Gardasee. Die 22-Jährige wird am Gardasee Drittbeste in der Europe-Klasse und lässt in Berlin einen Sieg folgen. Ziel ist die WM in Finnland.

Alljährlich nutzen Europe-Segler aus ganz Europa das Revier im Norden des Gardasees in Italien zum Training und als Regattaauftakt. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn Nationen, darunter 28 Frauen, trafen nun beim 24. Torbole Europe Meeting in einem gemischten Starterfeld aufeinander. Das „Team Germany“ stellte mit acht Frauen und 24 Männern einen großen Teil des Feldes. Vom Segel-Club Salzgitter war auch wieder die 22-jährige Nadja Kopp dabei.

Die Regatta verlangte am ersten Tag von den Teilnehmenden alles ab. Wind von 30 Knoten – in Böen sogar bis 38 Knoten – führte zu einem Geschwindigkeitsrennen. Wichtig war, dass Kopp im großen Starterfeld gleich beim Start gut wegkam. Am zweiten Tag gab es dann untypisches Gardasee-Wetter: Von 0 bis 25 Knoten war alles dabei. Kopp profitierte am Ende von einem Winddreher und fuhr ein gutes Ergebnis. Der letzte Wettfahrttag brachte dann dunkle Wolken und die selbst fahrenden Tonnen waren zeitweise kaum zu erkennen. Das stellte einige Segler vor große Probleme. Kopp hatte Glück, startete wieder gut und wählte die richtige Seite. Auf dem letzten Vorwindkurs verließen die Salzgitteranerin kurzzeitig Kraft und Konzentration. Dies hatte ein Kentern zur Folge. Der Vorsprung auf das nächste Pulk war glücklicherweise groß genug, so das Kopp noch auf Platz 13 einkam.

Weltmeisterschaft im finnischen Hanko ist das große Saisonhighlight für Nadja Kopp

Letztendlich kann die 22-Jährige mit ihrer Frühform sehr zufrieden sein. Bei den Frauen waren nach neun Wettfahrten bei zwei Streichergebnissen nur zwei Seglerinnen besser als die Salzgitteranerin platziert. Hinter der 17-jährigen Spanierin Emma Cabre Burniol und der erfahrenen 41 Jahre alten und mit mehreren Medaillen bei internationalen Meisterschaften dekorierten Susanne Sailer aus Überlingen am Bodensee, kam Kopp nach sieben gewerteten Wettfahrten auf Platz 3. Sie setzte damit ein starkes Ausrufezeichen an die Konkurrenz für die kommende Saison.

Mit Platz 26 von 120 Seglerinnen und Segler lag sie nur um zwei Plätze im Gesamtfeld hinter Sailer, aber auch zwei Plätze vor ihrer früheren Trainingspartnerin Sophie Menke vom Dümmer. Dieser hervorragende Start in die Saison 2024 sollte Nadja Kopp Aufwind geben für die kommenden Regatten. Durch einen ersten Platz am vergangenen Wochenende in Berlin setzte sie sich nämlich an die Spitze der deutschen Rangliste. Highlight in diesem Jahr ist die Weltmeisterschaft im finnischen Hanko Ende Juli, für die sich Kopp bei der „Yes“ in Kiel qualifizieren möchte.