Gifhorn. Fast schon wie gewohnt räumt der TSV Vordorf bei den Kreiswettkämpfen ab, doch auch andere Vereine tragen sich in die Siegerlisten ein.

Viel mehr kann ein Kreiswettkampf nicht bieten. Von den Jüngsten in den Pflichtwettkämpfen bis zur höchsten Kür-Leistungsklasse standen im Gifhorner Sportzentrum Nord gleich 14 Turn-Konkurrenzen auf dem Programm, die Top 3 zogen jeweils das Ticket für den Bezirks-Cup. Die meisten Titel auf Kreisebene holte wieder einmal der TSV Vordorf, der in den hohen Leistungsklassen dominierte. Aber auch der TSV Meine (vier Siege) und Gastgeber SSV Kästorf (drei) ließen aufhorchen.

Im Pflichtwettkampf P5 hatte allerdings der MTV Gifhorn ein Abo auf die vorderen Plätze. Die Top-5-Turnerinnen stellte allesamt der MTV, der Sprung nach ganz oben auf dem Treppchen gelang Annabelle Mühlmann. Eine Jahrgangsstufe höher bereits der erste Sieg für Vordorf: Emilia Warkentin, im vergangenen Jahr noch Teil des Nachwuchsprogramms des Niedersächsischen Turner-Bundes, turnte hier die Übungen der P7 in Perfektion und wurde ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht.

Juliana Baron tritt in die Fußstapfen ihrer Schwester

Nach ihrem guten Abschneiden bei den vorherigen Kreiswettkämpfen wagten sich auch zwei Turnerinnen des SV Triangel in den starken Konkurrenzkampf der Qualifikation. Alina Bauschke verpasste das Treppchen in der P6/7 und damit die nächste Runde, zeigte aber, dass sie vorne dabei sein kann. Im dritten Pflichtwettkampf (P6-8) siegte Kästorfs Juliana Baron und trat damit in die Fußstapfen ihrer Schwester Angelina, die im vergangenen Jahr deutsche Vizemeisterin geworden war. Auf Platz 3 schaffte es mit Sofia Hänsel eine der Vertreterinnen des VfL Rötgesbüttel.

In der untersten im Land ausgetragenen Kürklasse (LK3) waren die Teilnehmerfelder ebenfalls stark besetzt, über die Titel entschieden nicht selten Zehntel und Hundertstel. Aber die Duelle blieben vereinsintern, denn hier gab es dreimal einen Doppelsieg. Bei den 10- bis 13-Jährigen ging dieser nach Vordorf: Carlotta Heidenreich setzte sich vor Ann Yungi Wang durch.

Carlotta Heidenreich setzte sich in der LK3 vor der vereinsinternen Konkurrenz des TSV Vordorf durch.
Carlotta Heidenreich setzte sich in der LK3 vor der vereinsinternen Konkurrenz des TSV Vordorf durch. © regios24 | Katrin Hoffmann

Hilscher und Lahmann siegen für den TSV Meine

Im Wettkampf der 14- bis 17-Jährigen siegte Lucie Hilscher vor Lara Höpper (beide TSV Meine). In der LK3 der über-18-Jährigen stand die beständigste Vertreterin dieser Wettkampfklasse, die Isenbüttelerin Lisa Baginski, diesmal nicht ganz oben. Den Sieg holte sich hier die Meinerin Merle Lahmann vor ihrer Vereinskameradin Katharina Otte.

In der Kürstufe LK2 waren jeweils nur maximal drei Aktive am Start, was die Qualifikation für den Bezirks-Cup allerdings nicht einfacher machte, da eine Mindestpunktzahl erforderlich ist. Die Turnerinnen der höchsten Leistungsklasse LK1 sind direkt qualifiziert. Auch wenn sich der Konkurrenzkampf in Grenzen, wurde absolute Spitzenklasse serviert.

Die Choreografien am Boden haben es in sich

Hier und da war etwas Anspannung zu sehen, doch nicht am Boden: Ausgefeilte Choreografien, manche gefühlvoll, viele mitreißend – aber in jedem Fall war der Spaß an diesem schönen Sport den Mädchen und jungen Frauen mehr als anzusehen. Das Highlight des Tages war Manon Hauenschild vom TSV Vordorf (Seniorinnen 30+). Die Vordorferin zeigte am Stufenbarren Riesenfelge-halbe Drehung und einen Jägersalto. Auch wenn sie diesen nicht richtig „gehangen“ bekam – solche Elemente gibt‘s sonst nur im Spitzensportbereich zu sehen.

Die Zuschauer belohnten diese Vielfalt und Exklusivität mit lautstarker Unterstützung. Die Trainerinnen waren durchweg zufrieden. Kästorfs Kira Wrede, die wieder einmal – auch dank vieler Helfer – ein Top-Event auf die Beine gestellt hatte, resümierte: „Es ist wirklich gut gelaufen, was die Veranstaltung und auch die Ergebnisse der Mädels betrifft.“