Dransfeld. Die HSG Liebenburg-Salzgitter verliert bei Spitzenreiter HSG Plesse-Hardenberg mit 20:36. Kleiner Kader verhindert besseres Resultat.

Die HSG Liebenburg-Salzgitter (LiSa) kassierte eine 20:36 (9:15)-Klatsche und keiner wird nervös. So geschehen am Samstag in der Handball-Landesliga der Frauen. Der Grund dafür lag zum einen am Gegner – Spitzenreiter HSG Plesse-Hardenberg spielt in dieser Saison in einer eigenen Liga – und zum anderen an der angespannten Personallage bei den Luchsen. Außerdem spielte der Wettkampfmodus eine gewisse Rolle für die entspannte Reaktion von Trainer Stephan Schönfeldt.

Kurzfristiger Ausfall von Leonie Reske wirft taktische Planungen über Bord

Im Kampf um den angestrebten Platz 5 kommt es nämlich nicht auf die Tordifferenz an, sondern auf den direkten Vergleich. „So wie es aussieht, wird es am Ende ein Kampf zwischen Schedetal und uns. Das Hinspiel haben wir knapp gewonnen. Das heißt, wenn wir das Rückspiel auch für uns entscheiden, haben wir den direkten Vergleich für uns entschieden. Daher war es egal, ob wir knapp oder hoch bei der HSG Plesse verlieren“, so der Coach, der mit der Niederlage schon im Vorfeld rechnen musste. Zu den Langzeitverletzten Carolin Apel, Chiara Härtel und Alissa Kaltwasser gesellte sich im Abschlusstraining auch noch Leonie Reske. „Ich hatte nur eine Auswechselspielerin mit auf der Bank, das hat die ganze Aufgabe natürlich wesentlich schwerer bis fast unmöglich gemacht“, so Schönfeldt.

Dabei kam sein Team gut in die Partie, führte sogar kurzzeitig mit 3:2 (10.). „Wir hatten dann noch einmal die Chance, auf 6:6 auszugleichen. Danach haben die Gegnerinnen aber ihre Klasse und Erfahrung ausgespielt. Diese Mannschaft hat schon ein Jahr Dritte Liga gespielt und ist sonst in der Oberliga zu Hause. Das hat man dann gemerkt“, so der LiSa-Coach. Die vorher überlegten taktischen Umstellungen in der Deckung waren durch die Verletzung von Reske über den Haufen geworfen worden. „Sehr schade, denn ich glaube, es wäre genau das richtige Spiel für Leonie gewesen“, so Schönfeldt.

Verletzte Carolin Apel entlastet ihre Mitspielerinnen und macht sogar zwei Tore für die HSG LiSa

Waren es zur Pause „nur“ sechs Tore Rückstand (9:15), gingen die Luchse nach 60 Minuten mit einer ordentlichen 20:36-Packung von der Platte. „Das wirft uns jetzt nicht aus der Bahn. Diese Niederlage war von vornherein eingeplant. Um Plesse zu ärgern, muss schon alles passen und davon waren wir heute sehr weit entfernt. Auch durch die Ausfälle. Die Gegnerinnen haben jeden unserer Fehler eiskalt bestraft“, so der LiSa-Coach.

Bezeichnend für die angespannte Situation bei den Luchsen: Carolin Apel kam in der Schlussphase zum Einsatz, um ihre Kolleginnen zu entlasten. Trotz Kreuzbandriss machte Apel sogar zwei Treffer. Nun heißt es „Wunden lecken“ und sich fit machen für den Saisonendspurt. Drei Spiele sind es noch, zwei davon zu Hause. Vor allem am vorletzten Spieltag am 28. April gegen die SV Schedetal Volkmarshausen geht es dann um alles. „Wenn wir das Spiel gewinnen, können wir Platz 5 noch erreichen“, ist sich Schönfeldt sicher.