaftsführer mangelnden Einsatzwillen beanstandete, sind offenbar vorüber. Schon beim 29:31 bei der HSG Schaumburg-Nord und nun auch in Nienburg war der Siegeswille zu spüren. „Die Bereitschaft war da. Die Jungs haben alles getan, um die HSG zu schlagen“, betonte Behrens. Trainer Hendrik Tuschy unterstrich: „Die Einstellung war wieder gut.“

Fallerslebens Defensive beginnt „grandios“

Darüber hinaus wussten die Hoffmannstädter auch in spielerischer Hinsicht zu gefallen. „Wir haben die Leistung gegen Schaumburg-Nord bestätigt“, sagte Tuschy. Zu Beginn der Begegnung mit Nienburg überzeugte vor allem die Defensive. In den ersten 18 Spielminuten kassierte der VfB nur drei Gegentreffer. „Die Abwehr war grandios“, schwärmte Tuschy. Die Gastgeber hatten sich eine 6:3-Führung erspielt. Bis in die 26. Minute hinein lagen die Fallersleber vorne (9:8). Doch in den Schlussminuten des ersten Durchgangs legte Nienburg einen 6:2-Lauf hin und drehte die Partie. „In der Phase haben wir zu einfache Gegentore bekommen“, kritisierte Tuschy.

Der Rückstand wuchs nach der Halbzeit bis auf sieben Tore an (17:24). Als es in die letzten Minuten der Begegnung ging, schien die Lage für den VfB aussichtslos. Mit noch neun Minuten auf der Uhr betrug der Vorsprung der Gäste sechs Tore (27:21). Doch die „Lions“ bissen sich zurück in die Partie. „Wir waren kurz vor Schluss wieder dran“, sagte Behrens. Seine Mannschaft hatte bis auf 28:29 (60.) verkürzt. „Dann mussten wir alles riskieren und offensiv decken“, berichtete Behrens. Nienburg spielte die offene Abwehr des VfB aus und traf zum 30:28-Schlussstand. Tuschy betonte: „Wenn das Spiel eine Minute länger gedauert hätte, wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Wir waren das bessere Team.“

Behrens und Hartfiel müssen stets ans Limit gehen

Die handballerische Überlegenheit ließ sich auch deshalb nicht in einen Sieg ummünzen, weil es im Fallersleber Kader derzeit kaum Alternativen gibt. „Es fehlen sieben Spieler, fünf davon sind Stammkräfte, die in der Vorsaison die Mannschaft geführt haben“, erklärte Behrens. Der Mannschaftsführer und Co-Kapitän Bert Hartfiel müssen aktuell ständig ans Limit gehen. Über 60 Minuten ist das kaum zu leisten. „Unsere Bank ist sehr kurz. Bert und Kris tragen viel Last“, sagte Tuschy. Die Fortschritte, die der VfB mache, seien jedoch unverkennbar. „Die Mannschaft merkt, dass die Maßnahmen greifen.“

VfB Fallersleben: Schmidt, Hoch – Hartfiel (12), Meyer (1), Steiner (1), Schröder, Schroeter (4), Ströh, Frankenberg (1), Hillwig (1), Fuhlrott (1), Behrens (7).