Sao Paulo. Fragen an den dreimaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nach dem Großen Preis von Brasilien:

Wie fühlen Sie sich nach Ihrem Titel-Hattrick?

Vettel: «Es ist ganz schwierig, die richtigen Worte zu finden. Ich bin noch voller Adrenalin. Es war ein unglaubliches Rennen mit den ganzen Umständen. Im Moment könnte man mich anstechen und ich würde es nicht merken.»

Was bedeutet Ihnen dieser Hattrick?

Vettel: «Es gibt nur zwei, die das vorher geschafft haben. Man muss zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Aber jeder kann auch sein eigenes Glück schaffen. Hier in Sao Paulo ist Ayrton Senna geboren, hier liegt er begraben. Hier zum dritten Mal die WM zu gewinnen - ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.»

Wie verlief das Rennen für Sie?

Vettel: «Der Start war eigentlich gut, aber dann bin ich etwas abgedrängt worden. Und in Kurve vier habe ich einen Schlag bekommen. Das war wohl Bruno Senna. Ich glaube, am Auto war ziemlich viel beschädigt. Es war sehr rutschig dort. Ich stand dann praktisch als Geisterfahrer in Kurve vier. Das war nicht ideal. Da bleibt einem erstmal der Atem weg. Außerdem funktionierte schon ganz früh mein Boxenfunk nicht mehr. Und das in so einem Rennen. Mein Team hörte mich nicht mehr. Dann kam die erste Safety-Car-Phase, dann der Crash zwischen Nico Hülkenberg und Lewis Hamilton. Ich wusste nicht, wie es wirklich stand. Es war unglaublich.»

War das einer Ihrer bislang härtesten Grand Prix?

Vettel: «Es war das härteste Rennen meiner Karriere.»

Befürchteten Sie zwischendurch, dass der Titel jetzt weg sei?

Vettel: «Ich habe nie geglaubt, dass alles verloren ist. Aber ich wusste bis zum Schluss nicht, ob es reicht. Hinter dem Safety Car zu zittern und ins Ziel zu humpeln, war eine Qual.»

Wie groß ist der Anteil des Red-Bull-Teams am Erfolg?

Vettel: «Mein Dank gilt dem ganzen Team. Das hört sich wie eine Floskel an. Aber ich fühle mich nicht wichtiger als jeder andere im Team. Klar, wenn ich das Auto schrotte, ist es vorbei. Man macht den Job, weil man die Formel 1 liebt. Gestern hab ich den Jungs gesagt, klar bin ich nervös. Das ist doch logisch. Das brauchen wir, um voll da zu sein, wenn es darauf ankommt. So wie heute im Rennen.» (dpa)