Wolfsburg. Dank eines überragenden Simon Jentzsch hat der FC Augsburg einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenverbleib gefeiert. Der Torwart des bayerischen Fußball-Bundesligisten war der Matchwinner beim glücklichen 2:1 (1:1)-Sieg des Aufsteigers beim VfL Wolfsburg.

Der einst vom Wolfsburger Coach Felix Magath aussortierte Keeper brachte die VfL-Stürmer zur Verzweiflung, während vorne Torsten Oehrl (13.) und Sebastian Langkamp (88.) trafen. Vor 25 143 Zuschauern hatte Patrick Helmes (27.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

«Das war ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt», sagte FCA-Trainer Jos Luhukay, warnte aber zugleich: «Wir sind noch lange nicht da.» Der Coach des Aufsteigers ordnete den Erfolg als «dreckigen Sieg» ein und wusste, wen er besonders zu loben hatte: «Es war ein schwaches Spiel, den Sieg haben wir Simon Jentzsch zu verdanken.»

Wolfsburg kassierte somit zum Abschluss der englischen Woche seine dritte Niederlage und hat kaum mehr Chancen auf einen Platz in der Europa League. Der VfL bot zwar lange eine schwungvolle Vorstellung, vergaß aber das Toreschießen. Die Mannschaft von Trainer Felix Magath erarbeitete sich eine Reihe guter Möglichkeiten, scheiterte aber mehrfach am starken Ex-Wolfsburger Jentzsch im Augsburger Tor und wurde am Ende kalt erwischt. «Wir haben nicht die Konsequenz gehabt, die Chancen zu nutzen», klagte VfL-Coach Felix Magath.

Der VfL ließ sich zunächst nicht von der frühen Führung der Augsburger schocken, der ein peinlicher Fehler von Alexander Madlung vorausging. Der Innenverteidiger der Wolfsburger, der für den gesperrten Felipe in die Elf gekommen war, zögerte nach einem Anspiel von Torwart Diego Benaglio unnötig und schoss den heranstürmenden Oehrl an: Von dessen Bein flog der Ball ins Tor. «Eine Unaufmerksamkeit hat uns in Rückstand gebracht», kritisierte Magath.

Allein Mario Mandzukic hätte das Spiel entscheiden können, er besaß in der ersten Halbzeit drei erstklassige Chancen, scheiterte allerdings immer an Jentzsch. Der FCA-Keeper zeigte in seiner alten Heimat eine Glanzleistung und hatte zudem Glück bei einem Pfostenknaller von Mandzukic (62.).

Gegen den Treffer von Helmes war jedoch auch die Augsburger Nummer Eins chancenlos. Aus der Drehung setzte der Goalgetter der Wolfsburger den Ball ins Netz und zeigte sich damit deutlich effektiver als sein Sturmpartner.

Die Augsburger standen in Wolfsburg fast durchgängig unter Druck. Die von Trainer Jos Luhukay auf vier Positionen gegenüber dem Stuttgart-Spiel veränderte Mannschaft konnte sich nur selten befreien und kam nur sporadisch zu Kontern. Umso überraschender war der späte Siegtreffer durch den Kopfball von Langkamp, der einen Freistoß von Axel Bellinghausen nutzte. «Wir wissen selbst, dass wir nicht gut gespielt haben», sagte der Sieg-Torschütze.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 46,8 - 53,2

Torschüsse: 23 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 50,3 - 49,7

Fouls: 32 - 20

Ecken: 5 - 2

Quelle: optasports.com (dpa)