Helmstedt. Die Helmstedter rücken durch einen 3:1-Erfolg auf drei Zähler an den FCS heran – und leisten dem spielfreien Stadtrivalen Schützenhilfe.

Auch wenn Trainer Nils Schräder davon sicher nichts hören will: Der TSV Germania Helmstedt ist vorerst offiziell im Kreis der „HSV-Jäger“ angekommen. Die Fußballer aus dem Maschstadion setzten sich am Sonntag mit 3:1 gegen den FC Schunter durch und haben nur noch drei Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten der Kreisliga. Der eigentliche „Sieger“ des Nachholspieltags wurde somit der spielfreie Helmstedter SV, dessen Polster auf Schunter bei vier Zählern blieb. Spielfrei war auch der FC Nordkreis, bei dem es allerdings einen erneuten Wechsel auf der Trainerbank gab.

TSV Germania knackt Schunter mit Kontern und Standards

TSV Germania Helmstedt – FC Schunter 3:1 (1:0). Tore: 1:0 Christodulidi (15.), 1:1 Claus (47.), 2:1 Deuse (72.), 3:1 Christodulidi (90.+2). Rote Karte: Zirn (Schunter/90.).

Der Plan der Gastgeber ging vollends auf. Coach Nils Schräder hatte eine „defensivere Herangehensweise“ als üblich angekündigt und versah diese auch mit einer klaren Angriffsidee: „Wir haben unsere schnellsten Jungs in die Spitze und auf die Außenbahnen gestellt und versucht, mit Bällen in die Tiefe deren Tempo auszuspielen. Das ist richtig gut gelungen“, zeigte sich der Trainer der Kreisstädter erfreut. Aus einem solchen Umschaltmoment heraus entstand das 1:0. Schunter-Schlussmann Jannis Zirn konnte einen Schuss noch abwehren, Youngster Tim Christodulidi verwertete aber den Nachschuss. Kurz darauf verhinderte Zirn mit einem starken Reflex gegen einen Kopfball von Marian Stotmeister das 0:2.

Die Gäste, für die es das erste Pflichtspiel seit dem 12. November war – damals kassierte der FCS mit dem 3:6 in Danndorf seine erste Saisonniederlage –, hatten zwar viel Ballbesitz, aber bis zur Pause kaum einen klaren Abschluss. Unmittelbar nach Wiederbeginn änderte sich das: Dominik Claus glich zum 1:1 aus. „Danach war Schunter natürlich noch mehr am Drücker. Wir sind aber absolut diszipliniert geblieben, haben uns in alles reingehauen“, lobte Schräder seine Jungs. Und der Einsatz zahlte sich letztlich noch aus. Erst erzielte Jonas Deuse im Anschluss an einen Standard aus dem Gewühl heraus das 2:1, in der Nachspielzeit köpfte Christodulidi eine Freistoßflanke noch zum 3:1-Endstand in die Maschen.

TSV Danndorf – SV Lauingen Bornum II 4:2 (1:1). Tore: 0:1 Schultz (29.), 1:1 Jannik Fischer (44.), 1:2 Schnur (63.), 2:2 Eigentor Bohlmann (68.), 3:2 Jannik Fischer (69.), 4:2 Fava (86.).

Felix Dörfler, Spielertrainer des TSV, sprach vom „erwartet schweren Spiel gegen einen gut geordneten, leidenschaftlich verteidigenden Gegner“. Die Lauinger sorgten auf diese Weise dafür, dass die Danndorfer zunächst nicht an ihre gute Leistung vom 4:0-Erfolg über Essenrode vor einer Woche anknüpfen konnten. „Wir haben nicht gut reingefunden“, räumte Dörfler ein. Zudem rutschten der TSV-Abwehr doch einige der langen Bälle der Lauinger durch. „Auf diese Weise sind wir eben auch zweimal in Rückstand geraten.“

Im zweiten Spielabschnitt steigerten sich die Hausherren dann jedoch. „Wir hatten deutlich mehr Kontrolle, sind dabei geduldig geblieben und haben Moral gezeigt“, lobte Dörfler seine Teamkollegen. So ergaben sich dann zunehmend mehr Chancen für die Danndorfer, die das Spiel dementsprechend noch umbogen. „Wir haben am Ende sogar noch einige Möglichkeiten ausgelassen, ich denke aber, dass das 4:2 letztlich so in Ordnung geht“, bilanzierte der spielende TSV-Coach.

Das Kellerduell zwischen dem FC Vatan Spor Königslutter und dem FC Türk Gücü Helmstedt II fiel derweil aufgrund der Platzverhältnisse aus und wurde auf Pfingstmontag, 20. Mai, verlegt.

Doppelter Trainerwechsel beim FC Nordkreis

Bewegung gab es am Sonntag aber nicht nur in der Tabelle, sondern auch auf der Trainerbank des FC Nordkreis. Sowohl Jan Wenzel, Coach des Kreisliga-Teams, als auch Timo Streich, Trainer der „Zweiten“ (1. Kreisklasse), legten ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Beide gaben in den Gesprächen mit dem Vorstand „allen voran private, aber auch berufliche Gründe an. Beide haben aber ebenfalls sportliche Vorstellungen, die momentan aus mehreren Gründen nicht erreicht werden können“, heißt es in einer Mitteilung des FCN.

„Der Vorstand möchte Jan und Timo, die auch maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft unserer 2. Herren in der Saison 2021/22 hatten, herzlich für das Geleistete danken“, betont der Verein weiter. Wenzel, damals Trainer der Reserve, hatte kurz nach Beginn der vergangenen Saison das Amt beim Kreisliga-Team als Nachfolger von Claudio Filice übernommen. Streich rückte für ihn als Trainer der „Zweiten“ auf. Aufgrund des kurzfristigen Abgangs suchte der Vorstand nun erneut nach internen Lösungen – und fand sie in Steffen Winter, Spieler der Altherren des FCN und früherer Aufstiegscoach der TB Wendhausen, sowie Defensivakteur Emil Schaffner, der vor seinem Wechsel zum FC Nordkreis den STV Holzland als Spielertrainer betreut hatte. Das Duo wird das Kreisliga-Team interimsmäßig bis zum Saisonende betreuen.

Sie übernehmen interimsweise die Herrenteams des FC Nordkreis: Steffen Winter (von links) und Emil Schaffner sowie Lars Kolbig und Marvin Rutsch.
Sie übernehmen interimsweise die Herrenteams des FC Nordkreis: Steffen Winter (von links) und Emil Schaffner sowie Lars Kolbig und Marvin Rutsch. © Verein | FC Nordkreis

Ebenfalls bis zum Saisonende übernehmen der bisherige Co-Trainer der „Ersten“, Marvin Rutsch, und Lars Kolbig die Nordkreis-Reserve. „Der Vorstand dankt allen sehr für ihre kurzfristige Bereitschaft einzuspringen und wünscht ihnen für diese Zeit viel Erfolg“ mit beiden Mannschaften, schreibt der Verein.