Bochum. Große Auswahl für Jens Rasiejewski - und Bochums Trainer will nach seiner geglückten Premiere gegen Sandhausen auch Braunschweig überraschen.

Höchste Geheimhaltung. Das ist das neue Motto derzeit beim VfL Bochum. Der Gegner soll spekulieren, aber nichts wissen am Abend zuvor. Das Training fand zuletzt meist nicht öffentlich statt, und bei der Frage nach dem Kader für das Spiel in Braunschweig am Samstag (13 Uhr) hüllte sich der VfL auch gestern in Schweigen. Nachdem im Zuge der mittlerweile ja wieder aufgehobenen Suspendierung von Felix Bastians etliche Details aus dem Innenleben öffentlich diskutiert worden waren, hält man nun den Ball ganz flach.

Der in dieser heißen Phase des Vereins souverän wirkende Interimscoach Jens Rasiejewski gibt keinen Einblick in mögliche Änderungen, Varianten, taktische Winkelzüge. Das ist legitim, um zum Erfolg zu kommen, um Braunschweig womöglich zu überraschen. Gegen Sandhausen, beim 2:0-Sieg, gelang das, mit Luke Hemmerich oder Jan Gyamerah in der Startelf hatte kaum jemand gerechnet. Beide überzeugten.

Bis auf Hoogland und Perthel sind alle im Training

Eine Garantie für die Partie in Braunschweig ist ihr Leistungsnachweis aber nicht. Dort spielt der Zweitligist heute (13 Uhr) um den kleinen Sprung in die obere Tabellenhälfte. Bis auf Tim Hoogland und Timo Perthel haben alle Spieler mittrainiert, wobei der zuletzt angeschlagene Vitaly Janelt auch angesichts der großen Auswahl sicher nicht zur Reisegruppe zählt. Rasiejewski mahnte auch mit Blick auf das Pokalspiel am Dienstag in Paderborn ja zur Vorsicht bei Spielern, die erst seit zwei, drei Tagen wieder im Training sind.

Dass der ausgeruhte Felix Bastians, der Ex-Kapitän, in die Innenverteidigung zurückkehrt, ist wahrscheinlich. Im Kader steht er - selbst das hatte Rasiejewski nicht garantiert. Maxim Leitsch würde auf die Bank rotieren, der A-Jugendliche Tom Baack nicht zum Kader zählen.

Mehr Aktivität im Spiel mit Ball

Gut möglich, dass Rasiejewski ansonsten nicht viel umschmeißt. In jedem Fall erhofft sich der Trainer eine weitere Steigerung. Im Training habe er „deutlich gemerkt“, so der Fußball-Lehrer, dass die Spieler gelöster auftreten konnten als in der turbulenten Woche davor. So sei „die Aktivität im Spiel mit Ball deutlich gestiegen“ - ein Zeichen von mehr Fokussierung, Selbstvertrauen, Spielfreude.

Allerdings betonte der Coach: „Der Sieg zuletzt war wichtig, wir können nun mit einer anderen Haltung nach Braunschweig fahren. Aber das Spiel dort wird völlig anders.“ Das Ziel sollte aber ein Sieg sein. Rasiejewski sagt: „Wir haben genug Qualität, um dort selbst Akzente zu setzen.“

VfL: Riemann - Gyamerah, Fabian, Bastians, Soares - Hemmerich, Celozzi, Losilla (Eisfeld), Stöger, Kruse - Hinterseer (Diamantakos)