Gifhorn. Sieben Titel und viele weitere Medaillen gehen an die Vertreterinnen aus dem Landkreis Gifhorn. Tickets fürs Landesfinale gelöst.

Ihrer Favoritenrolle sind sie vollends gerecht geworden: Beim Bezirks-Cup in Einbeck holten die Turnerinnen des SSV Kästorf, TSV Vordorf und TSV Meine insgesamt sieben Titel und reichlich Medaillen.

In den Pflichtwettkämpfen hatten sich die Gifhornerinnen in der P5 der Übermacht aus Wolfsburg geschlagen geben müssen. Emilia Warkentin vom TSV Vordorf war in der P6/7, in der sie nur am Boden mehr als zwei Punkte Abzug in der E-Note erhielt, nicht zu besiegen. An den anderen Geräten holte sie jeweils die Höchstwertungen und durfte sich neben dem Pokal für die Siegerin über zweimal Gold und einmal Silber freuen.

In den Kürwettkämpfen ging es nicht nur um Pokale und Medaillen, sondern auch um die Qualifikation zum Landesfinale Ende April in Hildesheim. Die jeweils ersten sechs Turnerinnen haben das Ticket sicher.

Merle Lahmann wird von der Betreuerin zur Siegerin

Die Meinerin Merle Lahmann, die an Tag 1 noch als Betreuerin für den jungen Kürnachwuchs in der Halle gestanden hatte, wurde in der LK3 der 18 bis 29-Jährigen die erfolgreichste Turnerin des TSV Meine. Sie holte nicht nur den Sieg, sondern für ihre starken Darbietungen am Sprung, Schwebebalken und Boden auch zweimal Gold und einmal Silber.

Die Hälfte der Siege in der LK2 ging indes nach Kästorf: Bei den Jüngsten krönte Hannah Lüdecke ihren Aufstieg in die LK2 mit einem klaren Sieg. Neben dem Pokal für Platz 1 gab es noch zweimal Gold und einmal Silber in den Gerätewertungen. Im nächsten Jahrgang durften sich die Kästorferinnen über einen Doppelsieg freuen: Mit drei Zehnteln Vorsprung sicherte sich Josephine Eck vor Teamkameradin Xenia Baier den Titel, die auch Gold am Sprung und Balken holte. Gold für Stufenbarren ging an Eck.

Einen weiteren Sieg für den SSV holte Emily Minich in der höchsten Leistungsklasse LK1 (14 und 15 Jahre). Am Stufenbarren bewies sie mit der Taktik – manchmal ist weniger ist mehr – ihr Können. Die Konkurrentinnen patzten bei den hohen Anforderungen, Minich dagegen zog ihr Repertoire ohne große Abzüge in der E-Note durch. Drei weitere stabile Übungen machten den Sieg klar.

Jana Heise erwischt einen perfekten Tag

Die Vordorfer Turnerinnen hatten sich für dieses Jahr wieder viel vorgenommen. Einen Vorgeschmack kam von Liv Andres, die erstmals einen Doppelsalto am Boden zeigte. Da ging es weniger um den Sieg als um das bloße Durchziehen. Das galt auch für Manon Hauenschild, die bereits beim Kreiswettkampf einen Jägersalto am Stufenbarren gezeigt, den aber nicht gehangen bekommen hatte. „Beim Einturnen hat Manon eine perfekte Übung geturnt, im Wettkampf dann leider nicht. Dafür zeigte sie einen tollen Tsukahara gebückt am Sprung“, schwärmte Trainerin Kim Ellmerich, „und Jana hatte einfach einen perfekten Tag erwischt“, fügte Ellmerich mit Blick auf Jana Heise an. Letzteres zeigte sich nicht nur im Sieg in der LK1 der 18-29-Jährigen, sondern auch mit Blick auf mehr als fünf Punkte Vorsprung.

Das hohe Niveau der Kürturnerinnen aus dem Turnkreis Gifhorn macht sich darin deutlich, dass fast alle für das Landesfinale qualifiziert sind. Für die LK1-Turnerinnen geht es dann um die Tickets zum Bundesfinale.