Warberg. Der HSV kassiert in der Handball-Oberliga eine 29:34-Heimniederlage gegen Nienburg und warten seit neun Spielen auf ein Erfolgserlebnis.

Die Niederlagenserie von Handball-Oberligist HSV Warberg/Lelm reißt einfach nicht ab. Auch im Heimspiel gegen die HSG Nienburg gingen die Warberger mit 29:34 (10:19) als geschlagenes Team vom Feld. Es war die neunte Niederlage des HSV in Folge.

Elf Minuten Mitte der ersten Halbzeit entschieden in dieser Partie über Wohl und Wehe. Elf Minuten, in denen den Warbergern nichts gelang, nicht mal ein eigener Torerfolg. Dabei schien anfangs alles im Lot zu sein für die Hausherren. „Wir sind mit der nötigen Körperspannung und Einstellung ins Spiel gegangen“, bekräftigte HSV-Interimstrainer Heiko Böhm. Das ließ sich auch am Zwischenstand ablesen. Der HSV lag mit 4:2 vorne (8. Minute), letztmals dann beim 5:4 (11.), ehe es zum ganz großen Bruch im Spiel kam. Beim Stand von 5:5 vergaben die Gastgeber einen Siebenmeter, kurz darauf zwei weitere freie Würfe. „Statt 7:7 steht es plötzlich 5:9“, sagte Böhm, der mit einer Auszeit reagierte. Doch das Nachjustieren brachte nichts.

HSV Warberg/Lelm mit Patzern, HSG Nienburg mit Euphorie

Im Gegenteil: Die Nienburger, die in der Anfangsviertelstunde in der Abwehr mit großer Körperlichkeit ausgelotet hatten, wie weit sie mit ihrer harten Gangart beim Schiedsrichter-Gespann gehen können, spielten sich nun auch in der Offensive in einen Rausch. Jeden Warberger Patzer bestraften die Gäste im schnellen Umschaltspiel, nach 22 Minuten stand es aus Warberger Sicht 5:14. „Die Nienburger haben sich in dieser Phase in eine regelrechte Euphorie gespielt“, berichtete Böhm weiter, dessen Mannschaft den Rückstand bis zur Pause zumindest nicht noch weiter ansteigen ließ.

Warberger finden zu spät ins Spiel

Einige Umstellungen in der Offensive verbesserten den Warberger Auftritt nach der Pause nachhaltig. „Wir haben mehr in die Breite gespielt und kamen folglich zu mehr Torerfolgen“, so Böhm, der jedoch konstatierte, „dass Nienburg in der zweiten Halbzeit kaum noch die Bestbesetzung auf dem Feld hatte“. Näher als auf fünf Tore kamen die Warberger aber lange Zeit nicht heran. „Immer, wenn wir weiter hätten verkürzen können, haben wir zwei, drei Bälle leichtfertig vergeben“, monierte der HSV-Trainer. „Es wäre durchaus noch mehr für uns drin gewesen.“

Einzig nach Arne Hansens Treffer zum 29:33 in der Schlussminute lagen nur vier Tore zwischen beiden Teams. Zu diesem Zeitpunkt hatte aber längst wieder Nienburgs erste Sieben die Regie auf dem Spielfeld übernommen. Böhm: „Wer weiß, wie die Nienburger reagiert hätten, wenn wir auf drei oder gar zwei Tore verkürzt hätten ...“ Das alles blieb hypothetisch. Es kam nicht dazu. Die Hypothek aus dem ersten Durchgang entpuppte sich am Ende als zu groß für die Gastgeber.

HSV: Rüger, Lampe – Hotopp 3, Peschmann 2, E. Gronde 3, Liebing 5, T. Gronde 2, Frühauf 3, Schmidt, Wawryk 6, Hansen 2, Müller, Meurer 3.