Braunschweig. Der Aufstieg wird abgeschrieben. Eintracht stimmt sich auf Abstiegskampf ein.

Eigentlich wollten die Zweitliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig auch in dieser Saison um den Aufstieg mitspielen. Doch nach der Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg wird dieses Ziel bereits vor dem Ende der Hinrunde aufgegeben. Trainer Torsten Lieberknecht sprach am Samstag erstmals davon, dass man sich im Abstiegskampf befinde. Und auch Manager Marc Arnold schlägt nach dem 2:3 Alarm.

„Wir brauchen nur auf die Tabelle zu schauen. Der Abstand nach unten ist deutlich geringer als nach oben. Da gibt es nichts schönzureden“, sagt der Sportliche Leiter. Durch den 4:0-Erfolg von Greuther Fürth am Wochenende über den FC St. Pauli hat sich Eintrachts Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz auf vier Punkte reduziert. Nach oben brauche sich bei den Löwen aktuell deshalb keiner orientieren. „Wir müssen die Dinge realistisch anerkennen“, fordert Arnold.

Dazu gehört auch, dass die Fehler im Eintracht-Spiel schonungslos analysiert werden. Im Moment macht da die Defensive mehr Sorgen als der Angriff, obwohl die Braunschweiger nach wie vor zu den Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren in der 2. Liga gehören. „Wir haben aber in den vergangenen drei Spielen sieben Treffer kassiert“, legt Arnold den Finger in die Wunde. Das sei zu viel und könne auch nicht dadurch ausgeglichen werden, dass die Offensive zuletzt überzeugte. Die individuellen Fehler in der Abwehr, so der Manager, müssen schnellstens reduziert werden. Ansonsten könne es bei der Eintracht bis zur Winterpause noch ungemütlich werden. „Wir müssen punkten“, unterstreicht Arnold.

Doch nicht nur die Spieler, sondern auch er und Lieberknecht müssen in Klausur gehen. Dem Erfolgsduo der Eintracht ist es im Sommer nicht gelungen, das Niveau der Mannschaft nach dem dritten Tabellenplatz in der vergangenen Saison zu halten. Von den Neuzugängen hat bisher nur Louis Samson nachhaltig überzeugt. Die Abgänge von Saulo Decarli, Phil Ofosu-Ayeh, Marcel Correia und Nik Omladic konnten nicht kompensiert werden, weder mit den neuen Leuten noch durch eine Weiterentwicklung als Mannschaft. Dazu stecken viele Akteure im Formtief oder sind verletzt.

Auch deshalb wird bei der Eintracht über Verstärkungen in der Winterpause diskutiert. Dabei rückt nach Informationen unserer Zeitung nun auch verstärkt Marvin Stefaniak vom VfL Wolfsburg in den Fokus. Vor zwei Wochen hatten beide Klubs noch Kontakte dementiert. Inzwischen ist man aber wohl zu dem Schluss gekommen, dass ein Ausleihgeschäft bei dem 22-Jährigen für beide Seiten Sinn machen könnte.

Eintracht sucht einen Mann, der seine Klasse in der 2. Liga schon unter Beweis gestellt hat und der VfL einen Klub, bei dem der ehemalige Dresdener Spielpraxis sammeln kann.

„Stefaniak ist einer der wenigen Erstliga-Spieler, die dieses Profil haben. Mit solchen Spielern beschäftigen wir uns natürlich“, sagt Arnold. Entschieden sei aber noch nichts.