Melbourne. Schon das erste Rennen am Sonntag in Melbourne verspricht wieder Spannung. Und dies sind die Favoriten auf die Nachfolge von Weltmeister Nico Rosberg:

Die einen genießen ihren Ruhestand im Garten oder an der Nordsee. Die anderen, zum Beispiel amtierende Formel-1-Weltmeister, in der prallen Sonne von Monaco. Nico Rosberg kostet nach seinem Rückzug die Freiheit mit Ehefrau Vivian und Tochter Alaia voll aus. Mit 31 ist er zwar für den Lebensabend zu jung, doch erstmal schaut er nur zu, wenn an diesem Wochenende die Formel 1 in Melbourne mit den ersten Trainingsrunden startet. Das erste Rennen findet am Sonntag statt (7 Uhr/RTL).

Rosberg ist nicht der einzige, der im Formel-1-Zirkus fehlt. Auch der einstige Zirkusdirektor Bernie Eccelstone (86) verfolgt den Saisonstart erstmals seit Jahrzehnten nicht aus verantwortlicher Position. Der US-Unternehmer Chase Carey (63) hat das Amt übernommen. Der neue starke Mann hat einen Vorteil: Die Formel 1 wird spannend wie selten.

Die Favoriten:

Der extravagante wie extra-ehrgeizige Ex-Weltmeister Lewis Hamilton, vorige Saison von Rosberg besiegt, will den WM-Titel zurück. Inzwischen hat er sich mit seinem Mercedes-Teamchef Toto Wolff (45), der ihm die Blockadefahrt im letzten Rennen vorgeworfen hatte, ausgesprochen. „Unsere Beziehung ist stärker geworden“, behauptet der Österreicher. Hamilton fuhr mit Rosberg-Nachfolger Valterri Bottas die meisten Runden beim Testlauf in Barcelona (1096). Der neue W08 läuft wie geschmiert.

Die Mercedes-Dominanz (51 Siege in 59 Rennen) würde der viermalige Champion Sebastian Vettel gern brechen. Der Heppenheimer erlebte mit Ferrari zwar zuletzt ein Seuchenjahr. Mit Kimi Räikkönen sorgte er aber in den Testfahrten für Bestzeiten. Sein Gegner: ganz klar Mercedes. Vettel: „Sie sind die, die es zu schlagen gilt.“ Sein Ex-Team Red Bull indes hat mit Max Verstappen ein Talent, dem die Zukunft gehört. Neben ihm startet Daniel Ricciardo in die Saison. Die Vorbereitung lief gut, aber der Renault-Motor hat noch Schwächen. Neben Williams mit Rückkehrer Felipe Massa und Millionärssohn Lance Stroll (18) will auch McLaren mit Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne eine Rolle spielen. Allerdings hatte der Rennstall arge Schwierigkeiten mit der Honda-Antriebseinheit. McLaren kam gerade mal auf 425 Testrunden.

Die Deutschen

Die Nachwuchshoffnung heißt Pascal Wehrlein (22). Der Mercedes-Zögling kam nach der Manor-Pleite bei Sauber unter. Mit Marcus Ericsson will er den Rennstall in die Punkteränge bringen. „Ich will das Maximale aus dieser Saison herausholen“, sagt der Worndorfer.

Der dritte Deutsche ist Nico Hülkenberg. Für einen Podestplatz reichte es bislang nicht, mit seinem neuen Arbeitgeber Renault soll es für den Emmericher besser laufen. Sportdirektor Cyril Abiteboul setzt auf den 29-Jährigen: „Er ist ein toller Fahrer und er hat sehr starke Anführerqualitäten.“

Die Außenseiter

Geringe Chancen auf den Titel dürften in diesem Jahr der US-Rennstall Haas (Romain Grosjean, Kevin Magnussen), Toro Rosso (Carlos Sainz Junior/Daniil Kwjat) und Force India (Sergio Pérez/ Esteban Ocon) haben.