Braunschweig. Die beste Football-Mannschaft Europas startet in die heiße Vorbereitungsphase.

Wenn es heißt, Training mit Helm, dann wissen Footballspieler, dass es selbst beim Üben schon mal gehörig wehtun kann. Es wird quasi der Ernstfall geprobt. Am Mittwoch ist es bei den Lions soweit. Mit der Übungseinheit, die für die meisten Spieler nach Feierabend in ihren Berufen beginnt, geht es in die heiße Vorbereitungsphase auf die neue Saison, die in gut drei Wochen mit dem Auswärtsspiel im Europapokal bei den Amsterdam Crusaders startet. Ab heute mit Helm.

„Damit ist das Wintertraining endgültig zu Ende“, weiß Christian Bollmann. Der Ballfänger gehört zu den Besten seiner Zunft in Europa. Bei den Lions ist er einer von vier Kapitänen. Und obwohl Bollmann erst 27 Jahre alt ist, startet der Wide Receiver schon in seine zehnte Bundesliga-Spielzeit mit den Braunschweigern.

„Einige Mitspieler haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten ein bisschen Erholung im Urlaub geholt. Denn jetzt wird es bis Oktober richtig anstrengend, fast ohne Pause“, weiß Bollmann. Er selbst konnte nicht ausspannen, schrieb Klausuren für sein Studium zum Umwelt-Ingenieur. Nächstes Jahr stehen die Abschlussprüfungen an.

Auch im Football will Bollmann dieses Jahr wieder richtig Gas geben. „Man nimmt sich immer vor, in der neuen Saison besser zu sein als in der vergangenen. Und die letzte lief ganz gut“, sagt der Ballfänger, der bei den Lions auf seiner Position starke Konkurrenz auf gleichem Niveau hat.

„Im Wintertraining“, erzählt Bollmann, muss man sich natürlich fit halten, also viermal Krafttraining und zweimal Sprints üben pro Woche sind schon Pflicht.“ Zuletzt kam noch an den Wochenenden Teamtraining hinzu. Nun beginnt die weitaus größere Beanspruchung. „In den nächsten zwei Wochen trainieren wir von Mittwoch bis Sonntag täglich, und dann stehen wir ja fast schon vor dem ersten Spiel“, nennt Cheftrainer Troy Tomlin das geplante Pensum. Nachdem alle Neuen im Team bereits einige Tage in Braunschweig weilen, hat Tomlin festgestellt: „Das sind alles sehr gute Jungs. Aber sie müssen noch viel lernen. Und das werden sie!“

Zunächst steht die individuelle Ausbildung auf dem Programm, dann immer stärker das Zusammenwirken der vielen Rädchen, aus denen eine Footballmannschaft besteht. „Ich denke, das kann eine Gemeinschaft werden, die konkurrenzfähig ist“, sagt der Cheftrainer vorsichtig, meint aber wohl nichts anderes als das: Die Lions sind gut aufgestellt, um ihren Status als beste Mannschaft Deutschlands, als stärkstes Team Europas zu behaupten. Also: Helm auf und Gas geben.