Braunschweig. Caroline Werner ist die letzte deutsche Spielerin bei den Women’s Open in Braunschweig.

Erst am frühen Morgen ein Gewitter mit dem für diesen Sommer so charakteristischen Starkregen, der die Plätze unter Wasser setzte. Doch fleißige Helfer des BTHC auf der herrlichen Anlage im Braunschweiger Bürgerpark und die Sonne sorgten dafür, dass ab Mittag die Women’s Open, das in Niedersachsen am höchsten dotierte Frauen-Tennisturnier, weitergehen konnten – wenn auch mit etwas Verspätung.

Das 25 000-Dollar-Event geht langsam in die entscheidende Phase, die ersten Partien zum Einzug ins Viertelfinale standen auf dem Programm und die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, sahen spannende und teils sehr lange Spiele.

Verabschiedet hat sich gestern überraschend schon in der zweiten Runde die an Nummer eins gesetzte Anastasiya Komardina. Die auf Weltranglistenplatz 201 geführte Russin verlor gegen die 137 Plätze hinter ihr rangierende Rumänin Jaqueline Adina Cristian mit 5:7 und 2:6.

Eine kurze Aufmunterung, ein taktischer Hinweis, Blickkontakt – Trainer und Betreuer, aber natürlich vor allem auch die Zuschauer auf der Anlage sind hautnah am Geschehen, eine tolle Atmosphäre. Die nutzte Qualifikantin Caroline Werner souverän und zog mit einem 6:0 und 6:3 gegen die Weißrussin Lidziya Marozava ins Viertelfinale ein, wo sie auf die an Nummer zwei gesetzte Niederländerin Cindy Burger trifft.

Während Caroline Werner sich schon freute, kämpfte die zweite Deutsche noch verbissen ums Weiterkommen. Katarina Gerland, eine DTB-Kaderspielerin, die von Ute Strakerjahn begleitet wird, der rechten Hand von Barbara Rittner und Spezialistin in der Nachwuchsförderung, hatte die Norwegerin Melanie Stokke als Gegnerin. Schnell lag die 19-jährige Gerland im ersten Satz mit 0:3 hinten. Ihre ein Jahr ältere Kontrahentin spielte klarer, sauberer und druckvoller von der Grundlinie aus und jagte Gerland von einer Ecke in die andere.

Doch Gerland kämpfte sich zurück, glich zum 5:5 aus und arbeitete sich in den Tiebreak. Stokke, die einfach weniger unerzwungene Fehler machte, behielt die Nerven und holte sich den Tiebreak mit 7:4. Pause, Platzpflege, Unterstützung von Honorar-Bundestrainerin Strakerjahn – aber das Tennistalent beschäftigte sich noch mehr mit dem so knapp verlorenen ersten Satz, anstatt alle Kraft und Konzentration nach vorn zu richten. Die Folge: ein schnelles 1:6. Nach einer Stunde und 44 Minuten war das Turnier für Katharina Gerlach beendet.

Und was machte die mit Platz 343 am weitesten vorn in der Weltrangliste rangierende Vivien Heise gestern? Sie kämpfte tapfer gegen die 19-jährige Polin Magdalena Frech, die vorige Woche gerade erst das 25 000-Dollar-Turnier in Leipzig gewonnen hatte. Doch nach 44 Minuten hieß es im ersten Satz 6:4 für die Polin. Nur 25 Minuten dauerte dann der zweite Satz, den Frech mit 6:1 gewann.

Das längste Spiel lieferten sich gestern die Spanierinnen Irene Burillo Escorihuela und Olga Saez Larra.Larra setzte sich nach zwei Stunden und 43 Minuten durch.

Damit steht als einzige deutsche Spielerin Qualifikantin Caroline Werner im Viertelfinale – eine echte Überraschung.