Köln. Kölns Manager Jörg Schmadtke stützt seinen Trainer. Bremens Manager Frank Baumann holt lieber einen Psychologen dazu. Treffen am Sonntag.

Köln und Bremen jagen zur Zeit von einem Negativrekord zum nächsten. Der FC hat mit sieben Niederlagen in acht Spielen den schlechtesten Start der Bundesligageschichte hingelegt. Werder gelang seit 304 Minuten kein Treffer mehr und hat erst drei Tore erzielt - das ist ein Negativrekord im Klub.

Nun treffen die Krisenklubs Sonntag in Köln direkt aufeinander. Es ist das Duell des Tabellenletzten gegen den Vorletzten. Es wird ein Spiel um die Zukunft der Trainer: Peter Stöger und Alexander Nouri.

Ungewöhnlich ist, dass sich der FC-Trainer keine Sorgen machen muss, wenn auch die achte Partie verloren geht. Manager Jörg Schmadtke sagte gestern dieser Zeitung: „Die Mannschaft und der Trainer funktionieren gut. Ich sehe nicht, dass es da Probleme gibt.“

Geht Köln mit Stöger in die 2. Liga?

Und weil das offensichtlich so ist und sich der Österreicher Stöger nach vier glänzenden Jahren in Köln einen Bonus bei den Fans und den Bossen aufgebaut hat, hängt sein Schicksal nicht von den kommenden 90 Spielminuten ab.

Schmadtke hat sich bereits festgelegt: „Unabhängig davon, wie das Spiel am Sonntag gegen Werder Bremen ausfällt, wird es bei uns keine Trainerdiskussion geben.“

Stöger scheint trotz der Pleitenserie fest im Sattel zu sitzen. Man kann sogar davon ausgehen, dass die FC-Bosse zur Erkenntnis gelangen - ähnlich wie die Kollegen in den letzten Jahren bei Christian Streich in Freiburg - mit ihm gemeinsam den Gang in die 2. Liga anzutreten, um danach sofort wieder aufzusteigen. Schmadtke ließ dieses Szenario offen, er sagte: „Mit dieser Frage werden wir uns nach acht Spielen nicht beschäftigen, so weit sind wir nicht.“

Bremen nervöser und unruhiger

In Bremen ist die Stimmung dagegen wesentlich nervöser und unruhiger. Die jüngste 0:2-Niederlage zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach hat den Glauben an den Fähigkeiten Nouris erschüttert. Die Mannschaft sei wie „gelähmt“ gewesen, konstatierte Manager Frank Baumann, „so werden wir nicht viel gewinnen.“

Nun soll der Sportpsychologe Andreas Marlovits, der Hannover 96 nach dem Selbstmord von Robert Enke betreute, nicht zum ersten Mal die Blockaden der Spieler lösen. Das ist allerdings nicht gerade ein Glaubenbekenntnis an den Trainer. Offensichtlich traut man es in der Bremer Klubetage Nouri nicht zu, dass er die Wende alleine einleiten kann.

Sollte der Werder-Trainer auch beim 1. FC Köln verlieren, droht ihm die Freistellung. FC-Trainer Stöger dagegen darf bleiben. Es sei denn, er tritt freiwillig ab.