Schwicheldt. Der Stürmer von Rot-Weiß Schwicheldt trifft seit seinem Wechsel gänzlich nach Belieben und nun auf Ex-Klub Arminia Vechelde.

Der Wechsel von Onur Bacaksiz im Sommer 2022 zum TSV Rot-Weiß Schwicheldt hat sich als goldrichtig entpuppt. Mit dem langjährigen Kreisligisten feierte er nicht nur die an den Toren gemessen beste Saison seiner Laufbahn, sondern auch den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga. Bevor der Stürmer jedoch den Lockrufen von Trainer Tobias Dreyer folgte, kickte er für zwei Jahre bei Arminia Vechelde, wo die Rot-Weißen an diesem Sonntag (15 Uhr) zu Gast sind. Ein besonderes Spiel ist es für den 32-Jährigen aber nicht: Bei der Arminia kam er vor allem wegen einer Verletzung nie so richtig ins Rollen.

Er ist eigentlich jedes Jahr an mich herangetreten und hat wegen eines Wechsels gefragt – sogar zu den Zeiten, als ich beim SV Lengede in der Landesliga war. Da war es aber natürlich ein schwieriges Thema, weil ich in Lengede eine wunderschöne Zeit hatte.
Onur Bacaksiz - Stürmer von Rot-Weiß Schwicheldt über seinen Trainer Tobias Dreyer

Als sich der Stürmer im Sommer 2020 den Arminen angeschlossen hatte, steckte die Welt gerade mitten in der Corona-Pandemie – der Spiel- und Trainingsbetrieb waren heftig eingeschränkt. Und als es dann im Folgejahr in verkleinerten Staffeln wieder richtig losging verletzte sich Onur Bacaksiz. Bei einem Schuss kugelte er sich durch das Ausholen und die Drehung den Ellbogen erst aus und fiel anschließend noch drauf. „Das hat es dann noch einmal deutlich schlimmer gemacht“, erinnert sich der 32-Jährige. „Ich war mindestens ein halbes Jahr raus. Nun bin ich froh, dass es gut verheilt ist. Ich habe nun kaum Einschränkungen.“ Von den Vecheldern, mit denen der heutige Schwicheldter damals auf dem Feld stand, sind nicht mehr viele im Kader übrig. „Höchstens eine Handvoll“, sagt er und nennt Roman Wagner, Marius Giesemann und Kai Kröhnert.

Hier noch im Vechelder Trikot: Onur Bacaksiz (Bildmitte) stürmte zwei Jahre lang für die Arminia.
Hier noch im Vechelder Trikot: Onur Bacaksiz (Bildmitte) stürmte zwei Jahre lang für die Arminia. © regios24 | Henrik Bode

Ein bedeutender Grund für den Tapetenwechsel und den leichten Rückschritt zu einem Spitzenteam der Kreisliga war und ist Schwicheldts Trainer Tobias Dreyer. „Er ist eigentlich jedes Jahr an mich herangetreten und hat wegen eines Wechsels gefragt – sogar zu den Zeiten, als ich beim SV Lengede in der Landesliga war. Da war es aber natürlich ein schwieriges Thema, weil ich in Lengede eine wunderschöne Zeit hatte“, berichtet Onur Bacaksiz, der seit zwei Jahren „stolzer und glücklicher Papa“ eines Sohnes ist und durch den Wechsel zu den Rot-Weißen auch mehr Zeit für seine kleine Familie hatte.

Mit dem Blick zurück, wie es bisher gelaufen ist, ist Onur Bacaksiz mit seiner Wahl zufrieden. Mit 42 Toren in gerade einmal 26 Spielen stellte der Torjäger eine persönliche Bestmarke auf. In den beiden Peiner Pokal-Wettbewerben traf er immerhin noch 10-mal in sieben Spielen. „Das war meine torreichste Saison“, erinnert sich der 32-Jährige, der bereits im Alter von 18 Jahren mit dem SV Bosporus Peine seine erste Meisterschaft feierte und damals 33 Tore beisteuerte. „Dass ich das noch einmal toppen konnte, freut mich sehr.“ Auch in der aktuellen Spielzeit läuft es für den Edeltechniker, der in 19 Auftritten 17 Treffer erzielte. „Damit bin ich absolut zufrieden“, erklärt Bacaksiz, der bei den Rot-Weißen regelmäßig Freistöße direkt verwandelt. „Das klappt aktuell besser als sonst.“

Onur Bacaksiz möchte noch einmal für den SV Bosporus Peine stürmen

Seine Mannschaft habe nach dem Aufstieg ein bisschen Lehrgeld gezahlt. „In der Bezirksliga sind die Mannschaften abgewichster, und es geht körperlicher zu. Aber wir haben alles noch in eigener Hand“, ist der Stürmer überzeugt. Für den Klassenerhalt wäre ein Sieg im kreisinternen Duell in Vechelde ganz wichtig. „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen“, erklärt Onur Bacaksiz.

Gerne würde er parallel auch schon in einer Altherren-Mannschaft spielen: „Am ehesten dann bei Bosporus. Aber es hat sich noch nicht die Möglichkeit ergeben, weil wir einfach viele englische Wochen haben.“ Auch für die Herren des Peiner Vereins möchte er noch einmal auflaufen, will dort seine aktive Karriere beenden. „Weil es mein Herzensverein ist, und ich das Trikot meines Vaters mit der Nummer 8 noch mal tragen möchte. Er war als Kind mein großes Vorbild“, sagt Onur über den 2019 ganz plötzlich verstorbenen Hadi Bacaksiz.