Helmstedt. Der aufregendste Spieltag der Saison? In der Kreisliga steigen vier brisante Nachbarschaftsduelle und ein Treffen zweier Verfolger.

Es ist definitiv ein Spieltag, auf den der Fußballkreis Helmstedt besonders hinfiebert: In der Kreisliga kommt es in Helmstedt und Königslutter zu Stadtduellen, in Essenrode zum Gemeindederby gegen den FC Schunter und in Frellstedt zu einem interessanten Aufeinandertreffen zweier Teams aus dem Verfolgerfeld des Helmstedter SV.

Helmstedter SV – TSV Germania Helmstedt (So., 12 Uhr). Aus tabellarischer Sicht war das Helmstedter Stadtduell lange nicht mehr so brisant: Die Gastgeber führen das Tableau an, der TSV Germania steht mit sechs Punkten weniger auf Rang 4. „Ich halte den TSV für einen sehr gefährlichen Gegner, der inzwischen jeden schlagen kann“, mahnt HSV-Coach Marco Behse zur Vorsicht und verweist etwa auf den 3:1-Erfolg des Stadtrivalen gegen Schunter.

„Die letzten direkten Vergleiche haben wir zwar alle recht deutlich für uns entschieden, wir waren zuletzt aber trotz guter Ergebnisse nicht gänzlich überzeugend unterwegs“, merkt Behse an und fordert: „Wir müssen unsere eigenen Fehler wieder minimieren und den Ball besser durch die eigenen Reihen laufen lassen, anstatt ungeduldig zu werden und immer gleich den tödlichen Pass spielen zu wollen.“

MTV Frellstedt – TSV Danndorf (So., 15 Uhr). Der TSV ist seit der Winterpause in guter Form und hat sich am Ostermontag mit dem Einzug ins A-Pokalfinale (3:2 bei der SG Rottorf/Viktoria) schon ein Highlightspiel gesichert. Nach vier Siegen in Serie „sind sie aber auch in der Liga wieder voll dabei, da sie noch gegen den HSV und Schunter spielen“, weiß Frellstedts Coach Stefan Köhn. „Sollten sie jetzt gegen uns aber verlieren, wäre das Thema wohl durch.“ In der Vorsaison hatte der MTV schon einmal den Spielverderber für Danndorf im Titelrennen gemimt: Durch ein 5:5 am Frellstedter Bahndamm verloren die Gäste damals den Kontakt zur FSV Schöningen II.

Für Köhn, der nach einer dreiwöchigen Pause aus gesundheitlichen Gründen am Sonntag an die Seitenlinie zurückkehrt, wird die Partie aus einem weiteren Grund eine reizvolle: „Ich wohne ja in Danndorf, habe selbst etwa 20 Jahre im TSV auf dem Buckel und bin mit einigen Danndorfer Spielern befreundet“, klärt Köhn auf. Zu ihnen gehört Torjäger Jannik Fischer, „den wir so gut es geht aus dem Spiel nehmen müssen“, sagt der Trainer der Frellstedter, die die Osterpause genutzt haben, um „noch mal Kräfte zu sammeln und Blessuren auszukurieren“, so Köhn. „Jetzt sind die personellen Voraussetzungen gut, um Danndorf ein packendes Duell zu liefern.“

Emotionen sind auch im Spiel Essenrode (rote Trikots) gegen Schunter (in Blau) vorprogrammiert. Mehr zu verlieren haben zweifelsfrei die Gäste.
Emotionen sind auch im Spiel Essenrode (rote Trikots) gegen Schunter (in Blau) vorprogrammiert. Mehr zu verlieren haben zweifelsfrei die Gäste. © regios24 | Darius Simka

TuS Essenrode – FC Schunter (So., 15 Uhr). Das Lehrsche Gemeindeduell ist immer ein Highlight. „Auf dem Platz geht es 90 Minuten gut zur Sache und auch Drumherum ist immer was los“, beschreibt TuS-Trainer Stefan Korngiebel, der am Donnerstag als eines von zwölf Mitgliedern der Essenroder Fahrradgruppe dabei geholfen hat, den Platz fürs Derby fit zu machen. „Der war nach den Spielen von uns und unserer zweiten Mannschaft am Ostermontag ganz schön umgepflügt.“

Nun aber ist das Grün bereit für den FC Schunter – ebenso wie das TuS-Team. Das hat sich mit zwei klaren Erfolgen gegen die Kellerkinder Türk Gücü Helmstedt II (6:0) und den FC Vatan Spor Königslutter (10:1) für den, so Korngiebel, „mit Abstand schlechtesten Auftritt in meiner Trainerzeit“ beim 1:7 gegen die SG Sundern rehabilitiert. „Dabei haben wir gegen Vatan in den letzten 25 Minuten wohl noch acht Hundertprozentige ausgelassen“, sagt Korngiebel, der mit seiner Elf noch nach Platz 5 in der Endabrechnung strebt. Wollen die Gäste ihrerseits weiter nach dem Aufstieg streben, sollten sie sich nun im Derby keinen weiteren Ausrutscher erlauben.

FC Vatan Spor Königslutter – SG Rottorf/Viktoria Königslutter (So., 15 Uhr). Nach dem „rabenschwarzen Tag in Essenrode, an dem alles gegen uns lief“, hofft Vatans Coach Denis Kartal darauf, dass sich sein Team nun wieder anders präsentiert. „Wir haben schon im Hinspiel gut mitgehalten – und da waren wir personell noch deutlich schlechter besetzt“, zieht er aus dem 4:5 im September Zuversicht. Außerdem habe auch die SG den Ergebnissen nach noch nicht wieder richtig in die Spur gefunden, sagt Kartal. „Und irgendwo müssen wir die Punkte ja holen, wenn wir die Klasse halten wollen.“ Einen Wermutstropfen gibt es aber für die Gastgeber: Ausgerechnet im Derby müssen sie auf ihren Kapitän Daniel Müller (Rotsperre) verzichten.

Außerdem spielen:
SG Sundern – SV Lauingen Bornum II (So., 15 Uhr, in Glentorf), SG Esbeck/TVB Schöningen – FC Nordkreis (So., 15 Uhr, in Esbeck).