Gelsenkirchen. Der Sportvorstand der Königsblauen schätzt Deutschlands erste Bundesliga-Schiedsrichterin sehr. Am Freitag leitet sie das Spiel in der S04-Arena.

Für Bibiana Steinhaus ist es nicht mehr neu, in der Bundesliga zu pfeifen, ihr Debüt gab sie in dieser Saison bereits im Berliner Olympiastadion. Und doch kommt auf Deutschlands erste Bundesliga-Schiedsrichterin an diesem Freitag einiges zu: Erstmals leitet sie in der höchsten deutschen Spielklasse ein Abendspiel in einer lauten, atmosphärisch dichten Arena. Gegen Mainz 05 wird sie die erste Schiedsrichterin bei einem Spiel des FC Schalke 04 sein.

Schalkes Sportvorstand Christian Heidel freut sich auf die Begegnung mit der 38-Jährigen, er schätzt sie sehr. “Wir kennen sie ja schon, weil sie häufig als vierte Offizielle zum Schiedsrichter-Team gehört hat, und auch durch ihre Leistungen in der Zweiten Liga hat sie sich den Aufstieg in die Bundesliga redlich verdient”, sagt Heidel. “Als vierte Offizielle war sie immer sehr souverän. Bei ihr kommt auch mal ein Lachen rüber. Sie mischt Dominanz mit Sympathie, sogar Thomas Tuchel war bei ihr zu Mainzer Zeiten immer ganz brav. Es war immer sehr angenehm mit ihr. Ich hoffe, dass sie auch am Freitag gut pfeift.”

"Es geht immer nur um Talent"

Ähnlich wie Christian Heidel bewertet auch dessen Partner Axel Schuster, Direktor Sport auf Schalke, die Leistungen von Bibiana Steinhaus: "Es geht immer nur um Talent und Ausstrahlung eines Schiedsrichters”, sagt Schuster. Dass Bibiana Steinhaus dem besonderen Druck eines Spiels vor kompletter Kulisse auf Schalke nicht gewachsen sein könnte, befürchtet er nicht, auch er ist wie Heidel fest von ihrer Klasse überzeugt: “Bibiana Steinhaus hat vor ihrem ersten Spiel auf Schalke auch schon in anderen Arenen Spiele geleitet, in denen viel los war. Ich kenne sie seit vielen Jahren, habe sie allerdings als Schiedsrichterin noch nie live pfeifen sehen. In der Zweiten Liga war sie bei Spielen unseres Ex-Klubs Mainz 05 sehr oft als vierte Offizielle im Einsatz. Ich habe sie immer als sehr angenehme Persönlichkeit mit gewisser Ausstrahlung wahrgenommen, die in kritischen Situationen deeskalierend eingewirkt hat. Ich glaube nicht, dass jemand in die Bundesliga berufen wird, ohne die nötige Qualifikation dafür zu haben. Die deutsche Zweite Liga ist die beste Zweite Liga der Welt. Wer sich dort als Schiedsrichter durchsetzt, schafft das auch in der Bundesliga."