Wolfsburg. Der VfL-Trainer fordert seine Profis körperlich und freut sich auf seine Europameister.

. Mehr als zweieinhalb Wochen steckt der VfL Wolfsburg in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Fußball-Bundesliga, Samstag steht der nächste Test in Dresden an, und am Montag beginnt das zweite Trainingslager in der Klosterpforte. In Bad Ragaz hatte Andries Jonker den Fokus auf die Arbeit gegen den Ball gelegt. Nun soll’s verstärkt um die Offensive gehen.

Wichtig sei dem Trainer die Organisation und die Zusammenarbeit im Angriff. Es ist ein wichtiger Punkt auf der Agenda des VfL. Denn zuletzt offenbarten die Kicker wieder altbekannte Abschlussprobleme. In der Klosterpforte wird’s allerdings nicht nur ums Spielerische gehen. „Wir sind auch in der physischen Arbeit noch nicht fertig“, sagt Jonker. Das erste Zwischenfazit des Trainers: „Es gibt noch viel zu tun.“

Zum Lagerstart am Montag stoßen Maximilian Arnold und Yannick Gerhardt zum Team. Die beiden U-21-Europameister hatten noch drei Wochen Sonderurlaub, während ihre VfL-Kollegen schon in der Vorbereitung schwitzten. „Ich hoffe“, sagt Jonker, „sie haben ihre Ferien genossen.“

Vom ersten Tag in Ostwestfalen an wird das Duo voll gefordert sein. Ob der Trainer mit den als Stammspielern eingeplanten Arnold und Gerhardt schon zum ersten Spieltag gegen Borussia Dortmund rechnet, lässt er offen. „Sie brauchen Zeit, um vernünftig zu arbeiten. Wir werden Geduld mit ihnen haben. Aber sie sind beide sehr ehrgeizig. Daher erwarte ich nicht, dass sie mit einem Pfund zu viel zu uns zurückkommen“, sagt Jonker. Fast drei Wochen haben Gerhardt und Arnold dann Zeit, um den Trainer bis zum Pflichtspielstart im DFB-Pokal bei Regionalligist Eintracht Norderstedt von ihrer Fitness zu überzeugen. Das dürfte – realistisch betrachtet – aber sehr eng werden.

Um in der Klosterpforte 11 gegen 11 spielen lassen zu können, denkt der Klub darüber nach, Neuzugang Dominik Franke mitzunehmen. Der 18-Jährige wechselte Anfang der Woche von RB Leipzig zum VfL und ist eigentlich für die Wolfsburger U 23 vorgesehen. Doch gestern ackerte der linke Verteidiger schon im Profitraining mit. Franke ist eine Option fürs Lager, da Gian-Luca Itter nach seinem Haarriss im Oberkieferknochen noch nicht wieder voll mit der Mannschaft trainieren darf.

Zweikämpfe und Kopfbälle sind dem Supertalent noch verboten. „Es wäre zu riskant“, sagt Jonker. „Luca würde zwar gerne mitspielen, und er sagt, er fühle sich pudelwohl, aber es geht noch nicht.“ Wohl erst nach der Woche in der Klosterpforte kann Itter wieder voll einsteigen. Bitter für den linken Verteidiger, der sich einen Vorsprung vor seinem Konkurrenten Gerhardt hätte erarbeiten können.

Nach dem Vormittagstraining reist der VfL heute zum Testspiel nach Dresden. Das nächste Kapitel in der Wolfsburger Vorbereitung bricht an.