Wolfenbüttel. Die Landesliga-Fußballer verspielen ihre 1:0-Führung gegen SVG Göttingen, doch in der Nachspielzeit fällt der Siegtreffer.

Dem MTV Wolfenbüttel ist der erste Sieg gegen die SVG Göttingen seit zweieinhalb Jahren geglückt. Die Landesliga-Fußballer setzen sich im heimischen Meesche-Sportpark etwas glücklich, aber hochverdient mit 2:1 (1:0) durch.

Mit zehn Minuten Verspätung – ein Schiedsrichter-Assistent hatte sich kurz vor Spielbeginn verletzt, ein neuer musste per Durchsage erst noch gefunden werden – ging es los. Und der MTV war sofort zur Stelle. Hannes Joppich hatte nach einer Ecke in der ersten Minuten den Führungstreffer auf dem Fuß, sein Schuss wurde aber abgeblockt. Nach der darauffolgenden Ecke war der Ball sogar im SVG-Tor, doch der Schiedsrichter hatte zuvor ein Handspiel eines Wolfenbüttelers gesehen.

Die Hausherren blieben am Drücker, spielten sich im Laufe der ersten Halbzeit in der gegnerischen Hälfte fest und verzeichneten ein deutliches Chancenplus. Gefährlich wurde es oft, wenn die MTV-Mittelfeldmotoren André Linek und Nils Göwecke mit langen Diagonalbällen die schnellen Außenspieler auf die Reise schickten. So kam zum Beispiel Piotr Ostapowicz zu einer Riesenchance. Er erhielt den Ball auf links, zog nach innen und schlenzte mit dem rechten Fuß nur knapp am Lattenkreuz vorbei (10.).

Hannes Joppich belohnt den MTV Wolfenbüttel

Gute zehn Minuten später schoss Jonas Klöppelt nach Hereingabe von Göwecke aus sieben Metern übers Tor. Dann ging es wieder über einen langen Ball auf den Flügel. Hannes Joppich erlief sich den Pass, zog in den Strafraum, knallte den Ball aber aus spitzem Winkel knapp am Pfosten vorbei (28.).

Der MTV blieb trotz vieler verpasster Möglichkeiten geduldig und belohnte sich noch vor der Pause. Erneut schlug Göwecke einen langen Ball, diesmal nach rechts außen, wo Felix Stumpe das Laufduell mit seinem Gegenspieler gewann. Er spielte quer und fand Joppich, der zum 1:0 einnetzte.

Ein ganz anderes Bild bot die zweite Hälfte. Der MTV agierte deutlich passiver, das Tempo war gedrosselt. Göttingen spielte etwas mutiger. Die wenigen Chancen der Gäste blockte die Wolfenbütteler Abwehr sicher ab. In der 76. Minute dann aber der Schockmoment: Einen hohen Ball in den MTV-Strafraum verlängerte Dilsad Kaplan mit dem Kopf, das Spielgerät senkte sich über den Keeper Direnc Güven ins Tor zum Ausgleich.

Ludwig Vollbrecht gelingt der Lucky Punch

Es schien, als hätten sich die Gastgeber um den Lohn für ihre gute erste Halbzeit gebracht. Doch mit einer der letzten Aktionen spielte Johannes Patz den entscheidenden steilen Pass in die Schnittstelle. Ludwig Vollbrecht kam an den Ball und schoss den MTV wieder in Führung.

Damit sind drei weitere Punkte auf dem Konto der Meesche-Kicker, doch Coach Deniz Dogan zeigte sich nach Abpfiff nicht zufrieden. „Es ärgert mich, dass wir in der zweiten Halbzeit unser Spiel verlassen. Wir haben unsere Positionen nicht mehr gehalten – auch die erfahrenen Spieler“, sagte Dogan. Auch die Chancenverwertung schmeckte dem Trainer offenbar nicht. „Wir machen aus unzähligen Chancen viel zu wenig und der Gegner aus einer Möglichkeit das Tor.“

MTV: Güven – Ostapowicz, Patz, Suckel, Henke – Joppich (81. Kücük), Linek, Göwecke, Stumpe (66. L. Vollbrecht) – Klöppelt (66. Bauer), Könnecker (56. K. Vollbrecht).

Tore: 1:0 Joppich (38.), 1:1 Kaplan (76.), 2:1 L. Vollbrecht (90.+2).