Wolfenbüttel. 1. Basketball-Regionalliga: Wolfenbüttels Männer stehen vor einem womöglich vorentscheidenden Spiel, die Frauen wollen Platz 2 festigen.

Abschied nehmen heißt es für die MTV/BG Wolfenbüttel. Ein vorerst letztes Mal bitten die Basketballer und Basketballerinnen an diesem Wochenende ihre Gegner zum Tanz auf das Parkett am heimischen Landeshuter Platz, bevor die Sporthalle wegen Sanierungsarbeiten für lange Zeit geschlossen wird.

Einmal noch stehen wichtige Heimspiele auf dem Programm. Für die Männer geht es in der 1. Regionalliga weiterhin um den Klassenerhalt. Durch einen Sieg im Duell mit einem der Konkurrenten im Tabellenkeller, dem BBC Rendsburg (Samstag, 18.30 Uhr), könnten sich die Wolfenbütteler ein Punktepolster nach unten verschaffen.

Zuvor bereits wollen die Frauen ihrem Ziel in der 1. Regionalliga ebenfalls ein Stück näher kommen, mit einem Heimsieg gegen den TK Hannover II (Samstag, 15 Uhr) ihren zweiten Tabellenplatz festigen und noch mal ganz oben angreifen. „Wir wollen uns ordentlich vom ‚LaPla‘ verabschieden und hoffen bei allen Spielen auf viele Zuschauer“, sagt Maxim Hoffmann, stellvertretender Basketball-Abteilungsleiter.

Für die Männer der MTV/BG Wolfenbüttel ist es das „wichtigste Spiel der Saison“

Für die Männer sind die Voraussetzungen nicht schlecht. Die Wolfenbütteler haben in diesem Jahr ihre Heimspiele gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte (SG Braunschweig und Oldenburger TB) gewonnen. Gegen Rendsburg wird erstmals in 2024 auch Center Jannik Göttsche ins MTV/BG-Aufgebot zurückkehren. Zusammen mit Ken-Jah Bosley, Lennart Römer, Elias Güldenhaupt und Simon Fransis könnte dann eine Startfünf auf dem Parkett stehen, gegen die, wenn sie in Topform auftreten würde, sich manche Teams der Liga die Zähne ausbeißen würden.

Für uns ist es das wichtigste Spiel der Saison. Wenn wir gewinnen, machen wir einen Riesensprung Richtung Klassenerhalt.
Christian Raus - Trainer der MTV/BG Wolfenbüttel, über die anstehende Partie gegen Rendsburg

„Wir haben zum ersten Mal in dieser Saison zwölf Spieler im Kader“, freut sich MTV/BG-Coach Christian Raus, dem alle Akteure zur Verfügung stehen – allerdings mit Einschränkungen: Römer laboriert noch an seiner Achillessehnenentzündung, Bosley kämpft sich seit Dezember mit einer Fußverletzung durch, Göttsche hat nach langem krankheitsbedingtem Ausfall noch nicht wieder seinen besten Fitness- und Konditionsstand erreicht. Das zurückliegende spielfreie Wochenende nutzte das Team daher auch zur Regeneration.

„Wir sind trotz des Umzugsstresses vollkommen fokussiert. Für uns ist es das wichtigste Spiel der Saison. Wenn wir gewinnen, machen wir einen Riesensprung Richtung Klassenerhalt“, sagt Raus. Sollten die Wolfenbütteler Rendsburg besiegen und Wusterhausen in Westerstede verlieren, hätte MTV/BG bereits 5 Punkte Vorsprung auf die WSG, die den einzigen Abstiegsplatz belegt. Am letzten Spieltag müssen die Wolfenbütteler noch nach Königs Wusterhausen. „Wir wollen es vermeiden, dass das ein Endspiel um den Klassenerhalt wird“, betont Raus.

Daher sollen alle Wolfenbütteler gegen Rendsburg schnell ihren Rhythmus finden. Ein Heimsieg soll her – bestenfalls mit 15 Punkten Vorsprung. Dann hätten die Wolfenbütteler sogar den direkten Vergleich mit Rendsburg für sich entschieden. „Jeder weiß, worum es geht. Wir wollen unsere Chance nutzen“, unterstreicht der MTV/BG-Coach.

Regionalliga-Basketballerinnen erwarten einen Gegner mit Bundesliga-Unterstützung

Die Frauen haben in dieser Spielzeit nichts mit dem Abstieg zu tun – ganz im Gegenteil! Nach der Niederlage des Spitzenreiters Eimsbütteler TV beim TK Hannover II vor einer Woche sind die Wolfenbüttelerinnen wieder in Schlagdistanz zum Tabellenführer. Doch das MTV/BG-Team erwartet mit den Frauen des Turn-Klubbs jetzt einen schweren Gegner, der „zuletzt mit einigen ihrer Bundesliga-Spielerinnen angetreten ist. Hannover will den Abstieg auf jeden Fall vermeiden“, sagt Wolfenbüttels Trainer Andreas Hundt.

Sina Geilhaar und die Wolfenbüttelerinnen wollen sich im letzten Heimspiel am „LaPla“ auch gegen einen mit Bundesliga-Spielerinnen aufgemotzten Gegner durchsetzen.
Sina Geilhaar und die Wolfenbüttelerinnen wollen sich im letzten Heimspiel am „LaPla“ auch gegen einen mit Bundesliga-Spielerinnen aufgemotzten Gegner durchsetzen. © regios24 | Olaf Hahn

Die MTV/BG-Frauen stellen sich also auf einen Gegner ein, der mit Verstärkungen aus der „Ersten“ anreist. Die hat diesmal allerdings zeitgleich ein Spiel in Keltern. „Ich glaube, dass sie trotzdem zumindest mit Maira Banko bei uns antreten“, glaubt Hundt. Die ehemalige Girls-Baskets-Spielerin gehört inzwischen zum Hannoveraner Bundesliga-Kader. „Ansonsten wissen wir, wer deren Schlüsselspielerinnen sind. Wir können variabel reagieren und sind vorbereitet“, erklärt der Coach, der am Donnerstagabend vorerst letztmals mit seinem Team am „LaPla“ trainierte. „Es ist schon etwas Wehmut dabei“, sagt Hundt.

Wir wissen, wer deren Schlüsselspielerinnen sind. Wir können variabel reagieren und sind vorbereitet.
Andreas Hundt - Trainer der Wolfenbütteler Basketballerinnen, über den TK Hannover II

Wann die Basketball-Abteilung in ihr Zuhause zurückkehren kann, ist noch ungewiss. „Der Zeitplan steht noch nicht genau fest“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Es bleibe noch das Ergebnis der Ausschreibung abzuwarten. Der städtische Pressesprecher Thorsten Raedlein kann den MTV/BG-Verantwortlichen aber eine Sorge nehmen – die, dass durch die Sanierungsarbeiten die Halle kleiner wird und daher den Lizenzbedingungen der Regionalliga nicht mehr entsprechen könnte. „Es wird ein Aufprallschutz an der Glasfront installiert. Dadurch wird sich aber die Fläche nicht verkleinern“, sagt Raedlein.

Nach dem Wochenende siedeln die Basketballer dann um. Trainingsort und Spielstätte für die beiden letzten Regionalliga-Heimspiele wird die Halle an der Ravensberger Straße werden. Auch darauf blicken die MTV/BG-Verantwortlichen schon mit etwas Sorge. „Der Boden dort ist sehr rutschig. Wenn sich nichts tut, werden wir dort vor und nach jedem Training wischen müssen“, meint Maxim Hoffmann. Umso wichtiger wäre es also, dass die Wolfenbütteler Teams aus diesem Wochenende mit Heimsiegen herausgehen.