Wolfsburg. Die Eintracht ärgert sich noch lange nach Abpfiff in Wolfsburg über Schiedsrichter Sascha Stegemann.

Torsten Lieberknecht musste erst einmal kräftig Dampf ablassen. Wenige Minuten nach dem Abpfiff vor den ersten Interviews stapfte er wütend durch die Katakomben der VW-Arena in die Kabine. „Das kann nicht wahr sein. Da wird die ganze Saison kaputt gemacht“, schimpfte der Trainer der Braunschweiger Eintracht. Die Wut war klar und verständlich und hatte einen Grund: den Elfmeterpfiff, der das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga am Donnerstagabend in Wolfsburg entschied.

34. Minute: Schiedsrichter Sascha Stegemann übersieht ein klares Handspiel von Wolfsburgs Mario Gomez, der eine weite Flanke mit der Brust, aber auch mit dem Arm aus der Luft holt und seinem Mannschaftskameraden Yunus Malli auflegt. Aber es kommt noch schlimmer: Malli hämmert den Ball aufs Eintracht-Tor, trifft aber den drei Meter vor ihm stehenden Eintracht-Innenverteidiger Gustav Valsvik an der Hand. Dieses Handspiel, das keines war – wo soll Valsvik mit seiner Hand denn hin – pfeift Schiedsrichter Sascha Stegemann allerdings. Elfmeter. Mario Gomez tritt an und erzielt das einzige Tor des Abends. Doppelte Ungerechtigkeit.

„Der Schiedsrichter muss das erste Handspiel pfeifen“, schimpfte Lieberknecht. „Stegemann hat uns schon in Hannover einen Elfmeter verwehrt, einen klaren. Das ist so bitter. Aber wir werden am Montag in Braunschweig zurückbeißen. Nach dem Ergebnis ist noch alles drin“, sagte der Trainer. Und Hendrick Zuck meinte, als er die Fernsehbilder sah: „Der Elfmeter war ein Witz.“

„Stegemann hat schon in Hannover gegen uns gepfiffen“, sagte auch Marc Arnold, der Sportliche Leiter der Eintracht. „In der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft, den Schiedsrichter aus dem Spiel zu nehmen. Aber es hilft ja nichts, wir müssen das akzeptieren.“ Zumal in der Schlussphase Valsvik im Strafraum des VfL zu Boden gezogen wird. „Ein klarer Elfmeter“, meinte der Norweger zu dieser Szene. Doch das Glück war an diesem Abend nicht mit der Eintracht. Diesmal blieb der Pfiff von Stegemann aus. Trotzdem nehmen die Braunschweiger viel Zuversicht mit in das Rückspiel am Montag im Eintracht-Stadion. „Wir haben gegen den VfL alles gegeben, alles rausgehauen. Das gibt uns Zuversicht. Und am Montag wird der Tempel brennen. Da wird ganz Braunschweig hinter uns stehen“, kündigt Torwart Jasmin Fejzic den Wölfen einen heißen Tanz für das zweite Relegationsspiel an.

Auch Onel Hernandez glaubt nach diesem Ergebnis weiter an den Aufstieg in die Bundesliga: „Dieses Ergebnis ist auf jeden Fall umbiegbar. In Braunschweig werden wir Gas geben, alles versuchen. Dann werden wir mal sehen, wer den Platz als Sieger verlässt“, sagt der Wirbelwind. Er und seine Kollegen haben sich in Wolfsburg gut präsentiert – das macht Mut.