Wolfsburg. Die VfL-Fußballerinnen bestreiten heute das CL-Rückspiel in Lyon. Wullaert ist gesperrt.

Für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg geht es heute um alles oder nichts. Im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals trifft die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann auf Olympique Lyon und muss einen 0:2-Rückstand aufholen.

Das Hinspiel verlor der Bundesligist unglücklich. Vor dem Tor wollte einfach nichts gelingen. Dafür schlugen die Französinnen zweimal eiskalt zu. „Wir waren nicht schlechter, aber diesmal brauchen wir mehr Entschlossenheit, um ins Halbfinale einzuziehen“, erklärt Kellermann.

Der Trainer der „Wölfinnen“ sieht seine Mannschaft in der Lage, Lyon zu schlagen. „Wir können dem Gegner auch gefährlich werden, wenn wir erst in der Schlussphase des Spiels die Führung erzielen.“ Dennoch sei das erste Tor immens wichtig. „Wir sind gespannt, wie sie reagieren, wenn sie in Rückstand geraten.“ Personell kann der VfL-Coach aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die gelbgesperrte Tessa Wullaert sind alle Akteurinnen, die im Hinspiel zur Verfügung standen, auch jetzt mit von der Partie. Zudem rotierte Kellermann am Sonntag beim 3:0-Liga-Sieg gegen den MSV Duisburg auf fünf Positionen der Startelf. Fehlende Frische sollte nicht das Problem sein.

Und auch die Kulisse hält der Wolfsburger Trainer eher für beflügelnd. 15 000 Zuschauer werden anlässlich des Europapokal-Krachers im EM-Stadion von Lyon erwartet. Im Vergleich dazu wirkt die Zuschauerzahl im Hinspiel mit 3705 Fans geradezu mickrig. Nichtsdestotrotz: „Meine Mannschaft ist sehr erfahren. Ich bin mir sicher, dass sie wegen des Publikums nicht vor Ehrfurcht erstarrt, sondern sie dadurch zusätzlich beflügelt wird“, so Kellermann.

Für seine Spielerin Lara Dickenmann ist das Spiel in Lyon eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Sechs Jahre spielte die Schweizerin bei Olympique, bevor sie 2015 nach Wolfsburg wechselte. „Es ist sehr schön, wieder mal hier zu sein. Die schönen Erinnerungen kommen wieder hoch“, sagt die 31-Jährige. Der Fokus ist trotz des Wiedersehens aufs Spiel gerichtet. „Unsere Ausgangslage ist nicht gut“, erläutert sie. „Aber der Druck ist für uns weg. Wir können befreit aufspielen und das Beste herausholen.“

Trainer Kellermann rechnet mit einem weiteren Fußballfest, denn „es treffen die derzeit besten Mannschaften Europas aufeinander“. Schon das Aufeinandertreffen in Wolfsburg hielt, was es versprach. Nun will der VfL das schier Unmögliche schaffen und ins Halbfinale einziehen. „Wir glauben weiterhin dran“, signalisiert VfL-Spielerin Lara Dickenmann.