Braunschweig. Spitzenteam Fortuna ist beim 0:2 eine Nummer zu groß für die Braunschweiger, die das Fehlen von Bicakcic nicht kompensieren können.

Vor der Partie hatten Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig in der Rückrundentabelle gleichauf gelegen. Jeweils 16 Punkte hatten die Traditionsteams geholt, was für einen Platz im oberen Drittel reicht. Da die Fortuna jedoch auch schon in der Hinrunde gut abgeliefert hatte, spielt sie nun um den Aufstieg, während Blau-Gelb gegen den Abstieg kämpft. Nach der Partie liegen wieder drei Punkte zwischen den Teams, weil Fortuna mit 2:0 (1:0) gewann. Felix Klaus und Chrisos Tzolis erzielten die Treffer zum souveränen Düsseldorfer Sieg.

Ohne Ermin Bicakcic (gesperrt wegen fünfter Verwarnung) startete Eintracht defensiv stabil. Saulo Decarli kam für den Routinier rein, zudem waren noch Robert Ivanov für Jannis Nikolaou (ebenfalls gelbgesperrt) und Florian Krüger für Johan Gomez (Bank) in die Startelf gerückt. Bis zur 20. Minute schafften es die Braunschweiger, der besten Offensive der Liga den Spaß am Spiel zu nehmen. Sie verteidigten kompakt, diszipliniert und griffig. Zudem war Blau-Gelb durch Rayan Philippe (8.) und Anton Donkor (19.) selbst gefährlich geworden. Ein guter Start der Eintracht.

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Doch die Fortuna ist als Zweitliga-Spitzenteam nicht irgendein Gegner. Daniel Thioune ließ seine Mannschaft ab Minute 20 kürzer und schneller passen. Die Ansage des Düsseldorfer Trainers war gut zu hören gewesen. Die Folge: Immer wieder kam seine Mannschaft nun durch die Schnittstelle zwischen Dreier- und Fünferkette der Braunschweiger Abwehr in die Tiefe Richtung Grundlinie. Einige Hereingaben klärte die Defensive noch, besonders Marvin Rittmüllers Rettung vor Christos Tzolis (21.) war bärenstark.

Aber Schernings Defensive konnte dem Düsseldorfer Druck nicht bis zur Halbzeit standhalten. Hatte sich Torjäger Vincent Vermeij aus bester Position noch selbst angeschossen (23.), machte es Felix Klaus in Minute 42 besser. Der Ex-Hannoveraner und -Wolfsburger zimmerte eine durchgerutschte Flanke vom zweiten Pfosten aus ins Braunschweiger Tor. Verdient war es zwar, aber zugleich auch unglücklich aus Eintracht-Sicht. Denn der Ball hätte mit mehr Konsequenz geklärt werden können.

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Hier hatte ebenjene Konsequenz einmal hinten gefehlt, und auch vorne war die wichtige Eigenschaft nicht vollständig vorhanden. Denn auch Krüger (35.) hätte im gegnerischen Strafraum nach Robin-Krauße-Flanke zumindest das Tor treffen müssen. Solche Möglichkeiten darf man nicht so leichtfertig vergeben, wenn man in Düsseldorf punkten will.

Und Krüger blieb nach der Pause der unglücklichste Protagonist. Nach einem guten, weil aktiven Neustart der Braunschweiger nach der Pause bekam der Stürmer beim Verteidigen eines defensiven Standards den Ball an den Arm. Feldschiedsrichter Florian Badstübner hatte es nicht bemerkt, der VAR schon. Es war eine klare Sache, der sich dann Fortunas formstarker Angreifer Tzolis annahm. Er erzielte mit dem 2:0 sein siebtes Tor in den jüngsten fünf Spielen.

Youssef Amyn spielt erstmals unter Daniel Scherning

Mit dem 0:2 im Rücken waren die Blau-Gelben geschlagen. Einerseits, weil Düsseldorf das Spiel clever kontrollierte, mit dem Tempo spielte und souverän kombinierte. Und andererseits, weil auch den Braunschweigern die letzte Intensität, Konsequenz, Glaube und wohl auch die Klasse fehlte. Bicakcic war nicht zu ersetzen an beiden Enden des Platzes.

Eine Viertelstunde vor Schluss ging Daniel Scherning dann all-in. Der Trainer löste die Dreierkette auf, stellte auf ein 4-3-3 um und erhöhte merklich das Risiko. Fast mit Erfolg. Aber eben nur fast. Youssef Amyn, der sein Debüt unter Scherning feierte, knallte die Kugel nach einem Rittmüller-Pass noch an den Pfosten (84.). Auch Johan Gomez (90.) kam noch einmal zu einem vernünftigen Abschluss. Aber: Es langte nicht.

Ermin Bicakcic wird gegen Hannover 96 wieder dabei sein

Die Lage im Liga-Keller ist nach der Niederlage weiterhin stark angespannt. Hansa Rostock ist durch den 3:1-Sieg gegen Wiesbaden der Gewinner des Spieltags, sprang von 17 auf 15. Eintracht und Kaiserslautern (1:2 beim HSV) rutschten ab. Auch Wiesbaden ist ein Verlierer des Wochenendes, der Absteiger steckt mittendrin im Schlamassel. Schalke konnte sich mit dem 1:1 in Hannover ebenfalls nicht entscheidend absetzen.

Apropos Hannover. Das Team aus der Landeshauptstadt ist am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) zu Gast im Eintracht-Stadion. Die gute Nachricht aus Braunschweiger Sicht aus der Personalabteilung: Bicakcic wird dann wieder dabei sein.

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