Toronto. Durch zwei späte Tore gewinnt Kanada zum zweiten Mal den World Cup of Hockey. Nach Olympia und der Weltmeisterschaft holt sich der Favorit den dritten Titel. Die deutschen Eishockey-Profis überzeugen beim Turnier der NHL-Stars.

Kanada dominiert die Eishockey-Welt. Die Gastgeber haben nach Olympia-Gold 2014 und der Weltmeisterschaft 2016 zum zweiten Mal das Turnier der NHL-Stars gewonnen.

Das zweite Finalspiel des World Cup of Hockey gegen das Team Europa entschied der Favorit um Superstar Sidney Crosby beim 2:1 (0:1,0:0,2:0) aber erst spät. Die Ahornblätter gewannen die Serie nach dem 3:1-Erfolg vom Dienstag mit 2:0.

"Der Druck war schon ziemlich groß. Deswegen sind wir sehr glücklich und genießen den Erfolg. Aber es war nicht so einfach. Dennoch haben wir einen Weg gefunden", sagte Kapitän Crosby, der nach der Partie zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Nach dem Stanley-Cup-Erfolg mit den Pittsburgh Penguins im Juni nahm er den zweiten Cup in Empfang.

Lange sah es nach dem Ausgleich in der Serie aus. Nach dem 1:0 durch den Slowaken Zdeno Chara (7. Minute) verpasste es die Europa-Auswahl um Top-Talent Leon Draisaitl aber, die Führung auszubauen. Immer wieder scheiterten die Europäer am überragenden kanadischen Keeper Carey Price. Die Gastgeber kamen sehr spät in Fahrt: In der 58. Minute glich Patrice Bergeron aus, 44 Sekunden vor der Schlusssirene gelang Brad Marchand das vielumjubelte Siegtor.

Für Europa-Kapitän Anze Kopitar war der World Cup dennoch ein Erfolg. "Jeder hat gedacht, wir sind der Witz des Turniers", erklärte der Slowene von den Los Angeles Kings. "Jetzt bleiben die Erinnerungen an diese Spiele für immer erhalten." Der deutsch-kanadische Europa-Trainer Ralph Krueger ergänzte: "Wir wollten Eishockey spielen und uns nicht verstecken." Krueger, derzeit im Management des englischen Fußballclubs FC Southampton, dürfte in Zukunft wieder ein Trainer-Kandidat in der NHL werden.

Gelohnt hat sich das Turnier auch für die deutschen Eishockey-Cracks. Stürmer Draisaitl ist mit zwei Toren auf dem Weg zum neuen Stern am NHL-Himmel. Der 20 Jahre alte Stürmer von den Edmonton Oilers wird in der in zwei Wochen beginnen Saison in Nordamerika nun mit anderen Augen angesehen. Auch Tobias Rieder überzeugte durch gute Leistungen. Eine Zukunft bei den Arizona Coyotes dürfte er jedoch nicht mehr haben, die Verhandlungen stecken fest.

Dennis Seidenberg hatte am Mittwoch einen Einjahresvertrag bei den New York Islanders unterschrieben. Der 35-jährige Verteidiger wird in der neuen Spielzeit Teamkollege von Torhüter Thomas Greiss, der beim World Cup wie auch Goalie Philipp Grubauer nicht zum Einsatz.

Christian Ehrhoff überzeugte mit Routine und bereitete dazu drei Treffer für Europa vor. Auch der 34-Jährige hofft auf einen neuen NHL-Kontrakt - und er hat nach dem World Cup gute Karten. "Ich werde jetzt mit meinem Berater reden, und wir besprechen dann den nächsten Schritt", erklärte der Verteidiger.