Braunschweig. Deutschlands Basketball-Weltmeister spricht über seine Familie, Immobilien und die Zukunft. In fünf, sechs Jahren will er zurückkehren.

In der Nacht zu Montag haben die Brooklyn Nets einen überraschenden Erfolg gelandet. Bei den Cleveland Cavaliers, einem Spitzenteam der Eastern Conference, siegten die New Yorker mit 120:101. Mittendrin: der Braunschweiger Dennis Schröder, dem 17 Punkte, acht Assists und zwei Rebounds gelangen. Einen Monat vor Ende der regulären Saison sieht es für Brooklyn im Rennen um einen begehrten Play-off-Platz aber nicht besonders rosig aus. Die Nets müssten noch an den Atlanta Hawks vorbeiziehen, ein Ex-Team von Schröder.

Der Braunschweiger Weltmeister hatte vor dem Duell in Cleveland dem „Kicker“ ein Interview gegeben. Seine Familie lebe noch immer in Toronto, von wo Schröder erst vor kurzem nach Brooklyn getradet wurde. „An freien Tagen fliege ich die gute Stunde rüber, um Frau und Kinder zu sehen“, erzählt der 30-Jährige. „Aktuell lohnt es sich nicht, meine Frau und die drei Kinder nach Brooklyn zu holen, dazu die beiden Nannys, den Koch und meine beiden Freunde, die mit uns leben. Wir bräuchten ein Haus in New York, aber die Regular Season dauert nur noch einen guten Monat.“

Der Wechsel zu den Raptors war kein Fehler, „weil sie am meisten gezahlt haben“

Mit den Nets liegt Schröder in der Tabelle knapp vor den Raptors. Über seinen Ex-Klub sagt der Braunschweiger: „In Toronto hatte ich ein gutes Gefühl bei der Vertragsunterschrift, deren Plan, wie sie mich als Spieler einsetzen wollten, änderte sich dann aber recht schnell wieder. Ich hätte mir mehr Kommunikation gewünscht, aber so ist das Business.“ Der Wechsel zu den Raptors sei dennoch kein Fehler gewesen, „weil sie am meisten gezahlt haben“. Zudem: „Stadt, Klub, Situation, alles war top, wir lebten 30 Minuten außerhalb Torontos. Ich, meine Frau und meine Kinder haben tolle Leute kennengelernt.“

Schröder sei „ein kleiner Junge aus Braunschweig, der den Traum hatte, in der NBA zu spielen. Jetzt darf ich im elften Jahr in der besten Liga der Welt spielen, daran versuche ich mich, jeden Tag zu erinnern.“ Auch wenn das mit vielen Ortswechseln zusammenhänge. Ein Teil ebenjenes „Businesses“. An einem Ort sesshaft zu werden, „ist für die meisten ein Traum“, sagt Schröder. „Aber das liegt erstens in Gottes Hand, und zweitens habe ich durch meine sieben Klubs viele Kontakte aufgebaut.“ Dazu habe er in verschiedenen Städten Immobilien gekauft, in Los Angeles und Atlanta beispielsweise. „Das sind gute Investitionen.“

Rückkehr zu den Löwen nach Braunschweig? „Ein paar Jahre muss das noch warten“

Auch in Braunschweig ist Schröder noch voll investiert. Mit Fleisch, Blut und auch Geld als Hauptgesellschafter der Löwen, bei denen er in seiner Karriere noch einmal spielen will. Wann? „Tricky“, sagt er. „Wenn ich nach Deutschland zurückkehre, will ich das auf einem sehr hohen Niveau tun, die Meisterschaft holen und ein Team zusammenstellen, das es schaffen kann, das ist das Ziel. Eine Meisterschaft mit Braunschweig wäre der Hammer.“

Allerdings wird Schröders Rückkehr offenbar noch etwas dauern. „Ein paar Jahre muss das noch warten. Ich will keine konkrete Zahl nennen, aber easy bis 40 spielen. In der NBA bis 35, 36, dann könnte ich auf gutem Niveau nach Deutschland zurückkehren und die Liga ein bisschen aufmischen.“ Fünf, sechs Jahre müssen die Löwen demnach noch Geduld aufbringen.