Wolfenbüttel. Die Bohle-Kegler aus der Lessingstadt verpassen in Lüneburg den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Auf Euphorie folgte Tristesse: Der Aufstieg in die 2. Bundesliga war für die Bohle-Kegler der KSG Wolfenbüttel zum Greifen nah, doch am Ende des Relegationswettbewerbs standen die Lessingstädter in Lüneburg mit leeren Händen da. „Wir sind sehr enttäuscht.“ So fasste Thomas Janitschke das Stimmungsbild zusammen. Der KSG-Vorsitzende und Mannschaftskapitän hatte mit seinen Teamkollegen eine großartige Saison hinter sich, erstmals seit 2001 kürten sich die Wolfenbütteler zum Verbandsliga-Meister – und das, obwohl die Trainingssituation in ihrer Heimatstadt nur als miserabel zu bezeichnen ist.

Ausgerechnet in den entscheidenden Momenten erreichten die Wolfenbütteler jetzt aber nicht alle ihre Topform. Bitter: Von den fünf Teilnehmern an der Relegation durften die drei Besten aufsteigen, das KSG-Team landete aber auf Platz 4. „Das war die Riesenchance, zumal uns die Bahnen in Lüneburg eigentlich liegen. Wir haben den Sprung in die 2. Bundesliga verspielt“, musste Janitschke eingestehen. Für ihn sei dieser unerwartete Misserfolg unerklärlich. „Wir wissen nicht, warum wir uns so amateurhaft angestellt haben.“

Wolfenbüttels Stefan Rust erwischt einen rabenschwarzen Tag

Zusammen mit den Teams der SG Blau Gelb Alleringersleben (Sachsen-Anhalt), des KSC Schwarz Weiß Berlin (Berlin), der SG Askania Kablow (Brandenburg) und des SV Mühlenwind Woldegk (Mecklenburg-Vorpommern) ging es auf der 12-Bahnen-Anlage in Lüneburg um die Aufstiegsplätze. Bei 10 Würfen pro Bahn durften sich die Spieler kaum Fehler leisten. Simon Faber, Startspieler der Wolfenbütteler, kam mit anfänglichen Schwierigkeiten noch auf ein gutes Ergebnis von 893 Holz. Christian Krull legte mit 884 Holz ein solides Ergebnis nach. Stefan Rust erwischte einen schwarzen Tag und tat sich mit den Bahnen schwer. Sein Ergebnis von 861 Holz war zu wenig.

Mannschaftsführer Janitschke kämpfte sein Team mit starken 906 Holz wieder in die Nähe der Aufstiegsplätze heran. Kablow und Berlin setzten sich immer weiter ab. Es kam zu einem Duell mit Woldegk um den dritten Aufstiegsplatz. Stephan Meine lieferte sich ein packendes Match mit dem Woldegker Johannes Jahnke (880:882 Holz). Mit gerade einmal drei Holz Rückstand ging es in die letzte Tour. Axel Marienfeld hatte es jedoch mit dem stärksten Gegenspieler zu tun. Einige Schwächephasen von Marienfeld nutzte Henry Jahnke eiskalt und gewann die Tour deutlich mit 910:886 Holz. Für die Wolfenbütteler KSG reichte es somit nur für den vierten Platz.

Wenn man als Meister nicht aufsteigt, dann ist das sehr bitter.
Simon Faber, - Sportwart der KSG Wolfenbüttel, nach der vergebenen Chance auf den Zweitliga-Aufstieg

„Wenn man als Meister nicht aufsteigt, dann ist das sehr bitter“, sagt ein enttäuschter Sportwart Simon Faber. „Wir haben unser Kegelkönnen nicht abgerufen und müssen das Resultat akzeptieren.“ Erster wurde das Team aus Kablow mit 5367 Holz, vor Schwarz Weiß Berlin mit 5341 Holz und Mühlenwind Woldegk mit 5337 Holz, die zusammen nächste Saison in der 2. Bundesliga spielen werden. Die KSG Wolfenbüttel (5310 Holz) und Alleringersleben (5264 Holz) werden weiterhin in ihren Landesligen antreten müssen.

Für die KSG steht jetzt die Verarbeitung dieses Saisonfinals auf dem Programm. „Wir werden nächstes Jahr wieder versuchen, in unserer Verbandsliga oben mitzuspielen. Aber selbst, wenn wir uns noch mal für die Aufstiegsrelegation qualifizieren würden, wird es nicht mehr so einfach wie in diesem Jahr“, trauerte Janitschke der verpassten Großchance hinterher.