Gelsenkirchen. Mit einem souveränen 3:0-Sieg bei Schalke 04 lässt der Meister die Kritiker verstummen.

Der überragende Neuzugang James hat Bayern München an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga geführt und das Krisengerede rund um den deutschen Meister vorerst beendet. Der Kolumbianer bereitete beim souveränen 3:0 (2:0)-Sieg bei Schalke 04 das 1:0 und 3:0 vor und erzielte den zweiten Treffer selbst.

Während die Bayern damit für mindestens 24 Stunden die Tabellenführung von Borussia Dortmund übernahmen, verpassten die zuvor punktgleichen Schalker den ersten Sprung an die Spitze seit siebeneinhalb Jahren klar – auch wegen des Videoschiedsrichters.

Die Führung durch Robert Lewandowski per Handelfmeter (24.) kam durch den Videobeweis zustande. James hatte Naldo vor die Hand geflankt, Referee Marco Fritz (Korb) zog seinen Kollegen Bastian Dankert (Rostock) in Köln zurate – und zeigte auf den Punkt. Bitter für Schalke: Der vermeintlichen Schalker Führung durch Amine Harit im Spielzug zuvor hatte Fritz korrekterweise die Anerkennung verweigert, weil Bastian Oczipka im Abseits gestanden hatte.

James selbst, die Leihgabe von Real Madrid, sorgte nur fünf Minuten nach dem 1:0 durch seinen ersten Pflichtspiel-Treffer im Bayern-Trikot für klare Verhältnisse (29.), ehe er dann in der 75. Minute Arturo Vidal (75.) glänzend ins Szene setzte und dieser souverän zum 3:0 verwandelte.

„Wir haben verdient verloren, aber wir dürfen uns nicht von unserem Weg abbringen lassen“, sagte Schalke-Sportvorstand Christian Heidel, der aber auch die Elfmeter-Entscheidung als falsch bezeichnete. 04-Boss Clemens Tönnies räumte ein: „Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Wir haben gekämpft, aber gegen die Bayern kann man nichts machen.“

Die Schalker kämpften vor 62 271 in der ausverkauften Arena zwar vorbildlich, wurden durch druckvolle und gedankenschnelle Gäste aber klar beherrscht. Schon vor dem 0:1 musste Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann mit Klasseparaden gegen Sebastian Rudy (8.) und Thomas Müller (10.) klären.

Fährmanns Gegenüber Sven Ulreich, der den erneut am Fuß operierten Ex-Schalker Manuel Neuer gut vertrat, war weit weniger gefordert, aber zur Stelle, wenn es ausnahmsweise mal brannte – so wie in der Szene vor Harits Abseitstreffer mit einer Parade gegen den ersten Schuss des Franzosen. Bayern-Coach Carlo Ancelotti hatte drei Tage nach dem lockeren 4:0 gegen Mainz 05 kräftig durchgewechselt, zum Teil gezwungenermaßen. Arjen Robben (Infekt) fehlte ebenso wie Neuer, neben James und Ulreich rotierten die Innenverteidiger Niklas Süle und Javi Martinez sowie Sebastian Rudy und Corentin Tolisso ins Team. sid