Gelsenkirchen. Leon Goretzka und Guido Burgstaller schossen den FC Schalke 04 zum 2:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05. Die Königsblauen kletterten auf Platz vier.

In der Schlussviertelstunde hörten die Jubelgesänge nur sporadisch auf. Die Fans des FC Schalke 04 genossen den gelungenen Abend, den 2:0-Sieg gegen den FSV Mainz 05, den Sprung auf Platz vier. Mindestens für eine Nacht stehen die Königsblauen auf einem Champions-League-Platz, und am nächsten Samstag steht ihnen gegen den VfL Wolfsburg ein weiteres Heimspiel bevor. Verlockende Aussichten...

In unveränderter Aufstellung hatte Domenico Tedesco die Schalker auf den Rasen geschickt. Und die 2:0-Sieger von Berlin versuchten von Beginn an, das Vertrauen des Trainers zu rechtfertigen. Sie spielten engagiert und konzentriert, sie bemühten sich um Offensive und Dominanz.

In Minute 13 kamen sie auf diese Art zum Erfolg. Franco Di Santo legte Guido Burgstaller den Ball über rechts in den Lauf. Der schaltete schnell und spielte einen perfekt temperierten Pass auf den in die Mitte Richtung Tor gestarteten Leon Goretzka. Als René Adler dem Nationalspieler entgegenkam, zeigte der Schalker seine technische Klasse: Mit einem feinen Lupfer ließ er dem Mainzer Torhüter keine Chance. 1:0, wie schon vor einer Woche in Berlin sprang Leon Goretzka vor den Fans in die Luft. Der Kerl strahlt mittlerweile ein Selbstbewusstsein aus, dass seine breite Brust kaum noch durch die Tür des Mannschaftsbusses passt.

Aber nicht nur Schalkes Angriffsspiel sah in der ersten Halbzeit nach Fußball aus. Die Abwehr, in der vergangenen Saison noch ein Problembezirk, erwies sich erneut als Sicherheitszone. Thilo Kehrer, 21 Jahre jung, spielte ähnlich abgebrüht wie der 35-jährige Naldo, für den das Wort cool erfunden wurde.

Und vor die Abwehr hatte Domenico Tedesco erneut eine gelernte Offensivkraft beordert: Max Meyer, der in Berlin in neuer Rolle gefiel, bewährte sich als Sechser. Aufmerksam bügelte kleinere Patzer von Mitspielern aus, und was er am Ball kann, ist hinlänglich bekannt.

Was Schalke fehlte, war ein zweiter Treffer vor der Pause. Hätte sich Turbo-Fußballer Amine Harit, der sogar in Zeitlupe noch schneller wirkt als andere in Natura, nicht wiederholt in aussichtsreicher Situation verdribbelt, wäre ein beruhigendes 2:0 möglich gewesen.

Die Mainzer hatten allerdings in den ersten 45 Minuten kaum den Eindruck erweckt, als könnten sie den Schalkern an diesem Abend noch gefährlich werden. FSV-Trainer Sandro Schwarz aber verordnete seinen Spielern für die zweite Hälfte eine neue Taktik. Sie liefen die Schalker nun druckvoller an, gingen schon vorne drauf, um die Königsblauen zu Fehlern zu zwingen. Und prompt kamen die Gäste zu ihrer ersten Chance: Yashinori Muto trickste und schoss, per Fußabwehr verhinderte Schalkes zuvor weitgehend beschäftigungsloser Torhüter Ralf Fährmann den Ausgleich.

Jetzt merkten die Schalker, dass dieses Spiel doch nicht leicht zu gewinnen war. Sie offenbarten ein paar Unsicherheiten, bevor sie selbst wieder gefährlich wurden. Franco Di Santo schoss aus kurzer Distanz René Adler an, bevor Guido Burgstaller alle Blicke auf sich zog: Zuerst traf er nur den Pfosten, dann leistete er sich kurz vor dem Tor einen ungenauen Querpass auf den eingewechselten Yevhen Konoplyanka, und schließlich stand er dann doch goldrichtig. Nach einer Ecke wehrte Adler einen Kopfball von Naldo nach vorne ab - Burgstaller drückte den Ball entschlossen über die Linie (74.).

2:0 - das war’s, Schalke hatte einen kurzes Zwischentief erfolgreich überstanden und verließ das Feld als verdienter Sieger. Als Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus bei ihrem Debüt auf Schalke den Schlusspfiff ertönen ließ, ging der direkt über in lautes Freudengeschrei.