Hattorf. Beim 75. Kreisturntag in Hattorf wächst die Führungsmannschaft des Turnkreises um ein plüschiges Mitglied. Eine wichtige Position bleibt jedoch unbesetzt.

Zum 75. Mal hatte der Turnkreis Osterode zum sogenannten Kreisturntag geladen. Rund die Hälfte der Mitgliedsvereine hatten eine Abordnung in die Räume der ehemaligen Gaststätte Eichenkrug in Hattorf geschickt, die Teilnahme ist nicht Pflicht. Dennoch war man im Vorstand mit der Zahl der Anwesenden zufrieden, bedeutete es doch eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Wahlen konnte eine wichtige Position nicht besetzt werden, dafür gab es Zuwachs von anderer Seite.

Lasst uns gemeinsam das Schiff Turnkreis auf Kurs halten, wir sind für jede Unterstützung dankbar.
Reinhard Henkel - Vorsitzender des Turnkreis Osterode

Eine süße Plüschpuppe wurde vom Turnkreis Osterode adoptiert und auf den Namen „Puzzle Björn“ getauft. Die Puppe wird künftig bei den Kinderveranstaltungen zum Einsatz kommen und dort den Nachwuchs begeistern. Seine Premiere wird Björn bereits am anstehenden Wochenende feiern, dann findet nämlich am Sonntag im Dorfgemeinschaftshaus in Hattorf das Puzzleturnen für die Jüngsten im Turnkreis statt.

Turnkreis Osterode: Reinhard Henkel wirbt um Unterstützung

Vakant blieb hingegen das Amt des Oberturnwarts, trotz intensiven Werbens seitens des Vorsitzenden Reinhard Henkel. Bis zu seinem Tod im vergangenen Herbst hatte Heinz Bierwirth das Amt bekleidet, der Hördener war im September mit 73 Jahren plötzlich verschieden. „Er hinterlässt eine große Lücke, 48 Jahre war Heinz für uns im Vorstand tätig“, erinnerte der Vorsitzende. Derzeit sind die Aufgaben auf die Vorstandsmannschaft des Turnkreises verteilt, doch Henkel betont: „Wir brauchen jemanden, der in diesem Bereich den Hut aufhat.“

Unter den Teilnehmern in Hattorf fand sich jedoch niemand, der diese Aufgabe übernommen wollte oder konnte. Henkel appellierte daher an alle Vereine, in den eigenen Reihen noch einmal nach einem geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten. Dass der Turnkreis weiter voll handlungsfähig ist, liegt am gesteigerten Einsatz der weiteren Vorstandsmitglieder. „Auf Dauer können wir das so aber nicht machen. Lasst uns gemeinsam das Schiff Turnkreis auf Kurs halten, wir sind für jede Unterstützung dankbar“, unterstrich der Vorsitzende.

Mit rund 11.250 Mitgliedern ist der Turnkreis Osterode der mitgliederstärkste Dachverband im Altkreis. 39 Vereine sind hier organisiert, über das Jahr verteilt werden zahlreiche Aktivitäten und Lehrgänge angeboten. „Besonders im vergangenen Jahr haben wir, nach den Problemen der Coronakrise zuvor, wieder richtig Fahrt aufgenommen“, blickte Henkel auf die gut besuchten Veranstaltungen zurück. Auch für das laufende Jahr sind schon etliche Termine bekannt. Für das beliebte Kinderturnfest, das am 8. Juni stattfinden soll, fehlt allerdings noch ein Ausrichter. „Wenn sich hier bis Mitte März kein Verein findet, muss es leider ausfallen. Eine bewährte Mannschaft für die Organisation steht zur Verfügung“, warb Henkel.

Ein weiterer Termin ist am 23. November das Kreisfrauentreffen im DGH Hattorf, ehemals auch als Gaufrauentreffen bekannt. „Die Namensänderung ist nebenbei und eher stillschweigend passiert, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen“, erläuterte der Vorsitzende. Dass diese Entscheidung auch weiterhin polarisiert, zeigte die folgende Diskussion. Es war allerdings der einzige Punkt, an dem kein wirklicher Konsens herrschte.

Gesellschaftliche Verantwortung des Turnkreises wird unterstrichen

Auf die Erfolge im niedersächsischen Turner-Bund (NTB) seit der Coronakrise wies Evelyn Münnich Probst hin, die Vorsitzende des Turnbezirks Braunschweig: „Auch dank vieler digitalen Angebote können wir den höchsten Mitgliederstand seit Gründung vermelden.“ Zudem unterstrich sie die wichtige gesellschaftliche Rolle des Turnkreises und der Mitgliedsvereine: „Deshalb beteiligten wir uns als NTB auch an der Kampagne #niewiederistjetzt. Wenn wir irgendwann nicht mehr erkennen, wenn uns geballte Dummheit gegenübersteht, hilft uns auch unsere ganze Digitalisierung nicht weiter.“

Evelyn Münnich Probst, die Vorsitzende des Turnbezirks Braunschweig, bei ihrem Grußwort. 
Evelyn Münnich Probst, die Vorsitzende des Turnbezirks Braunschweig, bei ihrem Grußwort.  © FMN | Robert Koch

Für einen Lacher sorgte derweil Hattorfs stellvertretender Bürgermeister Georg Wipke mit seinem Grußwort. Er war kurzfristig für den erkrankten Ortsbürgermeister Frank Kaiser eingesprungen: „Ich kann leider nur einen Augenblick bleiben, ich habe Termine mit meiner Frau. Und wenn man die nicht einhält …“ Für den gastgebenden Verein TVG Hattorf, der auch für das leibliche Wohl gesorgt hatte, grüßte Thomas Hahn. Er verwies auf die Erfolge des TVG in den vergangenen Jahren und stellte das Modell des Team-Vorstands vor.

Das sind der Vorstand und die Geehrten

Gewählt wurden folgende Positionen:

  • Stellvertretende Vorsitzende Fachliche Arbeit (Lehrgänge): Yvonne Walthes (TVG Hattorf)
  • Ehrenrat: Hartwig Launhardt (TSC Dorste)
  • Ersatz-Kassenprüferin: Anke Keune (TSG Badenhausen)
Die Geehrten und der Vorstand des Turnkreises Osterode.
Die Geehrten und der Vorstand des Turnkreises Osterode. © FMN | Robert Koch

Geehrt wurden:

  • NTB-Kreisehrennadel: Cornelia Niehus (MTV Freiheit)
  • DTB-Ehrennadel in Bronze: Gerd Wedekind (TV Pöhlde) und Rolf Haarmann (TSV Eintracht Wulften)
  • DTB-Ehrenbrief und silberne Ehrennadel: Michael Töllner (MTV Förste), Bernd Sander (TV GutsMuths Scharzfeld) und Marianne Dietrich (TSV Schwiegershausen)

Den Pokal für die meisten Teilnahmen an Turnkreis-Veranstaltungen erhielt wie in den vergangenen Jahren der TV Hörden. Die Hördener kamen auf 149 Teilnahmen bei 16 Veranstaltungen. Durch den abermaligen Gewinn ging der Pokal nun in den Besitz des Vereins über. Im kommenden Jahr wird ein neuer Wanderpokal vergeben, der zu Ehren des verstorbenen Oberturnwarts künftig Heinz-Bierwirth-Pokal heißen wird.

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