Wolfsburg. Wolfsburgerinnen scheiden im Viertelfinale der Königsklasse aus.

Gewonnen und doch ausgeschieden: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg sind trotz eines 1:0-Siegs im Viertelfinale der Champions League an Titelverteidiger Olympique Lyon gescheitert (1:2 nach Hin- und Rückspiel). Damit zieht die Elf von Trainer Ralf Kellermann erstmals seit der Saison 2012/13 nicht ins Halbfinale des europäischen Wettbewerbs ein. Auch Bayern München ist trotz 1:0-Hinspielsiegs nach einem 0:4 in Paris ausgeschieden.

Mit dem 0:2-Handicap aus der Vorwoche hatte der VfL nichts zu verlieren und spielte von Beginn an mutig nach vorne. Die ersten zehn Minuten kam Lyon gar nicht zur Entfaltung, allerdings fehlte vor dem Tor von Sarah Bouhaddi schlichtweg die zündende Idee.

Dann stellte sich Olympique auf die Spielweise der Wolfsburgerinnen ein und fand die Lücken. Eugenie Le Sommer traf den Pfosten, nachdem Abwehr-Hünin Wendy Renard eine Ecke per Kopf verlängert hatte. Alles in allem waren die Grün-Weißen in einem hochklassigen Spiel die bessere Mannschaft. Lyon hingegen konterte im eigenen Stadion, was nach 25 Minuten zu einer Schrecksekunde für den VfL führte. Ada Hegerberg lief alleine auf Torfrau Almuth Schult zu, da rauschte Isabel Kerschowski heran, spitzelte Hegerberg den Ball vom Fuß. Beide fielen, Schiedsrichterin Monika Mularczyk entschied zunächst auf Elfmeter, nahm die Entscheidung nach Beratung mit ihrer Assistentin aber wieder zurück.

Nach dieser Szene war noch mehr Feuer im Spiel, und auch Wolfsburg schien wieder aufzuwachen. In den zehn Minuten vor der Halbzeit hätte der VfL ein Tor erzielen müssen. Caroline Hansen traf abgefälscht von Renard den Pfosten, Pernille Harder probierte es aus der Distanz.

Nach dem Seitenwechsel ging es genauso weiter. Wolfsburg belagerte den Strafraum von Olympique. Sara Gunnarsdottir hatte aus dem Gewühl heraus die Chance zur Führung, ehe Weltstar Alex Morgan auf der Gegenseite Schult doppelt prüfte. In der Folge blieben die Wölfinnen zu oft hängen. Viele Angriffe wurden hektisch und überhastet abgeschlossen. Lyon verteidigte mit allem, was es zu bieten hatte. Der VfL versuchte es mit der Brechstange.

Kadeisha Buchanan legte dann die agile Harder im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Hansen nach 81 Minuten – beim VfL keimte noch einmal Hoffnung auf. Alle Wolfsburgerinnen stürmten nach vorn. Mit vereinten Kräften wollten sie das Wunder schaffen. Verdient gehabt hätten sie es nach dieser Leistung allemal. Es wurde hektisch, Anna Blässe sah noch die gelb-rote Karte. Doch in den Schlussminuten kam der VfL nicht mehr entscheidend vors gegnerische Tor, und Lyon brachte das Weiterkommen mit der ganzen Erfahrung über die Zeit. rue