Hillerse. Gegen den Bovender SV erzielen die Hausherren spät den Führungstreffer, doch der Gast schlägt in Unterzahl mit dem Abpfiff zurück.

Der TSV Hillerse führte mit 2:1, die fünf angezeigten Minuten Nachspielzeit waren bereits absolviert. Der Bovender SV brachte noch einen hohen Ball in den Strafraum – und der führte zum Ausgleich. Schiedsrichter Christoph Hamer pfiff im Anschluss an und sofort wieder ab. Das 2:2 (0:1) gegen die in der letzten rund halben Stunde in Unterzahl agierenden Schwarz-Gelben, es ist der nächste Nackenschlag für die Okerkicker im Landesliga-Abstiegskampf.

Bovenden legt vor, Hillerse kommt stark aus der Kabine

Die Geschichte der ersten Halbzeit war schnell erzählt. Die Gastgeber kamen über Halbchancen nicht hinaus, Bovendens Sven Iloge hatte für lange Zeit den einzigen echten Hochkaräter (24. Minute). Kurz vor der Pause ging der Gast dann aber in Führung. Nach einer Ecke bekamen die Hillerser den Ball nicht weg, Janis Bach verwertete schließlich aus kurzer Distanz (41.).

Doch der TSV schien sich für die zweiten 45 Minuten eine Menge vorgenommen zu haben. Dominik Dünow, der zu hoch zielte (49.), und Jonas Müller, der die Kugel nicht richtig traf (50.), hatten den Ausgleich auf dem Schlappen. Den erzielte nach feiner Vorlage von Moritz Sandte stattdessen Louis Pawlik (57.).

Auch die Führung in Überzahl reicht nicht zu drei Punkten

Kurze Zeit später keilte Aaron Ludwig nach einer Flanke abseits des Balles gegen Dünow aus und sah dafür glatt Rot (64.). Die Partie wurde nun nach und nach hitziger, am Ende sollte Hamer neun gelbe Karten und eine weitere rote für BSV-Coach Yannick Broscheit verteilt haben. Der TSV hatte in einer von Diskussionen geprägten Partie klar mehr Ballbesitz und kam über lange Bälle zu potenziell gefährlichen Aktionen, es scheiterte abgesehen von einer Sandte-Chance unmittelbar nach dem Platzverweis (Latte, 65.) aber oft am letzten Pass.

Das änderte sich in Minute 84: Robin Ramme fand hinter der Bovender Abwehrkette Pawlik, der zum zweiten Mal einnetzte (84.). Bovenden warf alles nach vorne – und sollte tatsächlich noch zum Ausgleich kommen. „Die Bovender haben es gut gemacht. Sie waren griffig, hatten einen guten Teamgeist mitgebracht. Wir haben uns von den Kleinigkeiten, die auf und neben dem Platz passiert sind, anstecken lassen“, haderte TSV-Trainer Julian Wildemann. „Nach der roten Karte müssen wir mehr als ein Tor schießen. Dass wir sie haben leben lassen, ist selbst verschuldet.“

TSV: Divjak – Dünow, Schlichting, Schrader, Bornemann (74. Von-Wurmb) – Müller, Ramme – Matthes (46. Ortmann), Borgfeld, Sandte (90.+1 Sonntag) – Pawlik.

Tore: 0:1 Bach (41.), 1:1, 2:1 Pawlik (57., 84.), 2:2 Iloge (90.+6).

Rot: Ludwig (64., BSV).