Wolfenbüttel. Die Wolfenbütteler können zu Hause mit Siegen gegen Schlusslicht Pöhlde und Spitzenreiter Giesen vorzeitig die Meisterschaft feiern.

Der Showdown der Titelaspiranten in der Volleyball-Oberliga steigt am Samstag ab etwa 17 Uhr in der Sporthalle des Gymnasiums im Schloss in Wolfenbüttel, wenn der Wolfenbütteler VC gegen die TSV Giesen Grizzlys IV antritt. Fünf Wochen lang hatten die WVC-Volleyballer Pflichtspielpause. In der Zeit büßte die Mannschaft von Coach Michel Kretschmer die Tabellenführung ein, weil Konkurrent Giesen währenddessen vier Heimspiele austrug. Dabei patzte die „Vierte“ des Bundesligisten einmal, steht jetzt zwar mit einem Punkt vor dem WVC hat aber auch ein Spiel mehr absolviert.

Kurzum: Das Meisterschaftsrennen in der Oberliga hat sich zugespitzt. Am Samstag beginnt um 13 Uhr der Heimspieltag der Wolfenbütteler. Dann duellieren sich zuerst der 1. VC Pöhlde und die Giesen Grizzlys, anschließend (ca. 15 Uhr) tritt der WVC gegen den Abstiegskandidaten aus dem Harz an. Zum Abschluss gibt es das Spitzenspiel, das eventuell die Vorentscheidung um die Oberliga-Meisterschaft und das Aufstiegsrecht in die Regionalliga mit sich bringt.

„Es ist eine tolle Ausgangsposition. Als Sportler kann man sich nichts Besseres wünschen“, verdeutlicht WVC-Coach Kretschmer die Bedeutung des Duells. Mit Blick auf den gesamten Spieltag und das Restprogramm der Saison will sich der Trainer gar nicht erst auf Rechenspiele einlassen. „Wir wollen beide Heimspiele gewinnen und die volle Punktzahl mitnehmen“, sagt Kretschmer. Mit zwei Siegen könnte der WVC bereits vorzeitig die Meisterschaft feiern, denn für Giesen ist die Saison dann beendet, Wolfenbüttel hat noch am 9. März ein Spiel beim USC Braunschweig II.

Wolfenbütteler VC will gegen Pöhlde den Grundstein legen

Um die Titelträume wahr werden zu lassen, müssen die Wolfenbütteler vor dem Ligagipfel gegen Giesen ihre Hausaufgaben erledigen. „Wir werden nicht den Fehler begehen, Pöhlde zu unterschätzen“, erklärt der Trainer. Das Team aus dem Harz steht zwar weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz, hat aber seine vergangenen drei Spiele auswärts gewonnen. „Das wird die erste Nagelprobe werden. In dem Spiel müssen wir den Grundstein legen, um dann gegen Giesen befreit aufspielen zu können“, fordert Kretschmer.

Mit einem klaren Sieg gegen Pöhlde ließe sich befreiter ins Topspiel gegen die Grizzlys gehen – und das wollen die Wolfenbütteler unbedingt gewinnen. „Da können wir uns für diese sehr gute Saison und unsere Leistungssteigerung in den vergangenen Jahren belohnen“, findet der WVC-Coach.

Mit Andreas Müller kehrt der WVC-Libero zurück ins Aufgebot

Mit Julius Rohrberg und Björn Reinert haben zwar zuletzt zwei WVC-Spieler das Training erkrankt abgesagt, für den Heimspieltag sollten sie aber einsatzfähig sein. Das gilt wohl auch für Andreas Müller, der nach längerer Verletzungspause zurückkehren könnte. „Er könnte eine Option sein. Dann könnten wir wieder mit unserem etatmäßigen Libero antreten“, sagt Kretschmer. Mehrere Spiele bestritten die Wolfenbütteler mit Quereinsteigern auf der Libero-Position, waren mit diesen Notlösungen aber meist ebenso erfolgreich. „Wir werden einen 13 Mann starken Kader haben. Das gibt uns die nötige Flexibilität“, erklärt Kretschmer.

WVC-Libero Andreas Müller könnte beim letzten Heimspieltag sein Comeback nach Verletzungspause geben.
WVC-Libero Andreas Müller könnte beim letzten Heimspieltag sein Comeback nach Verletzungspause geben. © regios24 | Olaf Hahn

Im Notfall wird das Spiel in die CGLS-Halle verlegt

Der Trainer ist zufrieden mit der vergangenen Trainingswoche. Es gab nur einen Störfaktor: „Die Heizung in der Schlosshalle ist ausgefallen“, berichtet Kretschmer. Sollte die nicht rechtzeitig wieder in Gang gebracht worden sein, würde der WVC seinen Heimspieltag kurzfristig in die Halle der Carl-Gotthard-Langhans-Schule verlegen. „Wir hoffen natürlich, dass es im Schloss klappt, damit wir unsere Heimspiel-Atmosphäre haben“, sagt Kretschmer.

Wir konzentrieren uns erstmal nur auf das Sportliche und wollen den Meistertitel holen.
Michel Kretschmer - Trainer des WVC, zur Frage, ob sein Team im Falle der Meisterschaft auch das Aufstiegsrecht wahrnehmen würde

Ob der WVC im Falle der Meisterschaft auch das damit verbundene Aufstiegsrecht in die Regionalliga wahrnehmen würde, darüber wird bei der Spielgemeinschaft aus MTV Salzdahlum und MTV Wolfenbüttel diskutiert. „Da müssten alle mitziehen. Wir würden mehr Helfer benötigen, aber auch ein höheres Etat. Wir bräuchten also auch mehr Sponsorengelder“, erklärt WVC-Vorsitzender Markus Lunter. Für Coach Kretschmer steht ohnehin fest: „Wir konzentrieren uns erstmal nur auf das Sportliche und wollen den Meistertitel holen.“