München. Wie lange hilft die Ü-30-Fraktion noch?

Der FC Bayern, sagte Thomas Müller nach dem Aus in der Champions League trotzig, „ist ein starker Verein – und er wird auch die nächsten Jahre stark sein.“ Doch wie stark der deutsche Fußball-Rekordmeister in Zukunft tatsächlich sein wird, muss sich erst noch zeigen. Die Münchner befinden sich in einer Umbruchphase, „die muss man halt hinbekommen“, betonte Präsident Uli Hoeneß.

Offen ist, wie der FC Bayern nach dem Abschied von Kapitän Philipp Lahm und Xabi Alonso im Sommer diesen Wandel vollzieht. Sicher scheint nur, dass der deutsche Branchenkrösus trotz der finanziellen Möglichkeiten auch weiterhin auf den Kauf sündhaft teurer Stars verzichten wird, anders als etwa Manchester United, Real Madrid oder auch Paris St. Germain.

Die Philosophie soll künftig sogar wieder verstärkt am eigenen Nachwuchs ausgerichtet werden. „Es kann natürlich nicht der Sinn sein, dass wir Millionen in die Jugendausbildung investieren und den Talenten mit teuren Stars von außen den Weg verbauen“, sagt Hoeneß. Natürlich werde der FC Bayern bei Bedarf auch weiter „in Stars investieren“, fügt er an, „doch vorher müssen wir schauen, ob wir dafür nicht in den eigenen Reihen jemanden haben“. Seit 2009 hat dieser Ansatz in München jedoch nicht mehr funktioniert: Damals hatte David Alaba als bis dato letzter Jugendspieler nachhaltig den Sprung zu den Profis geschafft.

Es ist ein schmaler Grat, auf dem sich Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bewegen. Zumal „einige Spieler in einem Alter sind, wo man nicht mehr lange auf diesem Niveau Fußball spielen kann“, wie Lahm (33) feststellt. Damit meinte er nicht nur sich und Alonso (35). Auch Franck Ribéry (34) und Arjen Robben (33) befinden sich auf der Zielgeraden ihrer Karriere.

Rummenigge hatte sich nach dem Aus in der Champions League bei Real Madrid immer noch nicht beruhigt angesichts der seiner Meinung nach vielen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters. „Im Fußball geht es immer weiter, immer nach vorne“, mahnte Nationalspieler Thomas Müller.sid