Gifhorn. Die Mitgliederzahl in den 247 Klubs des Kreissportbundes Gifhorn steigt auf 68.806. Die Verantwortlichen sind „hellauf begeistert“.

„Vereinssport ist nicht nur Sport, sondern auch Familie und Gemeinschaft. Wir sehen den Trend, dass der Vereinssport wiederkommt“, betonte Dr. Sören Hoffmann. Und der Vorstandssprecher des Kreissportbundes (KSB) Gifhorn belegte dies auch mit Zahlen, die ihn „hellauf begeistern“. Denn: Im Vergleich zu 2023 weisen die 247 Vereine, die unter dem Dach des KSB Gifhorn zu Hause sind, einen Mitgliederzuwachs von 2386 auf – die Gesamtzahl liegt nun bei 68.806 Mitgliedern.

Es sei – nicht nur im Sport – wichtig, dass man „ein Ziel vor den Augen“ hat, so Hoffmann. Und sein Ziel für den KSB Gifhorn für das nächste Jahr ist es, „wieder die 70.000er-Marke“ zu knacken. „Wir sind da hoffnungsfroh“, sagte er zuversichtlich. Kein Wunder, lag das Plus für 2023 doch bei etwas mehr als 3,5 Prozent.

Roth: „Super Zuwachs bei den 7- bis 14-Jährigen“

„Wir haben einen super Zuwachs im Bereich der 7- bis 14-Jährigen vorzuweisen“, freute sich KSB-Geschäftsführer Martin Roth über ein Plus von 1237 Mitgliedern in diesem Altersbereich. Bei den Jüngsten (0 bis 6 Jahre) wurden 400 Mitglieder mehr als im Vorjahr verzeichnet – die richtige Antwort auf die viel zitierte Bewegungsarmut bei Kindern. Und von einem „erstaunlichen Zuwachs“ sprach Roth in der Altersklasse 27 bis 40 Jahre: 536 mehr Mitglieder wurden hier erfasst. Die meisten Mitglieder (16.108) im KSB Gifhorn sind jedoch im Bereich von 40 bis 60 Jahre zu finden. „Das macht Hoffnung für das Ehrenamt“, meinte Sören Hoffmann. „Da hat man einen Teil der Lebensplanung bereits hinter sich“, verdeutlichte Martin Roth.

Der KSB Gifhorn hat so viele Mitglieder wie seit 2009 nicht mehr.
Der KSB Gifhorn hat so viele Mitglieder wie seit 2009 nicht mehr. © FMN | Jürgen Runo

Den „Corona-Knick“ längst überwunden

Den „kleinen Corona-Knick“ hat der Vereinssport im Kreis Gifhorn längst überwunden, die Talsohle aus 2022 (64.881 Mitglieder) ist durchschritten. Nun weist der KSB in unserer Region wieder Zahlen auf, die es seit 15 Jahren nicht mehr gegeben hat. Die Mitgliederzahl für 2024 wurde letztmals – die Aufzeichnungen reichen bis 2001 zurück – im Jahr 2009 übertroffen, als der KSB Gifhorn noch 69.423 Mitglieder unter seinem Dach führte.

Anders als in vielen anderen Kreissportbünden in Niedersachsen sei der Kinder- und Jugendanteil in Gifhorn „sehr groß“, so der KSB-Geschäftsführer. Ein Grund dafür dürften zweifelsohne die beiden größten der insgesamt 36 Fachverbände des Kreises sein: Turnen und Fußball.

Turnen, Fußball, Schießsport – das Top-Trio im KSB Gifhorn bleibt fünfstellig.
Turnen, Fußball, Schießsport – das Top-Trio im KSB Gifhorn bleibt fünfstellig. © FMN | Jürgen Runo

Die Top-Sportarten legen gehörig zu

Turnen (19.144 Mitglieder), traditionell ein Sport für den jüngeren Nachwuchs, baute seine Spitzenposition in der Sportarten-Rangliste weiter aus: Plus 804 Mitglieder zeigen auf, dass hier eine gute Nachwuchsarbeit in den Vereinen betrieben wird. Aber auch „König Fußball“ (17.835 Mitglieder) braucht sich als Nummer 2 keineswegs zu verstecken – plus 510 Mitglieder! Das Podium komplettiert auf dem Bronzerang der Schießsport (13.130 Mitglieder), der sich über einen Zuwachs von 328 Mitgliedern freuen durfte.

Von den Top-10-Sportarten mussten lediglich der Pferdesport (minus 50) und Golf (minus 20) Mitgliederschwund hinnehmen. Der Tanzsport blieb zwar konstant in puncto Mitgliederzahl, wurde aber dennoch vom Rettungsschwimmen (DLRG) aus den Top 10 „gekickt“, das einen Gewinn von 46 Mitgliedern zu vermelden hatte.

Der MTV Gifhorn bleibt an der Spitze, der TSV Meine und die SV Gifhorn laufen vierstellig ein.
Der MTV Gifhorn bleibt an der Spitze, der TSV Meine und die SV Gifhorn laufen vierstellig ein. © FMN | Jürgen Runo

TSV Meine und SV Gifhorn werden vierstellig

Der MTV Gifhorn war 2023 der größte Verein des Landkreises Gifhorn – und ist das auch geblieben. Mehr noch: Die Schwarz-Gelben haben ihren Vorsprung an der Spitze ausgebaut und durften sich gleich über 246 mehr Mitglieder freuen. Die Vereine auf den Plätzen 2 bis 5 untermauerten ihre Positionen dank leichter Zugewinne. Waren es im Vorjahr nur fünf Klubs im KSB Gifhorn, die die 1000er-Marke knackten, sind es nun sieben: Der TSV Meine (plus 73) und die SV Gifhorn (plus 116) schafften so den Sprung nach vorne auf die Ränge 6 und 7.

Sie sind hellauf begeistert von den Zahlen der Bestandserhebung: KSB-Geschäftsführer Martin Roth (links) und KSB-Vorstandssprecher Dr. Sören Hoffmann.
Sie sind hellauf begeistert von den Zahlen der Bestandserhebung: KSB-Geschäftsführer Martin Roth (links) und KSB-Vorstandssprecher Dr. Sören Hoffmann. © regios24 | Jens Neumann

Zuwachs auch bei vielen kleinen Vereinen

„Man merkt es aber auch bei vielen kleinen Vereinen, bei denen es Steigerungen von 10 Prozent und mehr gibt“, betonte Martin Roth, der sich „hoch begeistert“ von dieser Entwicklung zeigte. Eine Entwicklung, an der auch der KSB Gifhorn einen entsprechenden Anteil hat. „Man kann unsere Arbeit ja nicht in Ergebnissen messen. Es ist viel Lobbyarbeit. Wir versuchen, dass unsere Sportvereine gute Rahmenbedingungen haben“, unterstrich Vorstandssprecher Sören Hoffmann.