Braunschweig. Neun Top-100-Spieler starten bei den Sparkassen Open.
Zwei deutsche Tennisspieler haben sich in der Qualifikation des ATP-Turniers in Braunschweig durchgesetzt. Der Hamburger George von Massow und Nicola Kuhn, der allerdings seit 2015 für Spanien startet, stehen im 32er-Hauptfeld der mit 127 000 Euro Preisgeld dotierten Sparkassen Open (bis 15. Juli). Der Franzose Axel Michon und der Portugiese Goncalo Oliveira schafften ebenfalls den Sprung.
Für die mit Wildcards des Veranstalters in die Qualifikation gerückten Lokalmatadore Jannik Opitz und Yuri Syromolotov Netrebin vom Braunschweiger THC kam das Aus jeweils in der ersten Runde.
Der erst 17 Jahre alte Nicola Kuhn setzte sich gestern Vormittag gegen den in der Qualifikation an Nummer eins gesetzten Österreicher Michael Linzer (Weltrangliste Nummer 275) durch. 6:3 und 6:3 hieß es nach 1:18 Stunden für den in der Weltrangliste 226 Positionen schlechter platzierten in Spanien lebenden Kuhn. George von Massow benötigte für seinen 6:0, 6:2-Erfolg nicht einmal 48 Minuten gegen den Brasilianer Pedro Sakamoto.
Qualifikationsrunde beim ATP-Turnier
Mit Kuhn tritt ein hochinteressanter junger Spieler im Braunschweiger Bürgerpark an. Der Sohn eines deutschen Vaters und einer russischen Mutter lebt seit seiner Kindheit in Spanien. Dort trainiert er in der Tennisakademie von Ex-Profi Juan Carlos Ferrero Alicante. Ferrero selbst spielte als 19-Jähriger im Jahr 1999 in Braunschweig im Finale und unterlag Jens Knippschild 1:6, 4:6. Vier Jahre später war der Spanier für acht Wochen die Nummer eins der Weltrangliste.
Nicola Kuhn kann bereits beachtliche Erfolge vorweisen. Mit der deutschen U-14-Mannschaft gewann er 2014 in der Halle und im Freien die Europameisterschaft und wurde wenige Monate später Team-Weltmeister. Ein Jahr darauf stand Kuhn im Finale des Junioren-Davis-Cups. Bei den French Open der Junioren erreichte Kuhn vor einem Monat das Finale, unterlag dort dem Australier Andrei Popyrin 6:7 und 3:6.
In der ersten Runde der Sparkassen Open trifft Kuhn heute auf Gonzalo Oliveira aus Portugal – ebenfalls ein Qualifikant. Am ersten Tag des Hauptfeldes finden drei Einzel und drei Doppel statt.
„Wir haben wieder unsere Mischung aus Routiniers und aufstrebenden Spielern, es wird viele interessante und spannende Spiele geben“, sagt Turnierdirektor Volker Jäcke. Und Unterhaltsames, denn mit Dustin Brown ist ein Spieler mit besten Entertainmentqualitäten dabei. Der deutsche Rastaman unterlag in Wimbledon in Runde zwei dem Weltranglistenersten Andy Murray in Runde zwei. Neun Braunschweig- Starter rangieren in den Top-100.