Braunschweig. Darmstadt verliert 0:6 gegen Augsburg, aber der Trainer steht offenbar nicht infrage – Das Rennen um den Klassenerhalt bleibt eng.

Rüdiger Fritsch fand nach dem deftigen 0:6 gegen den FC Augsburg, in dem es nach 30 Minuten schon 0:5 gestanden hatte, klare Worte. Darmstadts Präsident sagte: „Heute hätten Jürgen Klopp, Pep Guardiola und noch drei weitere Trainer an der Seitenlinie stehen können. Das wäre alles trotzdem genauso passiert.“ An Darmstadts Seitenlinie stand aber am Samstag wie schon in den vergangenen zweieinhalb Jahren ein in Braunschweig alter Bekannter: Torsten Lieberknecht. Und die Bundesliga-Bilanz des ehemaligen Coaches von Eintracht Braunschweig (2008 bis 2018) ist bitter.

In 58 Erstliga-Partien mit Eintracht (34) und Darmstadt (24) kommt Lieberknecht gerade einmal auf acht Siege, sechs mit den Blau-Gelben, bisher zwei mit den „Lilien“. Dazu gesellen sich noch 14 Unentschieden, aber satte 36 Niederlagen. Das 0:6 gegen Augsburg am Samstag dürfte zu den bittersten Pleiten Lieberknechts überhaupt gehören. „Wir sind alle erschüttert über den Ausgang dieses Spiels“, beschrieb er. Seine Frau Simone weinte sogar auf der Tribüne. „Wir sind eine sehr emotionale Familie, weil wir das Ganze so leben, wie man es nicht gewohnt ist. Wir fiebern als Familie total mit und leiden mit. Das hindert mich jetzt aber nicht daran, weiterzumachen“, sagte der Trainer.

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Trotz der miesen Leistung legte Lieberknecht seine Hand schützend über seine Profis. „Ich weiß, dass solche Dinge vorkommen können, und werde weiter einstehen für die Mannschaft. Egal, wie die Saison weitergeht, müssen wir uns erhobenen Hauptes wehren. Das haben wir heute nicht in der Form gemacht, wie wir es uns vorgenommen hatten“, so der 50-Jährige nach dem Debakel, das die Situation im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt natürlich zusätzlich erschwert. Ob Darmstadt sich von Lieberknecht trennt? Unwahrscheinlich.

Bei der Bewertung von Lieberknechts Bundesliga-Bilanz darf man die Wahl seiner Klubs freilich nicht auslassen. Er war eben mit Braunschweig in Liga 1 und ist es derzeit mit Darmstadt. Zwei Überraschungsaufsteiger, die finanziell nicht den Spielraum hatten und haben wie die Konkurrenz. Aber: Das Rennen um den Bundesliga-Klassenerhalt ist derzeit sehr eng. Wie seinerzeit mit Eintracht auch. Kriegt Lieberknecht diesmal noch die Kurve? Beim Blick auf die nächsten beiden Gegner könnten sich die Zweifel verstärken. Es geht gegen Leipzig und Bayern.

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