Braunschweig. Die drei topgesetzten Profis sind schon ausgeschieden, Mayer und Brown ebenfalls.

Die Zuschauer kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Bei den mit 127 000 Euro dotierten Sparkassen Open in Braunschweig (bis 15. Juni) sind sechs der acht topgesetzten Tennisprofis schon in der ersten Runde ausgeschieden, darunter die an Eins bis Drei ausgewiesenen Horacio Zeballos aus Argentinien sowie die Brasilianer Thomaz Bellucci und Rogerio Dutra Silva. Zeballos, die Nummer eins in Braunschweig musste gegen den Karlsruher Yannick Hanfmann beim Stand von 3:6, 2:4 verletzt aufgeben.

Erwischt hat es auch die beiden besten deutschen Profis. Für Dustin Brown und Florian Mayer kam das Aus in der ersten Runde. „Das ist sehr schade“, stellte Turnierdirektor Volker Jäcke fest.

Im letzten Spiel des Tages sorgte der Stuttgarter Maximilian Marterer für eine positive Überraschung aus deutscher Sicht. Er besiegte den an nummer fünf gesetzten Japaner Taro Daniel mit 2:6, 6:4, 7:6 und durfte nach 2:21 Stunden über den Achtelfinaleinzug jubeln.

Mit Cedrik-Marcel Stebe, der den Ungarn Attila Balazs mit 4:6, 7:5, 6:2 besiegte, Oscar Otte, nach 6:1, 6:4 gegen 18 Jahre alten Louis Wessels aus Detmold sowie dem Stuttgarter Yannick Maden, 6:1, 7:6 gegen den Hamburger George von Massow und Hanfmann schafften fünf von zehn deutschen Spielern den Einzug in die zweite Runde im Bürgerpark.

Dustin Brown und der Italiener Marco Ceccinato lieferten den Zuschauern auf dem gut besuchten Centre Court einen offenen Schlagabtausch, mit technischen Raffinessen, Wutausbrüchen tollen Ballwechseln und Kabbeleien mit dem Publikum. „Sieht es aus, als sei ich zum Spaß hier?“, rief Brown einem Besucher nach einem Fehlschlag zu und forderte diesen auf nicht weiter ins Spiel zu labern. Ceccinato handelte sich im zweiten Satz eine Ermahnung des Schiedsrichters ein, weil er völlig gefrustet einen Ball Richtung Oker geschlagen hatte. Bei seinem 6:1 im zweiten Durchgang begeisterte Brown die Zuschauer mit druckvollem Spiel und perfekten Stopps. Am Ende aber gewann der Mann aus Palermo mit 6:3, 1:6, 6:3.

Publikumsliebling Florian Mayer, immerhin noch Nummer 114 der Welt, musste sich dem 377 Plätze schlechter stehenden Kroaten Viktor Galovic geschlagen geben. Der Bayreuther geriet von Beginn an unter Druck und konnte sich nur im zweiten Satz zeitweise freispielen. Nach 2:08 Stunden verließ er tief enttäuscht den Centre Court.

Heute sind acht Zweitrundenspiele geplant. Zum Auftakt spielt auf dem Centre Court von 11 Uhr an der Argentinier Carlos Berlocq gegen den 17 Jahre alten Qualifikanten Nicola Kuhn (Spanien), anschließend trifft Stebe auf den Ungarn Marton Fucsovics, Maden bekommt es mit dem Franzosen Axel Michon (11 Uhr, Platz 5) zu tun, anschließend Hanfmann mit Radu Albot aus Moldawien. In einem deutschen Duell spielen auf Platz 11 Marterer und Otte gegeneinander.

Die weiteren Spiele: Einzel, 11 Uhr, Platz 11: Kovalik (Slowakei) – Cecchinato (Italien), Platz 7: Gombos (Slowakei) – Galovic (Kroatien), anschließend: Janowicz (Polen) – Elias (Portugal) Doppel: